Kapitel 9

8 3 0
                                    

Die Nachtluft war kalt und unangrnehm. Trotz der vielen warmen Körper in der Höhle, die die Höhle etwas erwärmten, fand es die kleine Wölfin eisig kalt neben ihren Bruder. Wie konnte man jetzt schlafen? Sie wälzte sich rastlos hin und her und drückte ihr Fell an den warmen Körper ihres Bruders. Dieser wachte grollend auf knurrte: „Was ist denn los, Kiyara? Ich will schlafen!" Kiyara setzte sich gähnend auf und schaute den kleinen, grauen Wolf an, der sein weißes Fell am Hals, das sich bis zum Bauch erstreckte, schüttelte. Er hatte die Augen geschlossen. „Nichts, nichts. Schlaf weiter ich kann nur nicht einschlafen", murmelte sie und leckte ihm über die Ohren. „Dann beweg dich nicht so. ich will schlafen!", knurrte er müde und ein paar Momente später war er eingeschlafen. Für ein paar Sekunden schaute Kiyara ihren Bruder an. Zuneigung für ihren Wurfgefährten überkam sie. Roukan hieß er. Kiyara hatte noch einen anderen Bruder, Frostfeuer. Dieser döste etwas weiter enternt. Sie stand auf und schüttelte so lautlos wie möglich ihre steifen Glieder und ging zögernd aus der Höhle, dem Hauptquatier ihres Rudels. Sie wusste nicht warum sie nach draußen ging, aber etwas zog sie nach draußen. Kiyara wusste, dass sie diese Nacht nicht mehr einschlafen würde. Ein eisiger Schauer überkam ihren schnächtigen Körper, als die Kälte ihren Pelz traf und eiskalter Wind in ihre Ohren bließ. Irgendetwas sagte ihr ihn den Wald zu rennen und das freie Gefühl in ihren Pfoten zu spüren. Tatsächlich trugen ihr Pfote sie, als sie noch nicht einmal diesen Gedanken fertig gedacht hatte, in den dunklen Wald. Die hohen, kahlen Bäume sahen in der Dunkelheit aus wie riesige Kreaturen aus mit tausenden Armen, die sich krümmten und das gesamte Licht des Mondes verschluckte. Während die Wölfin im Wald her trabte und die Nachtgerüche in sich aufsaugte, hoffte sie darauf, Beute zu erwischen. Die letzten Tage hatte sie kaum gefressen, sowie ihr ganzes Rudel. Die letzten Monde verschreckte irgendetwas fast die gesamte Beute in ihren Territorium und das Rudel hungerte. Eine kribbelnde Angst baute sich in ihr auf. Warum musste sie unbedingt in den Wald laufen? Mitten in der Nacht! Was wäre, wenn die schreckliche Kreatur, die die ganzen Probleme für das Rudel bereitet hatte, genau jetzt, mitten in der Nacht auftauchte, wenn Kiyara niemand zur Hilfe eilen konnte? Aber sie verscheuhte die Angst. Wie immer in den letzten Wochen, nagte der Hunger an ihr, wie eine Ratte. Aber sie versuchte es jedes Mal zu ignorieren und schaffte es meistens auch. Anders als ihre Rudelgefährten, die vor Hunger ganz anders und wilder wurden und so eine angespannte, aggressive Stimmung auf der Lichtung herrschte, die Kiyara so hasste. Jetzt, als sie frei im Wald herumstriff, löste der Hunger eine Entschlossenheit in ihr aus, Beute zu fangen. So blieb sie stehen und schnüffelte und lauschte angespannt. Alle ihr Sinne waren hellwach und gespitzt. Aber wie in den letzten Tagen, herrschte totenstille. Nicht einmal ein Knacken oder Rascheln von einen kleinen Tier war zu hören. Nur das Geräusch vom rauschenden Wind füllte ihre gespitzten Ohren. Niedergeschlagen lief sie weiter bis zur Grenze des Territorium. Auf der anderen Seite befand sich das Territoritum der Pumas. Begierigt roch sie einen herrlichen Geruch von Beute, der von dem Territorium der Pumas zu ihr rüberwehte. Wie konnte die Kreatur oder das Etwas, dass ihr Territorium verwüstete nicht bei ihnen sein Unheil anrichten? Ihr grollender Magen führte sie fasst dazu die Grenze zu überschreiten aber sie hielt sich zurück. Kiyara würde nicht wie ihre Gefährten Streit und Krieg produzieren, indem sie aus Verzweilung und Hunger, die Grenze überschritt. Es musste Beute auf ihren Territorium geben! Und da hörte sie etwas. War das Beute? Wieder spitzte sie ihre Ohren. Ein deutlich lauteres Rascheln ertönte. Und da erblickte Kiyara keine Beute, sondern eine dunkle Gestalt mit eisblauen Augen, runden Ohren und einen langen Schwanz an de Grenze herumschleichen sehen.

Hunter Claws  *ABGEBROCHEN*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt