Kapitel 12

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Tage waren vergangen seit dem Gespräch mit seinem Vater. Eisherz atte sich wieder mit ihm vertragen aber trotzdem gefiel ihm die Einstellung von Chaka gegenüber den Wölfen gar nicht. Auch wenn er wusste, dass es verboten war, und dass es wahrscheinlich das Verhältniss zwischen ihm und seinem Vater und auch zum Stamm zerstören würde, wenn sie es erfuhren, brachte er mehrmals am Tag Beute in Territorium der Wölfe. Er schlich sich manchmal nach Trainingseinheiten in den Wald und jagte für Kiyaras Rudel. Er konnte es einfach nicht etragen sie leiden zu sehen. Auch nachts schlich er sich öfters raus um für das Rudel zu jagen. Leider bemerkte er und auch seine Stammgefährten langsam, dass in ihrem eigenen territorium auch langsam die Beute ausging. Eisherz' größte Befürchtung ging langsam in erfüllung: Das Wesen, dass im Territorium der Wölfe Unheil anrichtete, Pflanzen und sogar Bäume zerstörte, war nun auch im Territorium der Pumas angekommen. Zuerst fanden die Pumas Kratzspuren von riesigen Krallen in Bäumen. Dann fanden sie zerfetzte Beute auf dem Boden. Dann verschwand die Beute und auch viele Tiere. Genauso, wie Kiyara es beschrieben hatte. Er hatte Angst. Natürlich tat Feuerkralle so, als wäre das nichts. „Vor dieser Kreatur habe ich keine Angst. Das ist doch nichts. Ich werde sie zerfetzen, wenn ich ihr begegne. Wer das nicht überlebt ist einfach nur schwach" Shari hatte ihn anscheinend wieder für sein Verhalten vergeben, allerdings hielt sie sich noch einwenig zurück. Sie schien zu bemerken dass Eisherz etwas zu verbergen hatte, sagte es aber nicht. Eisherz bemerkte, dass sie etwas beleidigt war, weil er ihr, seiner besten Freundin nichts davon erzählte. Aber sie würde es nicht verstehen. Sie würde bestimmt wie Chaka ausrasten. Nein, das war seine Sache. Jetzt trottete er Chaka und Shari hinterher in den Wald. Sie waren zusammen aufgebrochen um zu jagen. In den letzten Tagen hatten sie so viel trainiert fpr die Jägerprüfung, dass Eisherz Muskeln schmerzten und dass, er fast keine Zeit hatte um für das Wolfsrudel zu jagen. „Was ist denn los mit dir? Es sieht so aus, als hättest du nicht viel geschlafen!", meinte Shari, die angehalten war um auf ihn zu warten. „Bin nicht eingeschlafen. Mit mir ist alles gut" Genau in diesem Moment gähnte und seine beste Freundin musterte ihn besorgt und auch mit einen durchdringenden Blick. „Ich weiß das du etwas verbirgst. Du kannst es sagen. Du kannst es mir immer sagen", versicherte sie aber Eisherz tat so, als hätte er sie nicht gehört. Auch wenn er ein schlechtes Gewissen dabei hatte, seine beste Freundin nicht zu sagen was er machte, obwohl sie ihm immer ihre Probleme erzählte, wollte er nicht, dass sie es wusste. „Chaka! Ich glaube ich rieche Eichhörnchen!", rief er also, um nicht auf Sharis Aufforderung zu antworten. Shari schaute verletzt, dann verhärtete sich ihr Blick und sie sprang hinter Chaka und Eisherz nach. Das Eichörnchen war mager. Chaka schaute enttäuscht aber sagte nichts. Mit hängenden Schwänzen gingen sie weiter. Eisherz wusste nicht warum, aber er war ungewöhnlich angespannt, als würde ihn jederzeit etwas angreifen können. Die eisige Stille im normalerweise, mit Vogelgesang und Insektengeräuschen erfüllten Wald, beunruhigte anscheinend auch seinen Vater und Shari. Warum bist du so angespannt? Beruhig dich endlich. Es ist alles gut. Aber er konnte einfach nicht Kiyaras Worte vergessen: „Es herrscht eine ungewöhnliche Stille. Es ist echt schlimm. DIe Beute ist vertrieben. Überall ist der Geruch von Blut und zerfetzter Beute. Krallenspuren in Bäumen" Eisherz schnüffelte nervös. Er roch den ekelhaften Geruch von Aas, zerfetzter Beute. Da war noch etwas anderes. Ein Geruch, der ihn gefährlich bekannt vor kam. Genau dann zischte Chaka: „Halt!" Verwundert wollte Eisherz fragen was los war aber dann sah er schon, was Chaka gesehen hatte. Ein riesiger Elch, der auf der Seite lag. Sein Geweih war fast so groß wie er. Was ihn aber am meisten entsetzte, war, dass der Elch zerfetzt war. Sein Bauch war aufgerissen, was Eisherz einwenig an seinen ersten Fag erinnerte. Aber auch der Rücken war voller fleischiges Blut. Sein Fell stellte sich senkrecht auf und er hielt den Atem an. „Dieser Elch ist riesig. Nur ein großes Tier kann es so getötet haben", knurrte Chaka. „Und es tötet unsere Beute aus Blutdurst! Es frisst sie nicht mal!", fauchte auch Eisherz. Shari sah einfach entsetzt aus. Er schnüffelte. Wieder wehte ihm der starke Geruch von vorhin ins Gesicht, den er nicht identifizieren konnte. Ehrlich gesagt, hatte er diesen Geruch schon eine ganze Weile in seinem Territorium gerochen, aber hatte keinen goßem Wert darauf gelegt. Doch jetzt war er sich sicher. Das Tier, das diesen Geruch trägt, war der Täter hinter all diesen Taten. Plötzlich fiel sein Blick auf etwas Braunes, direkt neben dem toten Elch. Kot. Ihm fiel erst jetzt auf, dass er Kot in den letzten Tagen schon sehr oft in Territorium gesehen hatte. Aber er hatte immer gedacht, dass es nichts Besonderes war. Jedoch ging ihm jetzt ein Licht auf. Es fiel ihm brennend heiß auf. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein? Wie konnten die Wölfe nur so dumm gewesen sein? Sie hätten es wie er schon längst bemerken müssen! „Es ist ein Bär!", sagten Sohn und Vater im Chor. „Oder mehrere", ergänzte Chaka. „Was? Ein Bär? Aber-Aber ich dachte Bären sind eher zurückziehend. Sie können gefährlich sein aber sie sind doch nicht so aggresiv oder?", fragte Shari ängstlich. Immer wieder schaute sie enstetzt zu den entstellten Elch hinüber. „Es ist eindeutig ein Bär", bekräftigte Chaka seine Aussage.

Hunter Claws  *ABGEBROCHEN*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt