7.Kapitel

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Am nächsten Morgen werde ich durch das Klingeln meines Weckers wach. Vor Schreck springe ich aus dem Bett, wobei ich mich jedoch in der Bettdecke verheddere und auf dem Boden lande. Ein weißes Etwas, auch genannt Drache, landet neben mir und sieht mich empört an. "Sorry", murmle ich noch leicht verschlafen und versuche aufzustehen, was in einem Kampf mit der Bettdecke endet.

Genervt von meinem morgendlichen Start mache ich mich frisch und ziehe die Schuluniform an. Sie besteht, zu meinem Glück, nicht aus einem Rock und einer Bluse, sondern aus einer gemütlichen, trotzdem eng anliegenden Hose und einem sportlichen, schwarzen T- Shirt. "Hey Domino! Was frisst du eigentlich?", rufe ich fragend. Jeder Drache hat andere Essgewohnheiten, manche fressen nur Fisch oder nur Fleisch andere wiederum fressen nur Gemüse oder Obst oder auch alles.

"Ich fresse alles aber am liebsten Fleisch!" Ertönt Dominos kindliche Stimme. Bis jetzt habe ich immer nur in Gedanken mit ihm gesprochen, doch jetzt habe ich zum ersten Mal seine echte Stimme gehört. Ich grinse und verschwinde in die Küche um das gewünschte Fleisch zu suchen. Nach einigem wühlen im Kühlschrank halte ich siegreich ein Steak in der Hand. Ich lege es auf den Teller und stelle es dann am Boden. Domino stürzt sich sofort gierig das Fleisch. Lachend verabschiede ich mich von ihm da Drachen im Speisesaal verboten sind.

Das Frühstück verlief sehr gemütlich, ich sitze neben Noah da er ebenfalls bei Silber ist und quatsche fröhlich mit ihm. Hin und wieder bekommen wir komische Blicke zugeworfen, weil es ja so unnatürlich ist wenn sich ein Junge und ein Mädchen unterhalten. Uns stört es nicht bis Noah plötzlich fragt: "Können wir mal auf dem Reitplatz reiten?" Sofort haben wir die ganze Aufmerksamkeit und die meisten sehen uns verwirrt an. "Wieso nicht? Wir haben eh erst in vier Tagen Schule. Nach dem Essen im Stall und bring einen Helm mit sonst lasse ich dich nicht auf Nightmoon!", antworte ich gelassen.

Er nickt einverstanden und ich verlasse den Saal, da ich schon satt bin. Ich hole kurz Domino ab und binde meine dunkelblonden Haare zu einem Dutt. Schnell jogge in den Stall und hole den Halsring aus meinem Spind, wo auch die Putzsachen drinnen sind, die ich zur Sicherheit auch gleich mitnehme. Als ich an der Box ankomme lasse ich geschockt über den Anblick der sich mir bietet alle Sachen die ich gerade in den Händen hatte fallen und sehe mit großen Augen mein mittlerweile nicht mehr schwarzes Pferd an.

Nightmoon hatte überall Stroh hängen und war voller Staub, sodass er wie ein graues Pferd aussieht, mit eben viel Stroh. Immer noch etwas unter Schock hebe ich die eben heruntergefallenen Sachen hoch und öffne langsam die Tür. Ich gehe vor zum Waschplatz und mein dreckiger Hengst folgt mir brav. Er stellt sich freiwillig in die Waschbox und hält still während ich in abwasche und im Anschluss noch kämme.

Ich bin gerade fertig mit allem als Noah mit ein paar Jungs kommt. "Ich hoffe es ist kein Problem das sie mitkommen, sie haben auch Pferde. Mike und Julian gehören zu Gold der Rest zu Silber", erklärt er. Ich nicke und lege Nightmoon den Ring um. Während die anderen die Pferde satteln lasse ich mein Pferd im Kreis laufen damit er schneller trocknet.

Mein Hengst ist fast trocken doch ich schwinge mich trotzdem auf ihn und helfe Noah hinauf der sich dann bei meiner Hüfte festhält. Ich bin zwar nicht begeistert davon aber immer noch besser als wenn er seine Arme um meinen Bauch legt. Ich trabe an und die anderen folgen mir. Kurze Zeit später erreichen wir den Reitplatz und ich schaue nach hinten zu Noah: "Festhalten!" War das einzige was ich sage bevor ich Nightmoon angaloppieren lasse.

Er krallt sich fest während wir mit einem Satz über den Zaun springen und sicher auf der anderen Seite landen. Am Platz angekommen bleiben wir in der Mitte stehen und warten auf die anderen die durch das Gatter herein kommen. Grinsend sehe ich dabei zu während ich den Hals des Hengstes unter mir tätschle. Wir reiten einige Runden und unterhalten uns, lachen und witzeln. Es ist eigentlich sehr lustig und ich glaube ich habe Freunde gefunden mit denen es sich aushalten lässt.

"Will jemand ausreiten?", fragt plötzlich jemand, ich glaube er heißt Mike. Ich stimme natürlich sofort zu und auch mein Hengst wiehert begeistert. Lachend stimmen auch die anderen zu und so war es beschlossen, wir gehen ausreiten. Wir sind jetzt bestimmt schon seit einer Stunde unterwegs als wir beschließen zurückzureiten.

Nach einer weiteren Stunde erblicken wir dann die Akademie. Wir galoppieren gerade nebeneinander als ich rufe: "Wer als erster wieder zurück ist!" Ich lasse Nightmoon schneller werden und bald haben wir einen gewaltigen Vorsprung. Lachend kommen Noah, Nightmoon und ich an und warten auf die anderen. Sie stellen zu meinem Glück keine Fragen warum mein Pferd so schnell ist, sondern machen ihre Pferde fertig für die Box.

"Also", fange ich ein Gespräch an, "Ich habe gehört es gibt jeweils immer einen Captain pro Gruppe? Was ist da dran?" Die anderen nicken. "Ja ich bin der Captain der goldenen Gruppe", erklärt Julian. "Aber jedes Mal wenn Neue dazukommen wird das neu entschieden, auch von dem Armband es erscheint einfach das jeweilige Zeichen. Der Captain der Gruppe ist aber für das Training und wohlergehen der ganzen Gruppe verantwortlich", fügt Mike hinzu. Nachdenklich nicke ich, klingt interessant.

Am nächsten Morgen mache ich wieder mein morgendliches Ritual und entdecke dabei ein merkwürdiges, silbernes Krönchen auf meinem Armband. Da ich nicht weiß was das ist ziehe ich ein langärmliges T- Shirt an und verdecke somit das Armband. Bevor ich zum Essen gehe gebe ich nur noch schnell Domino sein Frühstück. "Bis später!", verabschiede ich mich, bevor ich selbst frühstücken gehe.

Im Saal herrscht ein reges Treiben. "Hey Samira! Ich habe es geschafft ich bin weiterhin Captain!", werde ich gleich von Julian empfangen. Lachend antworte ich: "Herzlichen Glückwunsch!" Er hält seine Hand hoch und ich entdecke etwas, etwas was mich innerhalten lässt. Das kann doch nicht wahr sein oder?

Die Drachen- Drachenreiter  (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt