Um uns ertönten johlende Rufe, die ich ignorierte.
Ich hasste mein Glück. Wenn man es überhaupt so nennen konnte. Eher nicht.
Aber Luke hatte recht. Es war nicht das erste Mal, dass ich seine Klamotten trug und für mich würde es nicht halb so peinlich sein, als wie für Luke.
"Umziehen! Umziehen! Umziehen!", ertönten die Rufe und ich verdrehte die Augen. Alle warteten schon gespannt darauf, wie Luke aussehen würde, nur Paige sah nicht glücklich aus. Wahrscheinlich hätte sie liebend gern mit mir getauscht und auch ich war dieser Option nicht abgeneigt.
Doch als ich versuchte, diesen Vorschlag zu bringen, schob mich Lenny schon mit Luke zum Raum, in dem wir uns umziehen sollten.
Seufzend schloss ich die Tür hinter mir, doch als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass der Raum, in dem wir gelandet waren, keine Möglichkeiten zum Verstecken hatte. Das hieß, ich würde mich vor Luke ausziehen müssen.
Das haben die da draußen sicher extra gemacht!
Ich schnaubte wütend und drehte mich zu Luke, der noch kein Wort gesagt hatte.
"Was grinst du so?", blaffte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
"Nichts, ich finde es nur sehr amüsant, wie du dich darüber so aufregst. Wir werden unsere Oberteile tauschen, na und? Ich sollte hier jammern, denn ich muss dieses", er warf dem schwarzen Top einen abschätzigen Blick zu, "Ding anziehen!"
Jetzt musste ich grinsen.
"Und dazu ist es trägerlos!", sagte Luke entsetzt.
"Okay, genug gemault! Dreh dich jetzt um!", befahl ich ihm und er tat wie geheißen. Auch ich drehte mich um, denn ich wollte Luke nicht mit nacktem Oberkörper sehen.
"Und jetzt zieht sich jeder sein Oberteil aus!"
Wir taten wie befohlen und ich hörte, wie Luke sein schwarzes T-Shirt auf den Boden fallen ließ.
"Okay, ich hole jetzt dein T-Shirt und drücke dir mein Top in die Hand", sprach ich weiter.
"Ey, und du darfst mich mit nacktem Oberkörper sehen oder was?!", protestierte Luke.
"Ja, weil es bei dir nicht so schlimm ist!""Ah, weil ich so gut aussehe?!" Ich hörte ihn Lächeln.
"Nein! Es ist so, als wärst du am Strand und hättest eine Badehose an. Da kann auch jeder deinen nackten Oberkörper sehen!"
"Na und? Stell du dir einfach vor, du wärst im Bikini!"
"Nein!", erwiederte ich sauer.
"Hast du schon mal was von Gleichberechtigung gehört?!"
Ich schnaubte nur und drehte mich schnell um, damit ich mir Lukes T-Shirt schnappen konnte, doch ich hatte zu viel Schwung, so dass ich gegen Luke taumelte.
"Hoppla, was ist denn jetzt los?", fragte er erschrocken, drehte sich blitzschnell um und fing mich auf, bevor ich auf den Boden knallen konnte.
"Erst so schüchtern, dann so stürmisch, du solltest dich mal entscheiden. Und ich dachte, wir haben die Phase hinter uns, in der du gegen Wände oder Personen rennst!", witzelte Luke, doch ich schickte ihm nur einen bösen Blick.Wie ich hier so halb in der Luft hing, Luke über mir, die Arme unter meinen Achseln, um mich nicht zu Boden fallen zu lassen, kam mir die Situation sehr komisch vor. Vor allem, weil ich einen guten Ausblick auf seine Armmuskeln hatte.
Ich riss meinen Blick von ihnen hoch und sah nach oben in Lukes Gesicht und er starrte zurück. Wir sahen uns sicher zehn Sekunden an, bis ich regestrierte, dass er seinen Blick über mich schweifen ließ.
DU LIEST GERADE
Half Nightmare half not
Ficção AdolescenteDie frisch nach München gezogene Lilith Young bekommt erstmal eine Strafarbeit mit dem scheinbar netten Luke Nightmeer. Doch es gibt Gerüchte, die sich um ihn ranken ... ist Luke wirklich der, der er immer vorgibt zu sein? Und wird Lilith die Schatt...