Kapitel 11: ,,Und, dass ich nicht nur auf Frauen stehe...''

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*Dream's PoV*

Die Sonne leuchtete durch das Fenster direkt in mein Gesicht. Ich öffnete meine Augen und versuchte mich zu strecken, doch etwas hinderte mich daran. Es war George, er schlief noch. Er lag mit seinem Kopf auf meinem Oberkörper. Ich schaute ihn an und dachte an die letzte Nacht. Es bereitete mir ein schlechtes gewissen, zu wissen, dass er wegen mir Alpträume hatte. 

Ich konnte seine Angst verstehen. Ich hatte ebenfalls Angst davor ihn zu verlieren aber ist es nicht normal ein wenig Angst davor zu haben?

Ich schaute zu Sapnap rüber, er war dort nicht mehr zu sehen. War er etwa schon wach?

Ich beschloss liegen zu bleiben, um George nicht zu wecken. Er hatte den Schlaf nach letzter Nacht nötig. Ich schloss meine Augen und versuchte noch ein wenig zu schlafen.

Ich kam langsam wieder aus meinem Schlaf zu mir und bemerkte, wie jemand meine Haare anfasste. Ich öffnete meine Augen und schaute in das Gesicht von George. Er streichelte Sanft durch meine Haare.

,,Ich wollte dich nicht wecken, tut mir leid'' sagte er.

,,Hast du nicht'' entgegnete ich ihm.

Wir schauten uns eine Weile einfach nur an.

,,Daran könnte ich mich  gewöhnen'' sagte ich.

,,Woran?'' fragte er.

,,Dich zu sehen, wenn ich Morgens aufwache'' antwortete ich. 

Verlegen schaute er zur Seite. Ich packte sanft mit meiner Hand sein Kinn und drehte sein Gesicht wieder zu mir.

,,George, du brauchst dich vor mir nicht zu schämen. Das weißt du, oder?'' sagte ich.

,,Ich weiß, es passiert automatisch..'' entgegnete er mir.

Ich näherte mich seinem Gesicht. Ich presste sanft meine Lippen auf seine.

,,Daran könnte ich mich gewöhnen'' flüsterte er.

Ich fing an zu lächeln und zog ihn näher an mich.

,,Oh, störe ich?'' ertönte Sapnaps Stimme hinter uns.

Wir lösten uns und schauten ihn kopfschüttelnd an.

,,Deine Mutter hat angerufen'' sagte er.

,,Oh ok, ich ruf sie gleich zurück, danke'' entgegnete ich ihm.

Ich fragte mich, warum sie mich anrief. Sie rief normalerweise nur an, wenn etwas war. Sie wollte mir Freiraum geben und nicht zu anhänglich wirken. Ich fand das natürlich dämlich aber sie war fest davon überzeugt. 

George machte Platz, damit ich aufstehen konnte. Ich lief in den Flur zum Haustelefon und wählte die Nummer meiner Mutter.

,,Hallo? Clay?'' ertönte kurze Zeit später ihre Stimme.

,,Hey, ja ich bin es'' entgegnete ich ihr.

,,Schön, dass du mich zurück rufst'' sagte sie.

,,Was wolltest du denn?'' fragte ich.

,,Ich wollte dich fragen, ob es ok für euch wäre, wenn ich heute vorbei kommen würde. Wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen'' antwortete sie.

,,Oh...ja klar kannst du vorbei kommen, ich freu mich'' entgegnete ich ihr.

,,Ich freu mich auch, bis dann!'' 

,,Bis dann'' waren meine letzten Worte, bevor ich auflegte.

Etwas benebelt stand ich noch immer dort mit dem Hörer an meinem Ohr. ''Meine Mutter kommt'' spielte sich mehrmals hintereinander in meinem Kopf ab. Was daran so dramatisch war? Nun, sie wusste nicht, dass George hier war. Sie wusste ebenfalls nicht, dass George und ich zusammen waren. Sie wusste nicht, dass ich nicht nur auf Frauen stand, sie wusste absolut gar nichts.

Ich lief zurück ins Wohnzimmer zu George. 

,,Alles ok? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen'' scherzte er.

,,Meine Mutter kommt'' sagte ich.

,,Oh, ist doch schön oder nicht?'' fragte er mich leicht verwirrt.

,,Ja aber sie weiß nicht, dass du hier bist und-''

,,Und was?'' unterbrach er mich.

,,Und, dass ich nicht nur auf Frauen stehe...'' beendete ich meinen Satz.

Er schaute mich an, ich konnte seinen Blick nicht einordnen. 

,,Schämst du dich für mich?'' fragte er mich plötzlich.

,,Was zum-? Nein George, das würde ich niemals!'' antwortete ich ihm.

,,Es ist nur...ich weiß nicht, wie sie das alles aufnehmen wird. Ich hab ein wenig Angst vor ihrer Reaktion'' gab ich zu.

Er stand auf und kam auf mich zu. Er tat seine Hände auf meine Schulter und zog mich in eine Umarmung.

,,Du bist ihr Sohn, Clay. Es wird schon alles gut ausgehen'' versuchte er mich zu beruhigen.

,,Ich hoffe es'' murmelte ich.

Da Sapnap das Wohnzimmer schon aufgeräumt hatte, mussten wir das nicht mehr tun. Dafür, dass Sapnap alles alleine aufgeräumt hatte, machten wir Frühstück für alle und frühstückten gemeinsam.

Ich erzählte Sapnap, dass meine Mutter kommen würde und was meine Sorgen wären.

,,Das wird schon, deine Mutter ist verständnisvoll'' sagte er aber ich war dennoch aufgeregt.

George saß in meinem Zimmer, während ich duschen ging. Ich betrat den Raum und war von George's Reaktion ein wenig überrascht.

,,Holy shit'' platze aus ihm heraus.

Ich stand an meinem Schrank. Ich drehte ich um und schaute ihn an.

,,Was?'' fragte ich ihn lachend.

Ich hatte nur ein Handtuch um meine Hüfte, das Wasser floss meinem Gesicht herunten und streifte meinen Körper. Meine Haare lagen Nass und verwuschelt auf meinem Kopf. George scannte förmlich meinen Körper.

,,Dir scheint zu gefallen was du siehst'' sagte ich.

,,Und wie'' antwortete er.

Ich zog mir etwas über und setzte mich neben George.

Nun warteten wir nur noch darauf, dass meine Mutter eintreffen würde.


Dreamnotfound - HeatwavesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt