Liebe- zum Ziel und wieder zurück

Hochmut kommt vor dem Fall - oder doch nicht?

,,Mam, bitte. Nun komm schon, tu mir das nicht an!"

,,Nein, Ina. Ich will nichts mehr hören. Du fährst nicht mit und Ende."

,,Du weißt aber schon, dass du das soziale Leben deiner einzigen Tochter zerstörst?"

,,Nun übertreibe mal nicht so."

Und so ging es Tag für Tag seit ich meiner Mutter angekündigt hatte mit meinen Freundinnen für ein Wochenende am Strand zelten gehen zu wollen.

Wie immer war ich die Letzte von uns Vieren, die ihre Eltern überreden musste. Mia, Karla und selbst Nina konnte ihren Drachen von Mutter überzeugen, sie gehen zu lassen.

Meine Freundinnen bauten langsam aber sicher Druck auf, ich solle ihnen doch endlich Bescheid sagen, ob ich dürfe, aber ich war noch nicht so weit. Ich wusste, wenn ich nur hartnäckig bliebe, würde meine Mutter schon einknicken. Ich hoffte nur, dass mich diese Sicherheit nicht im Stich ließ. Aber tatsächlich! Nach gefühlten Monaten Überredungskunst, gab sie endlich nach.

,,Ok. Ok, du darfst zelten gehen. Aber nur unter der Bedingung, dass du mich jeden Abend anrufst."

,,Aber wir sind da doch nur 2 Nächte."

,,Ja! Mehr als genug um krank vor Sorge zu werden!"

Eigentlich wollte ich noch etwas erwidern, aber dann traf mich schon dieser Blick und ich war still. Dieser ganz besondere Blick, der sagte: ,,Sag lieber nichts, bevor ich es mir anders überlege." Und so hielt ich den Mund, nickte kurz zur Bestätigung des Plans und rannte hoch in mein Zimmer.