~Kapitel 24~

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"Guten Mooooorgen", flötete eine Stimme.

"Aufstehen! Die Sonne lacht!", sang die Stimme weiter und ich zog mir stöhnend mein Kissen über den Kopf.

"Halt den Mund, Lilly", murmelte ich verschlafen und zog meine Decke enger um mich.

"Aufstehen!", forderte mich Lilly energischer auf und hüpfte zu mir aufs Bett.

"Geh weg", nuschelte ich und drehte mich auf die andere Seite. Wie konnte man nur so früh am Morgen so munter sein?

"Komm jetzt!", sagte Lilly, griff nach meiner Decke und riss sie mit einem Ruck weg.

"Hey! Lass das!", murrte ich schlecht gelaunt und zog meine Knie an den Oberkörper, da es kalt wurde.

"Steh. Jetzt. Auf!" Bei jedem Wort zerrte sie an meinem Kissen, welches ich an mich gepresst hatte.

"Lass mich schlafen", maulte ich und drehte mich wieder um.

"Argh. Komm jetzt! Wir sind sowieso schon zu spät! In zwanzig Minuten fängt die Schule an!"

Was?! Scheiße!

"Verdammt!!", fluchte ich, riss meine Augen auf und sprang aus dem Bett.

"Geht doch", lächelte Lilly, die angezogen vor mir stand.

"Warum hast du mich nicht früher aufgeweckt??!"

"Hallo?! Ich habe deinen Wecker neben deinem Ohr klingeln lassen, aber du hast dich gar nicht bewegt! Was sollte ich denn machen?"

Ich seufzte. Ich hatte einen sehr tiefem Schlaf und deshalb stellte ich meinen Wecker normalerweise ziemlich früh, damit er über einen längeren Zeitraum alle fünf Minuten klingeln konnte, so dass ich nicht verschlief.

Leider ging meine geniale Idee nicht immer auf.

"Scheiße!" Ich rannte ins Bad, um mich schnell abzuduschen, doch dann streckte ich nochmal meinen Kopf durch die Tür.

"Kannst du meinen Tasche packen?", bat ich Lilly. Diese nickte und erleichtert stellte ich mich unter die Dusche.

Während ich eiskaltes Wasser über mich laufen ließ, hörte ich Lilly im Zimmer herumsuchen.

Sie hatte spontan bei mir übernachtet, und wir hatten uns einen schönen Filmabend gemacht, doch jetzt bemerkte ich, dass wir etwas zu lange auf gewesen waren.

Schnell trocknete ich mich wieder ab, zog mir was über und stürmte wieder in mein Zimmer.

"Hier!" Lilly reichte mir meinen Rucksack und ich nahm ihn dankend entgegen.

Wir polterten die Treppe runter, zogen uns an und liefen zur Bushaltestelle - das Frühstück mussten wir leider ausfallen lassen. Für mich war das kein Problem, aber Lilly aß jeden morgen ein großes Nutellabrot, so dass jetzt ihr Magen knurrte.

"In der Pause hole ich mir ein Schokocroissant", sagte Lilly, während wir eilig in den Bus stiegen, den wir fast verpasst hatten.

"Ich komme mit", keuchte ich und lehnte mich an die Bustür, während die Häuser an uns vorbeizogen.

"Gut", lachte Lilly und stellte sich zu mir.

An der Schule angekommen, eilten wir schnell zu unseren Klassenräumen und schlüpften kurz nach unserem Lehrer ins Klassenzimmer.

Wir kassierten nur einen mahnenden Blick, sonst nichts.

Glück gehabt.

Der Tag verlief relativ schnell und ereignislos, außer dass Lilly kein Schokocroissant mehr bekommen hatte und die gesamte Pause schlecht gelaunt war.

Half Nightmare half notWo Geschichten leben. Entdecke jetzt