Wir sollen WAS?

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Die restliche Fahrt war genießbar. Eigentlich ist meiner Meinung nach alles genießbar, solange man genug Essen hat und seine besten Freunde bei sich sind.

Also saßen ich, Marlene, Olivia und Alice in unserem Abteil, spielten Zauberschnippschnapp und aßen Kesselkuchen und Kürbispasteten. Teddy lag auf meinem Schoß und schnurrte ab und zu.

In Hogsmeade angekommen, liefen wir alle gemeinsam zu den Kutschen, die von Thestralen gezogen wurden. Zwar konnte ich sie nicht sehen, dennoch wusste ich dass sie da waren. Das kommt davon, wenn man „Die Geschichte von Hogwarts" so oft gelesen hat, dass man sie mittlerweile auswendig kann. So wie ich.

Die Kutschfahrt war auch nicht besonders spektakulär, ich und meine Freundinnen gackerten gelegentlich vor uns hin, während wir über den neuesten Klatsch und Tratsch aus Hogwarts redeten. Also über die Mädchen die neuerdings behaupteten, mit (welch eine Überraschung) James oder Black geschlafen zu haben. Ich konnte versuchen, ihn zu mögen, so sehr ich wollte, aber ich verachtete James' Playboy-Verhalten mehr, als jeder andere.

Endlich kamen wir in Hogwarts an. Mit diesem Ort verband ich sehr starke Emotionen. Hogwarts war das Zuhause für mich, dass ich vermisste, seit Petunia sich von mir abgewendet hat. Da stand es, Hogwarts. Einladend und trotz seiner Größe warm und Sicherheit gebend. Ich hatte die Schule so vermisst. Wie freute ich mich, lustige Abende mit meinen Freunden im Schlafsaal zu verbringen. Kissenschlachten, Beautyabende oder einfach abends quatschen. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass das Schicksal (oder McGonnagal) andere Pläne für mich hatte.

Nach dem Essen in der großen Halle, verbunden mit der jährlichen Ansprache von Dumbledore, wurden ich und James bereits von unserer Hauslehrerin erwartet. Professor McGonagall hatte, wie zu erwarten, eine kühle Miene aufgesetzt: „Mr. Potter und Ms. Evans, Ich darf sie bitten, sich in einigen Minuten im Büro des Schulleiters wieder zu finden. Professor Dumbledore erwartet sie dort." Wir beide nickten synchron und verabschiedeten uns von unseren Freunden.

„Was denkst du, was er von uns will?" fragte ich James nach langem Schweigen. „Ist das nicht klar? Die Schulsprecher müssen sich zu Beginn des Schuljahres, die Passwörter für Gryffindor und Slytherin überlegen." erwiderte er. „Stimmt." sagte ich leise.

Dumbledore begrüßte uns mit den Worten: „Wie sie beide sich sicherlich bewusst sind, verlangt es die Tradition der verehrten Schulgründer, dass sobald das Schulsprecherpaar aus dem selben Haus stammt, die beiden sich Einen Gemeinschaftsraum mit zwei angrenzenden Schlafräumen und einem Bad teilen. Minerva, seien sie doch so freundlich und begleiten sie Ms. Evans und Mr. Potter zu ihren neuen Räumen, nachdem ich mit ihnen die Passwörter der Gemeinschaftsräume besprochen habe." Er nickte hinüber zu unserer Verwandlungslehrerin.

Erst dann realisierte ich, was hier geschah: „Wir sollen WAS?" Auch James erwachte aus seiner Schockstarre: „Also werden wir dieses Jahr nicht in unseren bisherigen Schlafsälen schlafen?" „So ist es." erwiderte Dumbledore mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht.

Meine Vorfreude auf mein letztes Schuljahr wurde durch diese Neuigkeit nicht wirklich gesteigert. Eher im Gegenteil. Bei Merlin, wir würden uns sogar ein Bad teilen müssen. Plötzlich spürte ich McGonnagals Hand auf meiner Schulter.

„Miss Evans und ich werden vor der Tür warten, bis Potter ihnen sein Passwort für sein privates Schlafzimmer nennt." sagte sie kühl und bedeutete mir das Büro zu verlassen.

„Puh, wenigstens ein bisschen Privatsphäre!" dachte ich, während ich McGonnagal aus dem Raum hinaus folgte.

(J)ILY- James Potter and Lily Evans' LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt