16.Kapitel

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Ich tätschle meinem Hengst den Hals und er wiehert erfreut darüber, dass wir gewonnen haben. Ich lache und blicke mich um. Nur etwa die Hälfte der Leute klatschen, der Rest sitzt einfach nur da und manche flüstern irgendwas. Ich schließe die Augen und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass es mich verletzt, dass ich nicht wirklich akzeptiert werde. Aber das facht mein Feuer nur noch mehr an und ich schicke Nightmoon mit einem Pfiff in den Stall. Der Lehrer von vorhin führt Sebastians Pferd weg und die Hindernisse verschwinden wieder. "Nun, der Gewinner des ersten Wettbewerbs ist, Samira!", ruft der Direktor und fährt fort, "Als nächstes kommt der Schwertkampf. Gekämpft wird bis einer für mehr als drei Sekunden am Boden liegt oder irgendwer schwer verletzt wird." Ich nicke und uns werden zwei Schwerter gebracht. Diesmal wird ein Ring aus Wasser um uns erschaffen und wir gehen in Kampfposition.

Mein Gegner ist kräftig und groß gebaut, kann sich dadurch aber nicht ganz so schnell bewegen wie ich. Ich muss nur aufpassen, denn einen kräftigen Schlag von ihm, könnte ich nicht abblocken. Das bedeutet ich muss ihn am Anfang etwas müde machen. Als das Startsignal ertönt bewegt er sich auf mich zu und ich erkenne, dass er besser ist als meine Freunde und das er das anscheinend oft macht. Ich laufe ihm entgegen und ich sehe wie alle die Luft anhalten als Sebastian zu einem kräftigen Schlag ausholt. Ich tauche unter dem Schwert hinweg und flüstere ihm beim vorbeilaufen ins Ohr: "Du bist kein Gegner für mich." Anscheinend wirkt meine Ablenkung, denn er dreht sich verblüfft zu mir um. Ich grinse ihn hinterlistig an und nun geht der Spaß erst richtig los.

PoV.   Sebastian

Sie ist ganz schön schnell, schießt es mir durch den Kopf. Die Schläge die ich nicht mit so viel Kraft ausübe, pariert sie mit einer Leichtigkeit, die ich nie für möglich gehalten habe und denen, die mehr Kraft haben, weicht sie gekonnt aus. Vielleicht ist sie ja gar nicht mal so schlecht als Captain geeinigt. Wenn sie mich heute wirklich besiegt, dann werde ich das akzeptieren, denn dann hat sie es wirklich verdient und vielleicht kann sie ja das Team aufbessern, immerhin sieht sie es aus anderen Augen. Vielleicht ist sie doch nicht so eingebildet, sondern will einfach nur beweisen, dass sie auch hier hergehört obwohl sie ein Mädchen ist. Diesmal bin ich es, der nur knapp einen Schlag parieren kann.

PoV.     Samira

Als ich bemerke, dass mein Gegner etwas in Gedanken abdriftet, versuche ich mein Glück und versuche ihn zu treffen, doch im letzten Moment fängt er den Schlag ab und sieht mich komisch an. Irgendwie als hätte er begriffen das ich nicht böse bin oder das ich, obwohl ich ein Mädchen bin, trotzdem etwas kann. Er sieht mich sozusagen mit neuen Augen. Ich lächle und ducke mich unter einem Schlag hinweg. Jetzt ist seine Schwerthand zu meiner linken und hat keine Deckung mehr. Ich schaue ihn entschuldigend an, wirble herum und schlage mit meinem Schwertgriff auf eine empfindliche Stelle. Sebastian lässt das Schwert fallen und ich fange es auf. Ich kreuze beide Schwerter vor seinem Hals und er hebt die Arme und senkt den Kopf. Das bedeutet das er aufgibt.

Ich nehme die Schwerter in eine Hand, während ich ihm die zweite entgegenhalte. Erstaunt blickt er mich an, doch schlussendlich nimmt er sie und wir schütteln uns die Hände. "Guter Kampf, hat Spaß gemacht", meine ich und blicke ihn ehrlich an. Er nickt und lässt meine Hand wieder los. Als der Wasserkreis wieder verschwindet gehen wir zum Direktor und er verkündet wieder meinen Sieg. Diesmal sind es ein paar mehr, die klatschen. "Kommen wir nun zum Elementkampf! Diesmal wird keine Barriere oder so erschaffen, ihr müsst eure Elemente gut genug beherrschen um niemanden zu verletzen. Diesmal habt ihr den Ganzen Platz", erklärt der Direktor und geht zu den anderen Lehrern am Rand. Ich gehe auf die eine Hälfte des Platzes, während Sebastian auf die andere geht. Diesmal ertönt kein Startsignal, sondern mein Gegner schickt mir einfach eine große Welle, die jetzt auf mich zukommt. Ich springe ab und fliege über die Welle darüber. Als ich sanft auf dem Boden lande, schicke ich eine Druckwelle zu Sebastian. Er bildet ein Wasserschild vor sich und die Luft prallt an dem Wasser ab. Trotzdem schiebt es ihn ein Stück nach hinten.

Ich kneife die Augen zusammen, als ich plötzlich etwas hinter mir höre. Als ich mich umdrehe, sehe ich um die 5 Wasserpfeile die auf mich zukommen. Instinktiv bilde ich eine Luftkuppel um mich herum, die die Pfeile mit großer Konzentration abfangen kann. Gerade, als ich die schützende Kuppel verschwinden lasse, trifft mich etwas von hinten  und ich werde zu Boden geschleudert, dabei lande ich mit meinem Fuß zuerst und er gibt ein unheilvolles Knacken von sich. Der Aufprall presst mir die ganze Luft aus der Lunge und ich hole stöhnend Luft. Doch da ich jetzt ausgeliefert auf dem Boden liege, fesseln mich Fesseln aus Wasser an den Boden. Erst durch die Fesseln an den Händen und Füßen, bemerke ich, das ich mich am Fuß verletzt habe und beiße schmerzvoll die Zähne zusammen. Nach mehr als drei Sekunden verschwinden die Fesseln wieder und ich hole erleichtert Luft.

Als ich mich aufsetzen will bemerke ich das mein Fuß leicht geschwollen ist und hier und da ein paar Kratzer hat. Ich versuche aufzustehen doch als ich den Fuß belaste zische ich auf und lasse mich wieder zu Boden sinken. Ich pfeife einmal laut und schon höre ich das Wiehern von Nightmoon. Eine Minute später steht er auch schon neben mir und legt sich hin. Ich klettere umständlich auf seinen Rücken und er steht wieder auf. Währenddessen kommt Sebastian auf mich zu und fragt ob es mir eh gut gehe. "Nein, ich befürchte du hast meinen Fuß verletzt. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg", antworte ich mit zusammengebissenen Zähnen, da die Heilung einsetzt. Ich schaue zu Boden und ich meine: "Der Parkour findet in einer Stunde statt, aber jetzt muss ich mal um meinen Fuß kümmern." Er nickt einfach nur.

Die Drachen- Drachenreiter  (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt