8 Kapitel

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Seid einer Woche hatte ich nicht mehr mit Louis geschrieben. Nicht das ich gewollt hätte, aber ich durfte mir nicht unnötig Hoffnungen machen. Da ich Miranda mein Versprechen gegeben hatte, erwähnte ich ihn auch nicht mehr. Es hatte ja eh keinen Sinn die ganze Zeit über ihn zu reden. Wieso ging er mir dann nicht mehr aus dem Kopf? Ich hatte mich schon dabei ertappt, wie ich in das Zimmer meiner Schwester ging und einfach auf eines der Poster starrte, auf denen er abgebildet war. Sein perfektes Lächeln, seine Augen. Sie zogen mich sofort in ihren Bann. Einmal kam Jose herein, als ich ihn gerade anhimmelte, aber ich konnte mich gerade noch mit einer Ausrede retten. Gott, war das peinlich! Twitter hatte ich seid dem Tag jedenfalls auch gemieden. Ich glaubte zwar nicht daran, aber vielleicht hatte er mir ja doch noch geschrieben. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich ihm nicht zurück schrieb. Stattdessen füllte ich die Seiten meines Tagebuches mit Gedanken an ihn. Mit Dingen, die ich ihm sagen würde, wenn er nicht so verdammt unerreichbar wäre. Doch diese Dinge würde er wohl nie erfahren. Oder irgendetwas anderes von mir.

"Charly Montgomery! Kannst du mir bitte zeigen, dass du noch geistig in diesem Raum anwesend bist und meine Frage beantworten?" Ich schreckte ein wenig hoch, als ich meinen Namen in diesem scharfen Tonfall hörte. "Uhmm sorry ich hab sie leider nicht mitgekrigt." Ich wurde ein wenig rot bei dem Gedanken, dass Louis mich mal wieder abgelenkt hatte. "Mir ist aufgefallen, dass sich dieser Zustand bei dir in den letzten Tagen häuft. Vielleicht solltest du weniger Zeit mit Tagträumen verbringen und mehr daran arbeiten deine Noten zu verbessern." Mrs Flintch wedelte mit dem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum, für den sie berühmt war. "Gerne, wenn sie damit aufhören, ihren Finger in mein Gesicht steckten zu wollen." Meine Klassenkameraden sogen scharf die Luft ein. Ach du Schande! Wieso hatte ich das gerade gesagt. Ich war in den letzten Tagen irgendwie gereizter als sonst. Meine bockige, kleine Französisch-Lehrerin sah jedenfalls nicht sehr glücklich aus. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es. "Zum Rektor! Sofort!", knurrte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich warf Miranda neben mir noch einen Blick zu, die mich Stirnrunzelnd musterte, dann stand ich wortlos auf und verschwand sammt meiner Sachen aus dem Klassenzimmer. Toll gemacht, Charly! lobte ich mich selbst und seufzte. Meine Mutter würde ausflippen, wenn sie die Mitteilung bekam. Ich blieb einen Moment unschlüssig vor der Tür des Rektorats stehen, bis ich klopfte und eintrat. "Charly, was gibt es?" Mr Wendon sah von seinem PC auf und lächelte. "Warum bist du nicht im Unterricht?" Ich mochte Mr Wendon sehr gerne. Er war irgendwie nicht so streng wie andere Lehrer und hatte mehr Verständnis für unsere Probleme. "Mrs Flintch hat mich zu ihnen geschickt, weil ich sie beleidigt habe." Er zog eine Augenbraue hoch und deutete mir dann an, mich zu setzten. Ich ließ mich in einen der bequemen Sessel fallen. "Wieso hast du sie beleidigt." - "Naja ich hab gerade nicht afgepasst und konnte ihre Frage nicht beantworten, da hat sie begonnen mir einen Ihrer Vorträge zu halten und ihren "Zeigefinger" zu machen." - "Ach ja, der Zeigefinger." Er nickte wissend. "Jedenfalls habe ich ihr dann geantwortet, dass sie aufhören soll, ihren Finger in mein Gesicht zu stecken." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich war nicht stolz auf das, was ich getan habe, aber wirklich bereuen tat ich es auch nicht. "Charly, du weißt, dass ich dir dafür eine Abmanung geben muss. Man beleidigt keine Lehrkräfte. Das sind eure Respektpersonen." - "Ich weiß, aber sie ging mir einfach so auf die Nerven." - "Das ist egal. Damit musst du später im Job auch umgehen können." Während er sprach druckte er ein vorgefärtigtes Formular aus und begann ein paar Sachen auszufüllen. Zum Schluss setzte er Schwungvoll seine Unterschrift darunter. "Gibt das hier bitte deiner Mutter." Er faltete das Papier und steckte es in einen Umschlag, den er mir reichte. Ich nickte einmal knapp und Wog den Brief in meinen Händen. "Geh jetzt zurück in die Klasse und verhalte dich angemessen, ok?" - "Ok Mr Wendon. Es wird nicht wieder vorkommen." Ich machte mich wieder auf den Weg in Richtung Französisch, beschloss dann aber schon zum Mittagessen zu gehen. Die Stunde dauerte nur noch Fünf Minuten und ich hatte keinen Bock, wieder angegiftet zu werden.

accidentaly kissed (Louis Tomlinson Fanfic, Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt