Nialls P.O.V
Ich fuhr direkt zu Liam. Louis und Zayn waren auch schon da. Von Harry noch keine Spur. Die Agentur hielt ihn ganz schön auf Trapp. Kurz nachdem wir endlich eine Wohnung fanden, entschied Harry das er sich einen Job suchen wollte. Es war nicht so als ob wir kein Geld mehr gehabt hätten, aber er wollte nicht auf der faulen Haut sitzen und weiterhin ein festes Einkommen haben. Doch so einfach wie wir es uns vorgestellt hatten war es nicht. Harry hatte vor One Direction schließlich nur bei einer Bäckerei gearbeitet und sonst nichts anderes vorweisen können. Wie ein Wunder traf es uns das eines Tages ein schreiben von einer Modelagentur kam. Sie fragten uns ob wir Lust auf ein Fotoshooting hätten. Es ginge um eine Boyband Reportage. Wir sprachen mit Zayn, Liam und Louis und als auch die zustimmten ließen wir uns auf das Angebot ein. Die Agentur war uns nicht unbekannt. Wir hatten dort selbst schon Shootings als wir noch berühmt waren. Nachdem wir fertig waren und wir unser Geld dafür erhalten hatten, rief sie Agenturchefin bei uns Zuhause an. Sie verlangte nach Harry. Neugierig folgte ich seinem nervösen hin und herlaufen und seinem überrascht-glücklichen Grinsen. Als er aufgelegt hatte setzte er sich zu mir. Das Lächeln nicht abgelegt. "Was wollte sie?", fragte ich ungeduldig. "Sie hat mir einen Job angeboten", sagte er als würde er gleich platzen. "Als Model?" Er nickte heftig "Aber ich wollte dich vorher fragen bevor ich zusage", meinte er und sah mich fragend an. Ich brauchte gar nicht zu überlegen, da die Entscheidung schon feststand. "Ja klar nimm an", rief ich schon fast vor Freude. Nachdem er mich zärtlich geküsst hatte rief er zurück um den Job anzunehmen. Schon zwei Tage später hatte er seinen ersten Auftrag. Anfangs waren es nur Zeitschriften oder andere kleine Unternehmen die ihn buchten, aber mit der Zeit durfte er auch für größere Modelabel modeln. Es war deutlich zu spüren wie sehr ihm die Arbeit Spaß machte. Ich sah ihm gerne zu wie er glücklich nach Hause kam und viel ausgeglichener war. Zwar war er nicht jeden Tag dort, doch wenn dann hatte er viel zu tun. Mittlerweile modelte er nicht nur sondern half der Chefin nebenbei noch. Was der Grund dafür war das er öfter länger arbeiten musste. Manchmal fragten mich die Jungs ob ich nicht eifersüchtig wäre. Die Antwort fiel jedes Mal gleich aus. Ich liebte Harry und er hatte mein vollstes Vertrauen. Eifersucht war immer da, aber nie krankhaft. Mir würde nie im Leben einfallen ihn zu kontrollieren oder auszufragen wie bei der Polizei. Trotzdem freute ich mich wenn er durch die Tür kam und ich wusste das er nur mir gehörte. Als es klingelte öffnete Liam mit Emma auf dem Arm die Tür. Emma war seine 1 1/2 jährige Tochter und seine kleine Prinzessin. Harry trug sie ins Wohnzimmer. Sie liebte seine Locken und spielte wie immer damit. Ganz vorsichtig ließ sie seine weichen Haare durch ihre kleinen Hände gleiten. Ihn mit einem Kind zu sehen machte mich so stolz. Es erinnerte mich jedes Mal an unsere eigenen. Wie Harry mir den Vorschlag machte ein Kind zu adoptieren.
Harrys P.O.V
Ich erinnerte mich immer wieder gerne daran wie Niall und ich entschieden ein Kind zu adoptieren. Wir waren bei Zayn zuhause. Perrie hatte erst vor ein paar Monaten ihren gemeinsamen Sohn Tayler zur Welt gebracht und insgeheim spürte ich wie Niall die beiden beneidete. Manchmal fragte selbst ich mich wie es wäre ein Kind zu haben. Das dies nicht gehen würde war mir bewusst, aber ich hatte tierische Angst das genau das Niall zu schaffen machte. Lange dachte ich nach was ich machen könnte, bis es mir eines Abends wie Schuppen von den Augen fiel. Spontan doch zu 100% sicher. "Wir könnten doch ein Kind adoptieren", schlug ich ihm vor. Er lag mit seinem Kopf in meinem Schoß und sah mir in die Augen. Meine Finger strichen durch seine Haare. Sein Blick wechselte in irritiert und erstaunt, als wunderte er sich das dies aus meinem Mund kam. "Wie kommst du da jetzt drauf?" "Ich seh doch wie du die anderen anguckst. Wie du sie bewunderst das sie Kinder haben und du nicht." Meine Stimme erlosch bei den letzten Wörtern. Es wurde mir einfach wieder bewusst das ich schuld daran war. Nachdenklich setzte er sich auf, wendete seinen Blick jedoch keinen Millimeter von mir. "Haz? Ich hab gewusst auf was ich mich einlasse und ich bereu das auch in keinster Weise.", sprach er als würde er meine Gedanken lesen können. "Du hättest trotzdem gerne Kinder das seh ich doch" "Ja das ist auch so, aber es geht nunmal nicht. Damit kann ich leben", baute er mich auf und küsste meine Wange. Ich schwieg. Ich war nachdenklich. Langsam hatte ich mich an den Kindergedanken gewöhnt. Mittlerweile konnte ich mir das Leben mit Niall und Baby super vorstellen. Doch irgendwie kommt eine Adoption für ihn nicht in Frage, aus einem Grund den ich nicht verstand. Ich geh schlafen", sagte ich knapp und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor ich nach oben ging. Noch lange lag ich wach. Dachte nach und hoffte das Niall sich endlich neben mich legen würde. Vielleicht das er sagen würde wir könnten wenigstens nochmal darüber nachdenken. Aber nichts kam. Ich war schon eingeschlafen als sich das Bett neben mir senkte und warme Lippen meine Stirn berührten.
Nialls P.O.V
Lange saß ich auf der Couch und dachte über Harrys Worte nach. Ich hatte ihm keine richtige Antwort gegeben. Obwohl es für mich nichts schöneres hätte geben können, als unsere Beziehung mit einem Kind abzurunden. Harry reagierte darauf eher kühl, verletzt. Anscheinend war es ihm ernster als ich vermutete. Es kam so plötzlich, dass ich dachte er hätte es nur so gesagt. Ich wollte keine spontane Entscheidung treffen. Nicht wenn es um sowas ging. Etwas, dass man ein Leben lang begleitet. Das man von ganzem Herzen liebt und für das man sterben würde. Wenn er es wirklich will, dann würde ich sofort zustimmen. Doch ich musste erst mit ihm reden bevor ich mir weiter den Kopf darüber zerbrach. Ich legte mich schlafen. Harry sah so friedlich aus. Je länger ich ihn ansah, desto mehr wurde mir bewusst wie sehr ich ihn liebte. Was ich an ihm liebte und wie sehr ich ihn brauchte. Er gab mir Halt, wenn ich kurz davor war zusammenzubrechen. Er war einfach immer da. Ich war mir sicher, dass ich mit ihm für immer zusammen bleiben wollte. Allein nur der Gedanke daran ließ mein Herz schneller schlagen. Meine Lippen drückten einen kurzen, aber gefühlvollen Kuss auf seine Stirn, bevor ich mich an ihn schmiegte und einschlief.
Am nächsten Morgen schreckte ich durch Harrys klingelnden Wecker auf. Er beeilte sich zwar ihn auszumachen, aber wieder einschlafen war unmöglich. Quälend stand ich mit ihm auf. Die Stimmung zwischen uns war eisig. Wir redeten kaum, wenn dann nur das nötigste. Es gab nichts schlimmeres für mich als Funkstille zwischen uns. Schweigend saßen wir uns gegenüber und aßen unser Frühstück. "Hast du das gestern Abend wirklich Ernst gemeint?", durchbrach ich die Stille. Fragend sah er mich an. "Klar. Sonst hätte ichs doch nicht gesagt", meinte er sehr überzeugend. "Wieso? Hast du dich umentschieden?", fügte er noch hinzu. "Ich hab noch nicht mal eine Entscheidung getroffen", grummelte ich vor mich hin. Wieder schweigen. Ich hoffte nur das dies jetzt nicht wieder das Ende des Gespräches war. "Kannst du dir denn vorstellen ein Kind zu haben?", setzte er es fort. "Ich kann mir nichts schöneres vorstellen. Wirklich, aber ich will das du dir da sicher bist und es keine spontan Idee wird.", versuchte ich ihm meine Zweifel zu schildern. Meine Hand suchte seine und ruhte dann auf ihr. Harrys Blick blieb meinem standhaft. In seinen smaragdgrünen Augen lag Wille und pure Sicherheit. Es war die Antwort auf alle meine Ängste. Nur noch die Worte aus seinem Mund zu hören fehlte. "Ich bin mir sicher! Niall ich liebe dich, das werde ich auch immer. Warum sollte es ein Fehler sein uns noch glücklicher zu machen, als wir es eh schon sind?" "Heißt das jetzt wir adoptieren ein Kind?", fragte ich mit einem Funkeln in den Augen. Harry nickte nur grinsend und stand dann auf um mich zärtlich zu küssen.