Harry Potter - Vikron (Viktor Krum x Ronald Weasley)

256 13 2
                                    

<Ron>

Ich starrte Hermine und Viktor mürrisch an. Die beiden schwebten schwerelos übers Parkett, lächelten selig, als wäre alles auf der Welt gut, und hatten nur Augen für einander.

Harry saß neben mir auf einem Stuhl und sah nicht gerade fröhlicher aus. Sein Date hatte sich aus dem Staub gemacht und tanzte mit jemand anderem und Cho tanzte ja sowieso mit Cedric. Allerdings starrte er gar nicht sie an, sondern ... ich folgte seinem Blick und für einen Augenblick vergaß ich glatt mein eigenes Problem, das ich mit dem Ball hatte.

Harry sah zu Malfoy und Parkinson, die nicht ganz so mühelos und vielleicht ein bisschen weniger verliebt durch die Große Halle tanzten, als Viktor und Hermine. Besser gesagt sah er Malfoy an. Kurz verschlug es mir die Sprache, dann war ich verwirrt und schließlich einigte ich mich mit meinem Inneren darauf einfach zu grinsen. Irgendwie war es bescheuert, aber auch süß, dass sich der "Auserwählte" allem Anschein nach in den "Eisprinzen von Slytherin" verknallt hatte.

Ich stieß Harry in die Seite. "Voll der Mist, dieser Ball, oder?", raunte ich ihm zu und tat so als müsse ich mich übergeben.

Harry nickte leicht, schien aber nicht ganz mit den Gedanken bei mir zu sein. "Mhm."

"Zumindest, wenn man die falsche Begleitung hat", fügte ich hinzu. Er wirbelte zu mir herum, die Augen weit aufgerissen, zwei feuerrote Flecken auf den Wangen. Fast brach ich in Gelächter aus, so komisch sah er aus, aber der Gedanke an Viktor und Hermine, die schon wieder durch mein Sichtfeld schwebten, trübte meine Laune erheblich.

Also grinste ich nur. "Komm schon, Mann, ich seh doch, wie du ihn anstarrst", sagte ich und Harry errötete noch mehr.

"Stimmt doch gar nicht! Ich meine ... wovon redest du da bitteschön?", fing er an zu protestieren, aber dann fiel ihm auf, dass er sich schon verraten hatte. Ich hatte also genau ins Schwarze getroffen.

"Sprich ihn doch mal an, wenn Parkinson ihn mal kurz in Ruhe lässt", riet ich.

Harry sah sich kurz um, aber alle waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sich jemand um uns kümmerte, dann ließ er den Kopf hängen. "Quatsch, schau sie dir doch an. Die sind doch glücklich zusammen", murmelte er.

Ich schnaubte. "Dann schau mal genauer hin."

Harry sah verwirrt auf und kniff die Augen zusammen, als er seinen Blick wieder an die Fersen von Malfoy und Parkinson heftete. "Was soll ich denn da sehen?"

"Schau dir Malfoy halt mal an! Der sieht nicht gerade glücklich aus. Eher so, als hätte er die Schnauze gehörig voll vom Tanzen und bräuchte gleichgesinnte Gesellschaft!"

Harrys Mund formte ein kleines "O", als er zu bemerken schien, dass ich vielleicht Recht haben könnte. Er zögerte kurz, stand auf, zögerte noch einmal, dann sah er zu mir.

"Wie kommt es, dass du ... so cool darauf reagierst?", fragte er leise. Ich antwortete nicht sofort.

"Weißt du, wahrscheinlich habe ich schon früher so etwas geahnt", sagte ich. "Außerdem habe ich heute Abend beschlossen, dass ich jedem das Glück lassen werde, dass ihm gebührt."

Ich ließ aus, dass ich mich ebenfalls in einen Jungen verliebt hatte. Ich fühlte mich schlecht dabei meinem besten Freund aus selbst mir unbekannten Gründen nicht alles zu sagen, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen. Vielleicht war ich einfach noch nicht so weit.

Harry lächelte. "Hört sich ja richtig weise an." Dann ging er mit leicht unsicherem Schritt auf Malfoy zu, der gerade versuchte Parkinson wenigstens für eine Weile loszuwerden.

Oneshots über alles möglicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt