some tipps -Asds FF Edition

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Beachtete bitte: Das ist nur meine  Meinung.
Auch ich habe viele Fehler gemacht und werde auch weiterhin welche machen, das passiert und ist ganz normal. Niemand ist perfekt, dass was jetzt kommt ist, aber das worauf ich inzwischen achte, wenn ich ein Buch lese oder eben selber schreibe, für mich sind es die Grundlagen die man wissen und einigermaßen beherrschen sollte.
-dennoch, schreiben ist ein Prozess der sich nur durch Erfahrung entwickelt. Also, man kann nicht von Anfang alles perfekt machen (wird man auch nie) und Fehler werden unweigerlich passieren.
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1. Ich vermute mal ganz stark das einige, wahrscheinlich Jüngere, Asds-Fans denken,  dass der Alltag im RD, nur aus Reanimationen, Autounfällen und allgemein kritischen und gerechtfertigten Notrufen/Patienten besteht.
Das was Asds vermittelt ist ganz viel, aber bestimmt nicht die Realität.
Die Realität im RD sieht nämlich viel mehr nach Bagatelleinsätzen und rein  medizinisch betrachtet unnötig aus.
Denn es ist eher unwahrscheinlich, dass du eine Schicht fährst wo man nur wirklich dramatische Sachen hat. (Einsätze können auch indikatiert sein ohne ein wirkliches Drama! Indikation ist nicht automatisch dramatisch).

*Ich  sag speziell medizisch unnötig, denn die meisten solcher Einsätze sind aus medizinscher Sicht nicht nötig, aber eben aus menschlicher Sicht.
Denn es gibt viele, die den Notruf wählen, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen oder die Situation aus ihrer Sicht so sehen, dass ein Rettungswagen/Arzt benötigt wird.

2. Was mir in der Hinsicht auch aufgefallen ist, dass viele gar nicht wissen wie viele Einsätze in einer Schicht realistisch sind.

Ein etwas extremes Beispiel:

(aus einer FF die ich letztens gelesen habe)

In einer 12-Stunden Schicht 19 Einsätze zu fahren ohne Überstunden zu machen.
Wie ist das möglich mit einer Durschnittsdauer von ca 1 h?

Vor allem waren das lauter Sachen, die meistens länger als eine Stunde dauern(mehrere schwere Autounfälle, große Brände, Vermisstensuche etc.)
Und da hab ich das Putzen und Auffüllen und alles was sonst noch dazu gehört, ja noch gar nicht dazu gerechnet.

Versucht das bitte ein bisschen realistisch zu halten.

3. (Das ist jetzt mal ein allgemeiner Tipp an alle Autoren)

Macht Absätze.
Glaubt mir, dass wird alles sofort viel übersichtlicher und sieht auch viel professioneller aus.

Die Stellen wo ich Absätze sinnvoll finde:

- Bei wörtlicher Rede, also jedes mal wenn jemand was sagt eine neue Zeile anfangen und in dieser Zeile geht es, dann auch nur um die wörtliche Rede.

Z.b

(Regulärer Text)
Neue Zeile
,,wörtliche Rede." , sagt xy
Neue Zeile
(Regulärer Text)

- Bei gefühlsvollen Aufzählungen

Also wenn Dinge auf gezählt werden die dem Protagonisten wichtig sind oder er empfindet.

Z.b

A

B

C

D

-Bei möglichst jedem neuen Satz (also so, dass jeder neue Satz in einer neuen Zeile anfängt, es muss dabei aber nicht zwingend eine Zeile frei gelassen weden)

Aber vor allem einen Absatz, sobald ein neuer Satz auch ein neues Thema anfängt!

4. Nutzt die kursive Schrift. (In Kombination mit Absätzen)

Bei sehr emotionalen Erinnerungen/Gedanken wird es dadurch nochmal verdeutlicht.

5. Ihr müsst nicht jede Situation voll ausschreiben.

Vor allem bei so langweiligen Sachen, wie die Morning-Routine. Niemand juckt es, dass sich dein Protagonist zum siebten mal an diesem Morgen sich die Haare kämmt.
Das zieht den Text nur unnötig in die Länge und der Leser verliert schneller das Interesse.

Oder auch bei Situationen in denen ihr keine Ahnung habt, wie sowas genau abläuft und nichts falsches Schreiben wollt.
Überspringt es einfach, hört auf kurz bevor diese Situation passiert und macht weiter wenn es wieder vorbei ist.
Ihr macht es euch sonst nur unnötig schwer.

6. Achtet darauf das eure Prota- und Antagonisten (jeweilige ,,Gegner") keine Marry Sue's* werden.

Jeder hat Macken, Probleme und Schwächen.
Und, dass ist auch das was die Person ausmacht, ein einfaches Beispiel hierfür ist Draco Malfoy aus Harry Potter.
Nach außen hin wirkt er absolut perfekt, die klassische Marry Sue eben, aber innen hat er einen total weichen und zerbrechlichen Kern.

*Marry Sue ist ein Synonym für den absoluten Perfektionismus. Also, dass diese Person keine Macken hat und alles perfekt kann.

7. Ich gebe euch jetzt mal einen absoluten Geheimtipp von mir:

Wenn ihr nach medizinsch spannenden und interessanten Fällen für eure Geschichte sucht, sucht auf Youtube (oder in der NDR Mediathek) mal nach: Abenteuer Diagnose. Das ist eine Dokureihe des NDR über real passierte, seltene Krankheiten in Deutschland.
Die sind im großen und Ganzen auch medizinischen korrekt sind, daran könnt ihr euch wunderbar orientieren und euch vergewissern, dass das stimmt was ihr schreibt.

6. Achtet auf Rechtschreibung und Grammatik.

Glaubt mir, wenn schon im Klappentext zig Schreibfehler sind, hat eigentlich keiner mehr Lust das Buch zu lesen.
Noch schlimmer ist es, wenn man darunter schreibt: ,,Ignoriert bitte Schreibfehler", oder, ,,Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten".
Nehmt bitte Verbesserungen an und gebt euch Mühe beim schreiben.
Natürlich, Rechtschreibfehler/ Tippfehler sind menschlich und passieren jedem Mal (mir ja auch), aber trotzdem sollte man wenigstens versuchen, ein bisschen darauf zu achten.

Im Zweifel gibt es Seiten im Internet wo ihr die Texte überprüfen lassen könnt (oder eben auch in Word).

Es muss nicht komplett perfekt und fehlerfrei sein, aber ein Wille sollte erkennbar sein.

7. Schreibt nicht in der indirekten Rede.

Die indirekte Rede wird nur in Briefen, Tagebucheinträgen o.Ä verwendet.

(Ausgenommen das ist gewollt und hat einen speziellen Grund.)

Mann verliert dann meistens super schnell den Überblick*.

(*Ich persönlich habe ein super dämliches Prinzip wenn ich Texte, vor allem in Blockformat, also ohne Absätze, lesen muss. Ich lese dann immer, weil Blocktexte keinen Spaß machen zu lesen, nur alle drei bis vier Zeilen einen Satz und reime mir, das dann zusammen. Bzw, wenn ein solcher Text wörtliche Rede, bestenfalls noch gekennzeichnet mit Satzzeichen, enthält springe ich immer da hin und lese dann nur Das. Ist einfach schneller und kommt sowieso auf's gleiche hinaus.)

8. Prüft euer Layout vor dem Veröffentlichen

Die Ansicht im Schreibfeld und die, die der Leser später sieht, sind verschieden, das heißt, dass eurer Text jeweils verschieden aussieht.
Überprüft mit der Vorschau-Funktion, vor dem Veröffentlichen, die Optik.
Es gibt als Leser nichts nervigeres als verzogene Absätze und ähnliches.

9. Vermeidet Drehbuchformat

Beispiel:

Person 1 (aufgebracht): blablabla
Person 2 (ruhig): blablablabla
Person 1(schreit): blablabla

Das ist das Format für Drehbücher, nicht für Erzählgeschichten, es sorgt dafür, dass sich der Leser nur schwer in die einzelnen Personen hineinversetzen kann, wenn Gefühle und Gedanken nur über Regieanweisungen transportiert werden.
Nutzt die normale direkte Rede und beschreibt, dass was noch drum herum passiert.

Beispiel:

,,Blabla!", schreit Person 1.
Person 2 hört ruhig zu und stellt den Teller auf dem Tisch ab.
,,Blabla!", erwidert Person 3 aufgebracht.

Menschliche Dummheit(Asds Fails) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt