Mikael drehte sich vor mich, nimmt auch noch meine zweite Hand in seine und fängt langsam an rückwärts zu fahren. Somit fuhr ich mit wackeligen Beinen vorwärts. Ich habe es schon aufgegeben kleine Schritte zu machen, lieber lasse ich mich ein wenig ziehen.
Langsam fange ich an mich ein wenig zu entspannen, ich bin immer noch wackelig, aber nach den ersten eineinhalb Runden durch die Halle, fange ich an es zu mögen.
„Du lächelst ja.." Sagt Mikael ganz leise und als ich von meinen Füßen hochsehe, bemerke ich, wie er mich genau mustert.
Zu meinem Verwundern hört mein Lächeln auch jetzt nicht auf. Es ist nicht groß, aber schein bar zu erkennen. Oder zu erahnen.
Plötzlich wird Mikael schneller und ich verkrampfe mich direkt wieder. Auch mein Lächeln ist wie vom Wind verweht.
„Nicht so schnell MIKEAL!" rufe ich aufgebracht. Jetzt bin ich nämlich gar nicht mehr entspannt und wenn er nicht gleich langsamer wird, falle ich wirklich.
„Wenn du es darauf auslegst, dass ich einen Bauchklatscher auf den Boden machen, dann herzlichen Glückwunsch, es gelingt dir in genau einer Minu- AHHHHH"
Aus meinem Bauch ist der Rücken geworden, auf dem ich jetzt liege und Mikael direkt über mir. Der gute Kapitän, des Teams wie ich eben erfahren habe, konnte sich auch nicht mehr halten.
Mit all meiner Kraft und am Brodeln versuche ich Mikael von mir runter zu schieben.
„Du hast sie doch nicht mehr alle, Mikael. Du hattest nur eine einzige verdammte Aufgabe!" Meckere ich ihn an.
Er ist eindeutig zu schwer und bevor ich ihn von mir runter bekomme, ist er über mich gebeugt. Beide Hände neben meinem Kopf abgestützt. Sein Gewicht drück nun nicht mehr allzu dolle auf mich, doch sein Gesicht ist gefährlich nahe. Zu nahe.
„Beruhig dich, Kleines." Sagt er ruhig und dreht sich dann langsam von mir runter.
Von der anderen Seite der Halle hört man auf einmal ein lautes Lachen. Sowohl Dahlia als auch Wylan lachen mich aus. Auch Mikael fängt an zu grinsen. Wie ich sie doch alle hasse.
„Stell dich nicht so an, Elain." Ruft Dahlia mir zu, nachdem sie sich langsam wieder beruhigt hatte.
Mikael ist schon wieder aufgestanden und hält mir seine Hand hin.
Ich ignoriere sie und versuche selbst aufzustehen. Es ist einfacher gesagt als getan, denn kaum bin ich fast am Stehen, lande ich wieder auf dem Rücken.
ICH HASSE EISLAUFEN!
Fluchend setzte ich mich wieder auf. Plötzlich spüre ich zwei Hände von hinten, an meiner Taille. Mikael hebt mich langsam und vorsichtig hoch.
„Wollen wir weiter machen, Kleines?" flüstert er mir grinsend ins Ohr.
Nein.
„Ja." Sage ich und ich wundere mich selbst über meinen so harschen Ton. Ich brauche eigentlich gerade Abstand, aber wenn ich mich jetzt von ihm los mache, ist es zu wahrscheinlich, dass ich wieder hinfalle.
Mikael lässt mich kurz los und fährt schnell um mich herum, bis er wieder direkt vor mir steht. Er nimmt vorsichtig meine Hände in seine und fährt langsam wieder los. Dabei schaut er mich die ganze Zeit an und auch ich bin nicht dazu geneigt weg zu schauen.
Die Stimmung ist irgendwie anderes. Komisch. Er scheint durch meinen Ton nun nicht mehr so optimistisch zu sein wie vorhin. Eine kleine fast nicht zu bemerkende Falte auf seiner Stirn unterstützt meine Gedanken.
„Tut mir leid" flüstere ich kleinlaut. „Also wegen meinem Ton, das war nicht fair dir gegenüber." Gebe ich zu.
„Alles gut Kleines. Du kannst ja, als Entschädigung, mit mir aus gehen." Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht und auch ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„Wir wissen doch beide, dass das niemals geschehen wird. Und hör auf mich 'Kleines' zu nennen." Kontere ich.
„Sag niemals nie. Du kannst ruhig zugeben, dass ich dein Typ bin. Ich meine sieh mich mal an!" meint er und zeigt an sich herunter.
„Das Einzige was ich an dir sehe ist ein Grund für mich zu kotzen." antworte ich wohl mehr zum Spaß.
„Gemein!" ist das Einzige was Mikael sagt, bevor er wieder anfängt schneller zu werden.
Ich kralle mich krampfhaft an ihm fest und fange an das Gleichgewicht langsam aber deutlich spürbar zu verlieren.
„MIKEAL!" rufe ich und zum Glück wird er wieder langsamer.
„Tut mir leid, aber das musste sein." Sagt er gespielt unschuldig und lässt mich nach ein paar Metern langsam los.
Zum Glück sind wir am Ausgang angekommen und Mikael so 'lieb' wie er ist, hilft mir sogar raus und begleitet mich auch bis zu der Bank wo unsere Schuhe stehen. Dabei lässt er meine Hand nicht los, ohne die ich wahrscheinlich wieder hingefallen wäre.
Ice Hockey schön und gut. Ich mag den Sport, er ist heiß. Aber alles, solange ich nicht in diesen blöden Schlittschuhen stehen oder auch fahren muss.
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Tell Me Your Secrets
RomanceSie lebt zwischen ihren Grenzen, die sie schafft zu brechen, für Menschen die sie liebt. Er lebt hinter einer Fassade, welche er nur Menschen offenbart, die er liebt. So war ihr bester Beweis für die Liebe, ihr Vertrauen und seine Wahrheit.