Harrys P.O.V
Ich hatte immer noch keinen blassen Schimmer was die Jungs heute tun wollten. Da es draußen typisch für London regnete, zog ich mir einen warmen Hollister Pullover an und ging mit den Jungs nach draußen. Wie immer nur mit Beanie und Sonnenbrillen. Unsere Köpfe waren gesenkt. "Verrät mir jetzt endlich mal jemand wo wir hingehen?", bat ich in die Runde. "Nein, aber es wird dir gefallen", meinte Zayn und zog mich weiter. Liam guckte weniger überzeugt. Unauffällig stellte ich mich neben ihm. "Meine Idee wars nicht", sagte er knapp. Verwundert ließ ich meine Gedanken schweifen, doch mir fiel einfach nichts ein. Eine knappe viertel stunde liefen wir durch London, bis uns 4 ebenfalls vermummte Mädchen entgegen kamen. Jetzt begriff ich was Zayn meinte. Eleanor, Danielle, Perrie und Celine würden den Tag mit uns verbringen. Ich hätte mich freuen sollen meine Freundin wieder zu sehen, aber ich tat es nicht. Sie störte mich mehr. Das war es was Liam meinte. Er wusste schon vorher das ich nicht begeistert sein würde. Mit einem langen und leidenschaftlichen Kuss begrüßte mich Celine. Ich erwiderte natürlich, doch ich fühlte nichts. Es war leer in meinem Körper. Kein Kribbeln keine Schmetterlinge. Nichts. Ich bildete mir ein sie zu lieben, aber ich tat es nicht. Ich spielte mit ihr, weil ich zu feige war mit ihr Schluss zu machen. Es war kein gutes Gefühl das ich in mir trug. Ich wollte sie ja nicht verletzen. Obwohl ich wusste das ich das falsche tat, machte ich trotzdem weiter. "Haz kommst du mal kurz?", fragte Liam mich knapp. Die anderen liefen schon mal vor und auch Celine ließ mich gehen. Als sie alle ein gutes Stück vor uns waren fing er an "Willst du nicht langsam ehrlich zu dir selbst sein?" Liam konnte Hellsehen. Er wusste immer sofort alles. Als ob die Gefühle selbst in sich trug. "Ich weiß selber nicht was los ist.", meinte ich dazu. Er schwieg, doch aus mir sprudelte es plötzlich nur so an Wörtern. "Ich sollte sie lieben. Aber ich tus nicht. Sie wird mich hassen und ich habs verdient. Ich bin ein Arsch." "STOP", bremste er mich schlagartig. "Du kannst nichts für deine Gefühle! Sie muss das akzeptieren, aber das ist immer noch besser wie wenn du sie weiter anlügst.", versicherte er mir glaubwürdig. Er hatte ja Recht. Das wusste ich, doch es war schwer über meinen Schatten zu springen. Wir liefen weiter. "Wieso ist Danielle hier?", fragte ich verwundert. "Wir versuchens nochmal", meinte er lächelnd.
Nialls P.O.V
Meine Kleidung aus dem Koffer räumte ich sorgfältig in Schrank. Die Badtasche ins Badezimmer. Der Koffer war leer, bis auf ein Foto das zwischen meinen Shirts herausfiel. Es wurde vor circa einem Jahr aufgenommen. Harry und ich Backstage bei unserem letzten Up All Night Konzert. Eine Zeit in der les noch normal war. In der ich keine Gefühle für ihn hatte. In der ich ihn nicht liebte. Das Wort Liebe mit meinem besten Freund zu verbinden war ein komisches Gefühl, aber an ihn zu denken ließ mein Herz rasen. Schnell packte ich das Bild unter mein Kopfkissen, als es an der Tür klopfte. Mein Gesicht quälte ein Lächeln und ein "Ja" hervor. Greg schneite glücklich strahlend durch die Tür. "Mum hat vorgeschlagen heute Abend wegzugehen. Mit Amy. Was hälst du davon?" Eigentlich gar nichts. Lieber würde ich einfach nur gemütlich auf dem Sofa sitzen und nichts tun, doch so wie ich meine Mutter kannte hatte sie das Wochenende perfekt durchgeplant, sodass es mir am besten gefiel. "Klar", log ich mit einem Lächeln. "Wir gehen in 3 Stunden los", teilte er mir knapp mit und ging dann. Langsam erhob ich mich vom Bett und sprang unter die Dusche. Lange musste ich drunter gestanden haben, aber genau wusste ich es nicht. Draußen war es nicht sonderlich warm, also entschied ich mich für einen Pullover und meine blauen Supras. Wieder kam mir Harry in den Kopf. Er hatte schon mehrmals versucht sie mir abzuquatschen. Ich fand es immer amüsierend, hätte sie ihm aber niemals gegeben. Heute sieht die Lage allerdings anders aus. Würde er mich jetzt nochmal fragen, würde ich sie ihm wahrscheinlich eigenhändig an die Füße stecken. Fertig angezogen lief ich mach unten, wo auch meine Mutter noch an ihren Haaren rumzupfte. "Du siehst toll aus Mum" Sie drehte sich zu mir und strahlte verlegen. "Ich bin froh das du da bist Niall", meinte sie und nahm ich ganz fest in den Arm. Durch das rascheln eines Schlüssels im Türschloss lösten wir uns. Kaum war die Tür offen rann ich meinem Vater in die Arme. "Niall?", fragte er verwundert. Ohne zu antworten klammerte ich mich noch fester an ihn. "Überraschung", sagte meine Mutter lachend und ließ und allein. "Ist was passiert?", flüsterte er mir besorgt ins Ohr. Mein Dad spürte es wenn etwas nicht stimmte. Es war auch ziemlich verdächtig wenn ich einfach so übers Wochenende kam.
Harrys P.O.V
Liam und ich liefen immer noch mit einem großen Abstand zu den anderen hinterher. Fragen schwirrten in meinem Kopf. "Warum liebe ich sie nicht mehr?", fragte ich mehr vor mich hin, doch Liam ging trotzdem darauf ein. "Hast du sie überhaupt mal geliebt?" Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Anfangs liebte ich sie bestimmt, aber in den letzten Wochen war alles anders. Keine Ahnung was passiert war. Meine Gedanken lagen einfach nicht mehr bei ihr. Ich hatte andere Dinge im Kopf. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich mir vor als würde ich nicht wissen was Liebe ist. "Glaub schon", antwortete ich knapp. Liam wusste nicht so recht was sagen. Er legte seine Hand auf meine Schulter "Du machst das richtige. Glaub mir" Das schätzte ich so an Liam. Er wusste wir er jemanden aufbauen konnte und fand immer die richtige Worte. "Seid ihr langsam fertig mit quatschen?", rief Celine kichernd. Ich nickte. Sofort kam sie her und kuschelte sich an mich. Liam ließ uns allein. "Sollen wir nicht lieber was allein machen?", fragte sie leicht bedrückt. Mir war klar das es so weit war. "Wir müssen reden. Komm", meinte ich knapp und zog sie weg von den anderen. Planlos durch die Stadt, weil ich keine Ahnung hatte wohin ich mit ihr sollte. Bei einem kleinen versteckten Cafe blieb ich stehen. Ihrem Gesichtsausdruck nach ahnte sie nichts gutes. Ich nahm meine Sonnenbrille ab und sah sie an. Ihre Augen strahlten schon Besorgnis aus. Ich wollte nicht lange drumrum reden, aber überstürzen erst recht nicht. "Du...hast....", brach ich einen Satz an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Eigentlich wollte ich nur wieder weg und genau damit machte ich das Falsche "Ich mach Schluss", sprudelte es aus mir. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie stand auf. "Du bist so ein mieses Arschloch Harry Styles", rief sie und knallte mir ihre Hand ins Gesicht. Dann rannte sie aus dem Cafe. Ich hielt mir meine leicht gerötete Wange und versuchte die aufgebrachten Blicke der Gäste zu umgehen. Wir hatten nicht einmal was bestellt so eilig hatte ich es. Ich hatte es verdient geschlagen und gehasst zu werden.
Nialls P.O.V
"Ich hab euch nur vermisst", log ich und grinste. Es war nicht der richtige Zeitpunkt von dem eigentlichen Problem zu erzählen. Noch nicht. Aber ich war mir sicher das ich ihnen früher oder später davon erzählen würde. Mein Vater sprang schnell unter die Dusche. Wir warteten, bis es an der Tür klingelte. "Ich mach schon", meldete ich mich und rannte los. Vor mir stand Amy. Die Amy die ich seit dem Kindergarten kannte und heute umwerfend aussah. Jeder Junge wäre ihr zu Füßen gelegen. Bis auf mich. In mir löste sie null Gefühle aus. Sie war hübsch. Mehr aber auch nicht. Mit einer innigen Umarmung begrüßten wir uns. "Schön dich wieder zu sehen", meinte sie in ihrer noch kindlichen Stimme. Ich schenkte ihr nur ein Lächeln als Antwort. "Amy", rief meine Mutter und stürmte schon auf sie zu. Die beiden mochten sich sehr. Amy war ihre Traumschwiegertochter, was sie so oft erwähnte. Wenn sie wüsste das Amy keine Chance hatte. Mich würde es interessieren was sie davon hielt. Aber schocken wollte ich sie nicht gleich. Sie würde es akzeptieren, unterstützen. Meine Mum liebte mich und das zeigte sie mir egal was passierte. Ich machte mir wenige Sorgen über ihre Reaktion. In dem Moment kam mein Vater schon die Treppe runter und begrüßte Amy ebenfalls. Mein Bruder folgte. "Wo gehen wir hin?", fragte ich drängelnd. "Was haltet ihr von einem Pub?", schlug mein Dad vor. Wir alle nickten zustimmend. Im Auto presste sich Amy an mich. Ihre Hand suchte meine. Geschickt versuchte ich sie zu umgehen, doch sie schaffte es tatsächlich meine Hand zu greifen und fest zu umklammern. Ich erwiderte, wand mich nicht daraus. Der Wagen mit verdunkelten Scheiben hielt vor einem Pub. Ich hatte kaum die Autotür offen, strahlten und blitzten mich schon tausende von Kameras an. Völlig verdutzt knallte ich die Tür wieder zu. "Woher kommen die denn?", fragte ich mich deutlichem Schock in der Stimme. "Keine Ahnung, aber ignorieren wirs einfach.", meinte Amy und drängte mich mehr zur Tür. Diese Aussage konnte nur von jemandem kommen der keinen blassen Schimmer hatte wie das Promileben war. Es war mir unbegreiflich woher man wusste das ich hier war. Ohne weiter nachzudenken öffnete ich und zog Amy an meiner Hand hinter mir her. Kamerablitze auf uns gerichtet. Meine Familie sprintete uns hinterher. Wir suchten uns einen Platz in der hintersten Ecke des Pubs. Den ganzen Abend war ich angespannt. Fragte mich woher die Presse wusste wo wir waren. Es machte mich fertig. Ich kam einfach auf keine Lösung. Mum bemerkte relativ schnell das es mir unangenehm war und beendete den Abend vorzeitig.