Heute war eigentlich ein guter Tag.
Die anderen ließen mich in Ruhe, es gab keine dummen Sprüche und niemand wurde körperlich, als ich durch das Dorf lief. Bald kam ich am Trainingsplatz an, wo Sasuke und Sakura schon warteten.
Die beiden waren seit einigen Jahren mit mir in einem Team, unter der Leitung von Sensei Kakashi. Natürlich war es nicht leicht, Sakura die ganze Zeit dabei zuzusehen, wie sie sich an meinen Geliebten ranmacht und Sasuke war auch nicht gerade freundlich, aber dennoch war es das wert! Ich konnte jeden Tag ein paar Stunden in seiner Gegenwart verbringen und da war es egal wie, er mich behandelte. Die restlichen Stunden des Tages verbrachte ich immer alleine in meiner kleinen Wohnung, alleine mit meinen Gedanken, deshalb war das Training mit Sasuke immer mein Highlight des Tages.Sakuras Ellenbogen in meinen Rippen riss mich aus den Gedanken. Dabei bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit über Sasuke angestarrt hatte, der schon angefangen hat zu trainieren und wandte hastig den Blick ab.
Sakura hatte mein Starren natürlich bemerkt und machte sich jetzt über mich lustig: „Naruto du dummer dummer Junge, du weißt doch, dass er mich liebt! Ich bin wunderschön und nichtmal mit deinem Sexy Jutsu könnte er dich attraktiv finden, du kleine Schwuchtel!"
Warte, was hatte sie da gesagt?
Das war die Idee!
Wenn ich das Sexy Jutsu anwenden würde, natürlich mit Kleidung, könnte sich mein größter Wunsch doch noch erfüllen!Die restliche Zeit, während wir auf Kakashi warteten, blendete ich Sakuras schrille Stimme aus und wägte die Vor- und Nachteile dieser Idee ab.
Ich selbst hatte eigentlich nichts zu verlieren, nur Sasuke würde ich dabei irgendwie hintergehen, er würde ja dann nicht wissen, dass ich eigentlich ein Junge war und somit wäre es irgendwie gegen seinen Willen...
Nach weiteren Überlegungen beschloss ich, dieses eine mal egoistisch zu sein, denn ich würde danach sowieso nicht lange genug leben, um unter den Gewissensbissen zu leiden. Wenn mein größter Wunsch, mein einziger und somit auch mein letzter erfüllt wäre, würde ich Konoha verlassen. Ich würde viele Tage laufen, so lange, bis ich nicht mehr konnte und dann würde ich meinem Leben ein Ende setzen. Ich würde den Leuten um mich herum eine Last von den Schultern nehmen, wenn sie mich nichtmehr täglich ertragen müssten. Außerdem lautet doch das Sprichwort: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist"
Naja etwas schöneres als Sasuke zu küssen, konnte ich mir nicht vorstellen.
Ich hatte beschlossen, meinen Plan noch heute in die Tat umzusetzen, also ging ich nach dem Training direkt nach Hause. Ich packte alle meine Habseligkeiten zusammen, um sie sobald ich bei Sasuke war zu holen und schnellstmöglich zu verschwinden. Ich würde die Sachen zwar bald nicht mehr brauchen, aber es fühlte sich auch komisch an, sie hier zurückzulassen. Als meine Wohnung praktisch leer war, ging ich duschen. Ich stand lange vor dem Spiegel, konzentrierte mich und war wirklich stolz auf das Ergebnis. Das Mädchen, das nun vorm Spiegel stand, war hübsch. Blonde lange Haare, große blaue Augen, eine schlanke und doch kurvige Figur und Kleidung, die diese perfekt zur Geltung brachte. Das konnte sich sehen lassen! Nur eines störte mich: So sehr ich mich auch bemühte, die drei dünnen Linien auf jeder Wange, die an Schnurrhaare erinnerten, waren geblieben. Sie sind ein Zeichen des Fuchsgeistes in mir und ich schaffte es einfach nicht, sie loszuwerden.
Es würde wohl auch so gehen, denn ich bezweifelte, dass Sasuke mich jemals genau genug betrachtet hat, dass er sich an dieses Merkmal erinnerte, also würde er mich auch nicht mit diesem Mädchen in Verbindung bringen.Bevor ich zu nervös wurde und es mir vielleicht noch anders überlegen würde, verließ ich schon meine Wohnung.
Ich steuerte einen Pub an, von dem ich wusste, dass Sasuke dort immer seine Nächte verbrachte (natürlich nur, bevor er dann mit einem Mädchen zu sich nach Hause verschwand...)
Dort angekommen, zog ich nochmal meinen Ausschnitt zurecht und öffnete die Tür. Von drinnen schlug mir Hitze und Alkoholgeruch entgegen,doch ich überwand mich und trat ein. Ich ließ meinen Blick durch den Raum wandern. Einige sahen schon sehr betrunken aus, dabei war es erst halb zehn, andere saßen oder standen knutschend in einer Ecke. Endlich fand ich, wen ich suchte und steuerte zielstrebig auf Sasuke zu, der von einer Schar Mädchen umringt war. Ich hatte Sakura oft genug zugesehen um zu wissen, wie ich mich 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 benehmen sollte, denn ich hatte nicht vor, Sasuke in den Wahnsinn zu treiben. Ich konnte sehen, wie genervt er von den Mädchen war und mit neuem Selbstbewusstsein, das mir meine veränderte Erscheinung gab, lief ich geradewegs zu Sasuke. Grinsend tippte ich ihn an der Schulter an und wickelte mir eine Haarsträhne um den Finger. „Naa, du siehst aus, als könntest du mal eine Abwechslung von den Furien da drüben gebrauchen" sagte ich mit einem Blick auf Sakura und Ino, die sich gerade mal wieder wegen Sasuke in die Haare bekommen hatten. Mist, meine Stimme hatte ein wenig zu tief geklungen, hoffentlich bemerkte er das nicht. In einer etwas höheren Stimmlage fuhr ich fort: „Was hältst du davon, wenn ich dich auf einen Drink einlade?" Okay, das mit dem Lady-Benehmen musste ich definitiv noch üben, eigentlich hätte er mich ja einladen müssen. Etwas ängstlich blickte ich zu Sasuke herüber, um zu sehen, ob er diesen Lapsus bemerkt hatte und was er von meiner Idee hielt. Dieser sah erst ein wenig überrascht aus, dann zuckte er jedoch mit den Achseln und sein rechter Mundwinkel zuckte leicht nach oben. „Warum eigentlich nicht" antwortete er mir und ich zog ihn mit einem begeisterten Grinsen in Richtung Bar. Ich bestellte uns zwei Drinks, die wir in angenehmer Stille leerten. Darauf folgten drei weitere Runden, ebenfalls auf meine Rechnung (ich konnte bald ohnehin nichts mehr mit dem Geld anfangen). Als ich noch eine Runde bezahlen wollte, hielt er mich auf und bezahlte selbst. „Dieses mal übernehme ich, nicht dass du am Ende noch pleite bist. Und danke für die bisherigen Drinks". Ich glaubte schon fast ein Lächeln bei ihm sehen zu können, was sehr untypisch für Sasuke war. Naja, vielleicht war das gar kein so seltener Anblick, wenn man ein Mädchen war. Bevor mich dieser Gedanke traurig stimmen konnte, brachte ich mich selbst wieder ins hier und jetzt und antwortete Sasuke: „Sehr g-gerne" waaaassss stotterte ich jetzt etwa schon? Peinlich, peinlich. Aber vielleicht passt es ja zu dem weiblichen Charakter, den ich gerade spielte.
„Wie komme ich überhaupt zu der Ehre?" fragte Sasuke mich daraufhin amüsiert. Dabei lehnte er sich ein wenig nach vorne und strich mir leicht über den Oberschenkel. Erst jetzt bemerkte ich, wie nah wir beieinander saßen und mir schoss die Hitze ins Gesicht. „Naja, wenn du den ganzen Mädchen, von denen du immer umzingelt wirst, allen Getränke ausgeben musst, bist du bestimmt bald arm, da ist es nur fair, wenn du auch mal eingeladen wirst" lachte ich. „Ich frage mich, woher du weißt, dass ich immer von Mädchen umzingelt bin, denn ich habe dich noch nie hier gesehen und so ein hübsches Mädchen wäre mir bestimmt aufgefallen". Okay ja, er flirtet definitiv mit mir, also nicht direkt mit mir, sondern mit dem Mädchen, für das er mich hält aber trotzdem genieße ich es, denn zum Teil ist es ja auch ein Lob an mein Jutsu, eines der wenigen, die ich ziemlich gut beherrsche.
Sasukes Gegenwart machte mich so unglaublich nervös und als ich ihm jetzt antwortete, stotterte ich schon wieder: „D-du bist ziemlich bekannt hier Sasuke, ich g-glaube jeder weiß, dass so ziemlich alle Mädchen für dich schwärmen"
„Und was ist mit dir?" fragte er mich sichtlich neugierig
„Naja, ich habe auch Augen im Kopf und auch wenn du nicht immer freundlich bist, würde ich nicht behaupten, dass du ein schlechter Mensch bist." Okay, spätestens jetzt war ich so rot wie eine Tomate. Auch wenn ich gerade nicht in meiner wahren Gestalt hier war, war es dennoch alles andere als einfach, dem Jungen den man liebt zu sagen, dass man ihm süß findet.
Meine Worte brachten meinen gegenüber nun wirklich zu einem Grinsen und er kam meinem Gesicht immer näher.
Ja, ich wollte nichts mehr als ihn zu küssen, aber andererseits war das mein erster Kuss...
Was, wenn ich alles falsch mache? Was, wenn er mich wegschubst, weil ich so schlecht darin bin? Langsam stieg Panik in mir herauf und mischte sich mit dem Alkohol, der durch meine Adern floss - keine gute Kombination. Ich sprang auf, rief Sasuke zu, ich müsste mal kurz frische Luft schnappen und rannte nach draußen. Zum Glück hatte ich eine neu entwickelte Form des Sexy-Jutsus verwendet, bei der ich mich erst zurückverwandeln würde, wenn ich es bewusst auflöse, sonst wäre diese Illusion während meiner Panikattacke definitiv ins Schwanken gekommen. Draußen angekommen, half mir die Kühle der Nacht, mich zu beruhigen. Ich stand einige Minuten einfach nur da, als ich auf einmal eine warme Hand an meiner Schulter spürte. „Alles okay bei dir?" Ich drehte mich zu Sasuke um und nickte. „Ja, war nur ein bisschen zu stickig da drinnen"
„Da hast du recht. Willst du vielleicht ein bisschen spazieren gehen?"
Ich war zwar ein wenig überrascht von der Frage, nickte aber trotzdem freudig und so liefen wir in angenehmem Schweigen in Richtung eines kleinen Parks in Konoha.
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Liebe - SasuNaru
FanficNaruto liebt Sasuke, doch es besteht keine Chance, dass der beliebte und gut aussehende Junge seine Gefühle erwidert. Nicht nur, dass der Uchiha straight ist, Naruto ist außerdem ein Loser und totaler Außenseiter. Doch der Blondschopf gibt nicht a...