Kapitel 6: Die Erkenntnis

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Sasukes Sicht:

Verschlafen öffnete ich meine Augen und streckte mich erstmal ausgiebig. Ich hatte seit langem nicht so gut & tief geschlafen und es war ein Wunder, dass ich die ganze Nacht keinen Alptraum hatte.
Als ich ich mich aufsetzte spürte ich leichte Kopfschmerzen, allerdings nicht so stark wie sonst wenn ich feiern war, denn ich hatte es gestern ausnahmsweise nicht so übertrieben. 
Gestern...
Allmählich sickerten alle Erinnerungen an den vergangenen Abend und die vergangen Nacht wieder in mein Bewusstsein.
Dieses Mädchen
Ich konnte ihren leicht herben Geruch, der mir auf seltsame Weise so vertraut vorkam, noch immer im Kissen riechen, aber sie musste sich wohl schon früher ausgeschlichen haben.
Plötzlich spürte ich einen leichten Stich in der Brust.
Warum war ich so traurig darüber, dass sie schon früher gegangen ist?
Ich muss zugeben, dass ich letzte Nacht das erste mal Sex hatte, den ich wirklich genoss und der nicht bedeutungslos war...
Dieses Mädchen hatte etwas an sich, das mich faszinierte.
Würde ich sie je wieder sehen?
Ich Idiot hatte sie ja nicht mal nach ihrem Namen gefragt!
Seufzend stand ich auf und zog mich an, damit ich rechtzeitig zum Training kommen würde, auch wenn Kakashi sich mit Sicherheit wieder verspätete.

Vielleicht hätte ich so ja Zeit, mich mit dem hübschen blonden Jungen zu unterhalten, mit dem ich von allen Menschen am liebsten meine Zeit verbrachte.
Das dürfte er nur niemals hören, sonst würde er mich entweder zurückweisen, (& ein Uchiha bekommt nie einen Korb!!) oder, was noch viel schlimmer wäre, mir nie mehr von der Seite weichen.

Jetzt könnte man sich natürlich fragen, was daran so schlimm wäre, denn jeder ‚normale' Mensch würde sich sicher darüber freuen, denjenigen, der ihm am wichtigsten ist bei sich zu haben, aber ich bin nicht normal.

Ich kann meine Zeit nicht mit einer romantischen Beziehung vergeuden, weil ich mein Leben schon der Gerechtigkeit verschreiben hatte.
Meine Aufgabe war es Itachi zu finden und hinter Gitter zu bringen. Er war mein Bruder und ich liebe ihn trotz allem aber er ist auch ein kaltblütiger Mörder. Ihn zu töten würde mich selbst zu einem machen und ich denke nicht, dass ich das will, dennoch darf er niemanden mehr verletzten. So weit ich weiß ist die Akatsuki Organisation, der er beigetreten ist extrem gefährlich, ich kann nicht zu lassen, dass sie irgendwann auch noch Konoha angreifen und jeden einzelnen vernichten, den ich kenne. Vor allem Naruto möchte ich beschützen.

Ich muss auch zugeben, dass das Zusammentreffen mit Itachi vor einigen Tagen mich mehr belastete, als ich zugeben wollte. Ich schlief seit dem kaum noch und wurde jede Nacht von Alpträumen geplagt. Wieder und wieder durchlebte ich den Augenblick, als ich nichts ahnend nach Hause kam, nur um überall Leichen zu sehen. Meine Eltern lagen Tod auf dem Boden und mit ihnen alle, die ich von klein auf kannte. So viel Blut. Und zwischen all dem, mit völlig emotionsloser Mine stand Itachi. Er leugnete nicht einmal, dass er für das Massaker verantwortlich war. Er gab es einfach zu, ohne einen Funken Reue zu zeigen.
Ich war damals noch ein Kind und die Ereignisse hatten mich schwer traumatisiert.
Meine Eltern waren vielleicht nicht die liebevollsten gewesen, aber als kleiner Junge alleine aufzuwachsen, ohne irgendwen, der einen in den Arm nehmen konnte wenn man wieder schlecht geträumt hatte, das war hart. Ich denke nicht, dass jemand das nachvollziehen könnte, der es nicht selbst erlebt hat.
Das war ein weiterer Grund, warum ich Naruto bewunderte. Er war immer alleine gewesen, hatte seine Eltern nie kennengelernt und kam trotzdem zurecht. Ich wünsche mir oft, ich hätte seine innere Stärke. Ich war zwar für mein Alter ein sehr guter Shinobi, aber Naruto, der täglich ausgegrenzt und mit Steinen beworfen wurde, schaffte es trotzdem noch, jedem sein bezauberndes Lächeln zu schenken. So stark würde ich nie sein, egal wie viel ich trainierte.

Schon wieder waren meine Gedanken unabsichtlich zu Naruto geglitten und ich musste darüber lächeln.
Egal wie aussichtslos meine Gefühle auch waren, ich war wirklich froh, den Wirbelwind mit den großen blauen Augen zu kennen.

Liebe - SasuNaruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt