Change my Minde - pausiert

Realität

Wir waren wieder auf dem Rückweg. Es rumpelte und ruckelte gewaltig, wir wurden ganz schön durchgeschüttelt. Ich knallte mit meine Kopf gegen das Fenster neben mir. „Man, fahr doch mal vernünftig!", brüllte ich Kirishima neben mir an. „Wir müssen uns beeile, wenn es dunkel ist bevor wir zurück sind, ist es zu gefährlich.", ernst schaute er nach vor. Wild runderte er am Lenkrad herum, um den Trümmern auszuweichen.

„Zu gefährlich? Die haben doch diesen Typen der die Portale machen kann, da ist es doch in der Yuei genauso gefährlich.", diese Frage hatte mich schon am Anfang beschäftigt. „Fast. Wir haben die Yuei mit Sensoren ausgestattet, mit ihnen können wir seine Signatur erkennen und Überraschungsangriffe verhindern.", erklärte mir Uraraka und ich nickte. Verstehe, deshalb können sie an diesem Ort bleiben. Das heißt aber auch, dass jetzt, wenn wir unterwegs sind, jederzeit Schurken auftauchen können. Alle sahen sehr angespannt aus, angespannter als auf der Hinfahrt.

Erst jetzt wurde mir langsam bewusst, wie gefährlich diese Welt eigentlich war. Diese Schurken hatten so viele Menschen getötet, hatten so viel Chaos verursacht und machten vor nichts Halt.

Und zu solchen Leuten ist Deku gegangen, ist einer von ihnen geworden. Wieso?

Es dämmerte schon langsam und wir waren immer noch recht weit weg von der Yuei. „Scheiße! Ashido, hinter uns!", rief Kirishima auf einmal und drückte das Gas weiter durch. Ich drehte mich um und sah eine Gruppe Leute hinter uns. Ashido öffnete plötzlich die Tür und krabbelte auf das Autodach. „Na kommt schon!", angriffslustig stellte sie sich hin.

Ich schaute wieder nach vorne. Fuck, da vorne sind sie auch schon. Die kamen ja plötzlich aus allen Löchern, wie bei einer Zombie-Apokalypse. „Festhalten!", rufte Kirishima bevor er in eine Seitenstraße abbog. Mein Gesicht knutschte die Fensterscheibe und die beiden Mädels kreischten auf, Ashido fiel fast vom Dach. „Denki, sag dem Lager bescheid!", ordnete der rothaarige an.

Was ist nur mit dem passiert? Der Kirishima aus meiner Welt würde so etwas nie hinbekommen. Der hier ist ja richtig hell im Kopf.

Er steuerte um die nächste Kurve und ich verließ meinen Knutschpartner. „Bakugo, aufs Dach!". Okay, bis eben hatte er mein Respekt noch, aber jetzt nicht mehr. Was kommandiert er mich rum. „Los!" „Ja, ich mach ja schon.", grummelnd kletterte ich auch auf das Dach. Ashido wehrte die Schurken von hinten ab und hielt diese gut in Schach. Ich kümmerte mich um jene, die es an ihr vorbei schafften.

Kurz drehte ich mich um, um zu schauen, wie weit es noch ist. Vom Autodach aus konnte ich die Yuei vom weiten sehen oder zumindest das, was von ihr übrig geblieben war. „Das Lager schickt uns Hilfe entgegen.", rief Denki aus dem Fenster. Mein Puls raste, es ist lange her, dass ich in so einer Situation war. So in die Enge getrieben zu sein fühlte sich scheiße an.

„Bakugou, runter!", Ashido schmiss sich auf mich und wir fielen vom Dach. Über uns schoss ein schwarzes Etwas umhüllt von grünen Blitzen entlang.

Deku?

Hart landeten wir auf dem Boden und rollten einige Meter weiter. Mich hielt ein Trümmerbrocken auf, Ashido prallte gegen eine Laterne. Mit schmerzenden Rippen richtete ich mich auf, das Auto hatte angehalten und kam zurück, aber die Schurken waren schneller. Der erste stürzte sich auf mich, doch ich feuerte ihm gnadenlos eine heftige Explosion entgegen. „Oi, wach auf!", ich rannte auf Ashido zu und schüttelte sie an der Schulter. Doch sie regte sich nicht.

„Scheiße!", ich wich wilden Schwerthieben aus. Die Schurken hatten mich eingekesselt. Ein Motor heulte auf und der Jeep fegte durch die Menge. Die Seitentür wurde geöffnet, Uraraka stürmte heraus und berührte Ashido mit ihrem Quirk. Ich schnappte sie am Arm, bevor sie wegfliegen konnte und schmiss sie ins Auto. „Los, gib Gas!", rief ich, während ich mich mit einer Explosions aufs Dach beförderte und Uraraka wieder einstieg.

Die Reifen quietschten. „Haut ab, ihr Scheißkerle!", ich machte einen Schritt nach hinten, um mich abstützen zu können, dann ließ ich eine gewaltige Explosion entstehen. Die Schurken schrien schmerzhaft auf, doch viele konnten auch ausweichen. Aber immerhin hatte ich uns ein wenig Zeit verschaffen können.

Aus dem Augenwinkel sah ich wieder diese grüne Blitze. Doch meine Aufmerksamkeit wurde durch eine dumpfen Laut in eine andere Richtung gelenkt. Einer der Schurken, der meine Explosion überstanden hatte, tauchte plötzlich auf und hatte es auf das Autodach geschafft. Er setzte grade zum Angriff an, als er mit einem heftigen Tritt in die Seite weggeschleudert wurde. Ein schwarzer Schatten schwebte kurzzeitig vor mir in der Luft, verschwandt dann aber wieder.

Endlich tauchten von vorne andere Scheinwerfer auf und die Schurke hörten auf uns zu verfolgen. Wir wurden zurück zur Yuei eskortiert. Erst als wir wieder in der Kantine waren, fiel die Anspannung von mir. Meine Hände zitterten, deshalb schüttelte ich sie leicht. Fuck! Und das war hier völlig normal. Das war hier immer so, diese Welt ist so fucking gefährlich. Ich beobachtete, wie Ashido auf einer Trage herein beracht wurde. Sie hatte mich versucht zu beschützen und wurde dabei selber schwer verletzt. Ich wendete mich ab, wollte das nicht sehen.

Dieser Schatten vorhin und dieser Tritt ... entweder ich halluzinierte oder ich hatte rote Turnschuhe gesehen. Sofort tauchte vor mir ein Bild von Deku auf, mit seinen typischen roten Turnschuhen. Nein, das kann nicht sein. Der Nerd ist ein Schurke, der hat den Typen bestimmt nur weggekickt, damit er selber mich töten kann oder so. Aber warum hat er es denn nicht gemacht? Und auch heute Morgen, warum hat er mich nicht angegriffen?

Was ist mit diesem Nerd? Warum denke ich momentan so viel über diesen Schwachkopf nach? Ich verstehe mich selber nicht mehr. Was will ich eigentlich?

Ich will hier weg, dass ist nicht meine Welt!

Es wurde spät und ich wurde langsam müde. Ich schnappte mir eine Decke und verkroch mich in eine Ecke. Ich lehnte mich an eine Wand, zog die Decke über mich und schloss die Augen. Mein Körper entspannte sich langsam immer mehr und meine Augenlieder wurden schwerer. Ich wollte einfach nur noch schlafen. Vielleicht ist das ja auch einfach nur ein blöder Traum? Ja, ein Traum ... das klingt gut. Morgen wache ich auf, werde tierische Kopfschmerzen haben und mich wundern was mein Kopf sich für komische Dinge ausdenken kann ...

Ja ... bloß ein Traum.