Kapitel 18: ,,Wir haben alles versucht, es tut uns leid''

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*George's PoV*

,,George?'' ertönte eine bekannte Stimme. Jemand rüttelte an meiner Schulter. Ich schaute hoch und sah in Sapnap's Gesicht.

,,Hast du die ganze Nacht so geschlafen?'' fragte er mich.

Ich versuchte mich zu strecken, jedoch tat mein Nacken ein wenig weh.

,,Ich denke schon, wie viel Uhr ist es?'' 

,,Kurz vor 12'' antwortete er mir.

,,So spät schon?'' murmelte ich vor mich hin. Ich schaute zu Clay, der natürlich immer noch regungslos dort lag. Alles in mir zog sich erneut zusammen. Ich würde es nicht verkraften ihn zu verlieren, er bedeutete mir mehr, als ich es in Worte fassen konnte.

Ich brauchte ihn.

,,Ruh dich ein wenig aus'' sagte Sapnap.

,,Ich kann nicht'' entgegnete ich ihm.

Ich konnte hier nicht weg. Was, wenn er aufwachen und nach mir fragen würde? Ich versuchte aus Prinzip an das Gute zu denken auch, wenn es mir schwer fiel. 

Ich lehnte mich im Stuhl zurück und schaute Clay erneut an. Ich dachte an die Guten Zeiten zurück. Die Zeiten, in denen wir stundenlang im Voice Call bei Discord waren, lachten und Spaß hatten. 

,,Du bist so ein Idiot George'' ertönte Clay's Stimme in meinem Kopf und anschließend sein lachen. 

Wo war das alles hin? Wie kann sich in 2 Tagen mit nur einem Schlag alles so sehr verändern? Alles so sehr zerstören? Ich fühlte nichts, nichts außer Schmerz und Trauer. Erneut fielen mir Tränen hinunter. Die letzten zwei Tage weinte ich unheimlich viel und mein Gefühl sagte mir, dass es noch lange nicht vorbei sein würde.

,,Bitte wach auf...ich brauche dich, Clay'' flüsterte ich und wischte mir die Tränen von der Wange.

Sapnap konnte mich dazu überreden  nach hause zu fahren um eine dusche zu nehmen und meine Klamotten zu wechseln. Vor allem aber, um von Clay einmal weg und frische Luft schnappen zu können. 

Ich stand gerade unter der dusche, das Wasser fühlte sich so unecht an. Alles fühlte sich so unecht an. Ich trocknete mich ab und lief in Clay's Zimmer. Auf seinem Stuhl lag noch sein Hoodie, den er trug, bevor er sich umgezogen hatte um zu seiner Mutter zu fahren. 

Ich zog ihn an, er roch so sehr nach ihm. Ich konnte nicht beschreiben, wie sehr er mir fehlte.

Auf dem Rückweg beschloss ich Sapnap und mir Kaffee zu besorgen. Ich kam gerade wieder im Krankenhaus an. Auf dem Weg zu dem Zimmer , in dem Clay lag eilten viele Ärzte und Krankenschwestern an mir vorbei. Es musste hier anscheinend bei jemanden etwas passiert sein. 

Ich bog gerade um die Ecke und sah Sapnap draußen vor der Türe auf dem Boden sitzen.

Ich stand vor ihm und wollte ihn gerade fragen, warum er hier draußen sitzen würde, als die Türe sich öffnete und ein Arzt heraus kam. Als ich an ihm vorbei in das Zimmer schaute, sah ich die ganzen Ärzte und Krankenschwestern, die vorhin noch an mir vorbei eilten.

,,Wir haben alles versucht, es tut uns leid'' sagte er.

Die Kaffees fielen mir aus der Hand, ich erstarrte in meiner Position und schaute ihn an. 

Was hatte er gerade gesagt? Nein, das konnte nicht sein. Ich fing an hektisch meinen Kopf zu schütteln.

,,Nein...nein das...nein...'' fing ich an zu stottern. Ich schaute erneut in das Zimmer und sah, wie sie die Geräte an denen Clay angeschlossen war, abschalteten. 

,,Was tun sie da?!'' rief ich und wollte an dem Arzt vorbei ins Zimmer laufen.

Sapnap stand im nu auf. Er hielt mich zurück so, dass ich nicht ins Zimmer konnte.

,,HÖRT AUF!'' schrie ich die Ärzte und Krankenschwestern an.

,,George...'' hörte ich Sapnap sagen, doch ich ignorierte ihn. Ich versuchte mich aus den Griffen von Sapnap zu befreien, doch er war stärker.

,,LASS MICH ZU IHM'' schrie ich ihn an.

,,George!'' ertönte seine Stimme erneut, jedoch lauter. Er zog mich in eine Umarmung. Sofort erwiderte ich diese, tausend Tränen schossen meinen Wangen hinunter.

Es war, als hätte ich mein Leben an mir vorbei ziehen sehen. Ich konnte nicht glauben, dass ich nie wieder mit ihm sprechen, ihn berühren, ihn küssen oder mit ihm lachen würde. 

Er war weg...als hätte es ihn nie gegeben.

Ich sah, wie sie seine Decke über sein Gesicht zogen. Ich konnte das einfach nicht glauben, ich wollte es nicht glauben. 

Sapnap konnte mich nur schwer aus dem Krankenhaus zerren. Wir waren mittlerweile zuhause, ich saß auf dem Bett von Clay, dem Bett in dem wir zusammen schliefen. Meine Knie waren eingezogen, mein Kopf darin vergruben. Ich konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu weinen.

Sapnap kam zu mir ins Zimmer. Er setzte sich neben mich und hielt mich im Arm. Als ich ihn einmal kurz anschaute sah ich, dass er selbst verheulte Augen hatte. Wie konnte er dennoch nur so stark bleiben?

,,Hier'' sagte er und gab mir etwas. Es war ein Buch, es sah jedenfalls aus wie ein Buch.

,,Was ist das?'' fragte ich ihn und versuchte mich zu beruhigen.

,,Clay hat Tagebuch geführt, das war seins'' antwortete er.

Wieso wusste ich davon nichts? 

,,Ich lasse dich damit mal alleine'' sagte er und ging.

Ich schaute dieses Buch an. Es war ein schlicht schwarz gehaltenes Buch. Als ich die erste Seite öffnete, war das erste was man sah ein Bild von Clay und mir. Sofort fingen die Tränen wieder an zu fließen. 

Ich fing an die ersten Seiten zu lesen.


Puh, da sind mir bei diesem Kapitel selbst mehrere Tränen gefallen haha :D

Es war noch nicht das letzte Kapitel!

Ich weiß, dass ich im letzten gesagt habe, dass es das wäre aber da wird noch ein weiteres kommen und das wird vermutlich das letzte sein. Ob das heute noch kommen wird weiß ich nicht ansonsten morgen aber das werdet ihr ja sehen :P

Ich hab wirklich lange überlegt ob Dream den Unfall überleben wird oder eben nicht. Ich hab mich dann letztendlich dafür entschieden, da dieser Ff auch ein wenig an Traurigkeit gefehlt hatte und ich das so ausgleichen konnte. :)

Dreamnotfound - HeatwavesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt