1 Kapitel

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Your hand fits in mine like it's made just for me...

Das Lied aus dem Radio traf mich mitten ins Herz. Das war unser Song. Besser gesagt war es gewesen. Seid genau einer Woche war er nur noch ein Song. Ein Song der andauernd im Radio gespielt wurde. Oder in Cafés. Oder in Supermärkten. Vielleicht war das der Grund, warum ich mich seid wiederum einer Woche nicht aus dem Haus gewagt hatte. Seid dem ER mit mir Schluss gemacht hatte. Den Grund hatte ich vergessen. Er war verloren gegangen in einem Meer aus Tränen und schlafloser Nächte. Er war auch nicht mehr wichtig. War er das jemals? Was für Gründe hatte man denn, um jemanden das Herz zu brechen? Ihm seinen Lebensgrund zu nehmen. Um ihn in eine Zeit voller Schmerz und Traurigkeit zu schmeißen, wie eine verlorene Flasche in einen Müllcontainer. Ich wusste, dass das hier alles ziemlich dramatisch klang, aber genau so fühlte ich mich. Genau so! Und nicht erst seid Heute oder Gestern. Nein, seid einer verdammt langen Woche. Nach den längsten sieben Tagen meines Lebens lag ich immernoch wie ein Häufchen Elend auf meinem Bett und hörte mir einen Song an, den ich mir geschworen hatte nie wieder anzuhören. Und wiso? Weil ein Arschloch von Kerl mich hatte sitzen lassen. Seinen Namen werde ich nicht nennen. Er ist es nicht würdig jemals wieder erwähnt zu werden. Nicht jemand, der mir schon fast ein ganzes Jahr meines Lebens geraubt und mir dann einen saftigen Tritt in den Magen gegeben hatte. Nun ja, nicht wirklich. Aber so fühlte sich das jedenfalls an oder?

I'm in love with you and all your little things.

"Nein eben nicht!", schrie ich plötzlich und warf eines meiner blauen Kissen nach dem CD-Player auf meiner Komode. Natürlich traf ich daneben und fegte stattdessen einen Bilderahmen herunter, der af meinen Teppich viel. Das Glas zerbrach. Hatte ich eigentlich irgendwann mal Glück? Ich kauerte mich wieder in Embrio-Haltung zusammen, eines meiner alten Kuscheltiere an meine Brust gedrückt. Dann musste ich mir eben noch den Rest von dem Lied anhören. Ich hatte einfach nicht die Kraft aufzustehen. Die Melodie der Gitarre im Hintergrung trieb mir abermals Tränen in die Augen. Ich wunderte mich ein wenig, dass ich nicht schon längst ausgetrocknet war. Ich weinte seid, oh welch ein Wunder, genau einer Woche durchgehend wegen jeder Kleinigkeit. Ich hatte nur noch zwei verschieden farbige Socken? Ich fing an zu weinen. Mein Handy war alle? Ich fing an zu weinen. Mein Fingernagel brach ab? Ich fing an zu weinen. Als ich mich das erste mal wieder im Badezimmerspiegel sah bekam ich sogar einen Heulkrampf und verschreckte dabei die Putzfrau. Sie dachte es sei Jemand gestorben. Naja war es ja auch. Ich fühlte mich jedenfalls nur noch wie eine leere Hülle.

You'll never treat yourself right darlin' but I want you to.

9 Monate, 2 Wochen und 3 Tage. So lange war ich glücklich gewesen. So lange hatte ich nichts bereut. Ich glaube man bereut immer erst, wenn etwas schief läuft und etwas ist da gewaltig schief gelaufen zwischen uns. Wiso hatte er mich sonst verlassen. Ich konnte mir es nicht mehr erklären. Nachts, wenn man viel zu viel Zeit hat zum nachdenken, wenn die Schatten kommen und alles dunkel wird und sich jeder Teddybär in ein hässliches Monster verwandelt, dann schwirrten mir immer wieder die letzten Fetzten unseres Gesprächs im Kopf herum, die ich noch nicht verdrängt hatte. Es tut mir Leid.. Es geht nicht mehr.. War schön mit dir.. Sie hielten mich wach. Sie ließen mich weinen. Sie hielten mich gefangen.

Endlich hatte das Lied geendet. Die viel zu begeisterte Stimme des Radiosprechers kündigte den nächsten Song an. Als ob jemand so begeistert wäre, wenn er einen Song spielen würde. Lächerlich. Ich lauschte den ersten Takten der Melodie. Irgendein Techno-Scheiß mit viel zu viel Bass dröhnte aus den Lautsprecherboxen. Bah! Und da freute der sich tatsächlich? Wenn der Radiosprecher das selbst ausgesucht hatte, hatte er echt einen furchtbaren Musikgeschmack. Es tat gut jemanden nieder zu machen. Es lenkte einen ab. Ich wünschte ich könnte irgendjemandem die Schuld für all das geben. Naja bis auf IHM natürlich. Ich hatte ihn in Gedanken schon so oft beschimpft und fertig gemacht, doch es half nicht. Es machte schließlich nichts ungeschehen. Ich war selber Schuld. Ich hatte mir zu viele Hoffnungen gemacht. Träumen kann man nur im Märchen. Das war mein neuer lieblings Spruch. Aber ich konnte mich ja schlecht selbst anschreien, für meine Dummheit eine Ohrfeige geben. Dafür war es jetzt jedenfalls zu spät.

accidentaly kissed (Louis Tomlinson Fanfic, Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt