Louis.
Louis.
Wieso geht mir dieser Typ nicht aus dem Kopf?! Es kotzt mich einfach nur noch an, dass ich plötzlich was fühle.
Auf dem Weg zur Schule versuche ich runterzukommen und mich darauf zu konzentrieren keine Gefühle zu zeigen. Ich setze mich auf meinen Platz. Louis ist noch nicht da. Schon wieder denk ich an den Idioten! Mein Notizbuch lege ich zusammen mit meinem Kulli auf das Pult, als Mr. Brown die Klasse betritt. Wo ist er? Erst nach einer halben Stunde erscheint der Wuschelkopf und ich fühle mich augenblicklich nervös aber auch irgendwie gut? Ich schlucke. „Hi", flüstere ich. Keine Reaktion. „Lou-" Ich werde unterbrochen. „Ey Zayn startet ihr später was?" Seit wann redet er mit Zayn und wieso will er was mit ihm machen? Ich spüre ein Ziehen in meiner Brust. Was soll das?
Den Rest des Schultages werde ich weiterhin von Louis und Gott sei Dank auch Zayn und Nick ignoriert. Louis schaut mich mit dem Arsch nicht an... Ich wusste, dass ich alles kaputt mache. Aber ich sterbe eh. Irgendwann sterbe ich eh. Ich versuche mir einzureden, dass Louis mir rein gar nichts bedeutet und irgendwie klappt das auch. Louis juckt mich nicht.
„yes
it is possible
to hate a person so much
you want to kill them
but
also love the same person so much
you'd walk through fire for them
i do it to myself
everyday"Es sind Wochen, wenn nicht sogar Monate vergangen seit Louis das letzte mal mit mir gesprochen hatte. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich immer noch stört.
Ich lebe mein Leben wie früher.
Alleine. Müde.
Louis ist einer der besten Schüler der Klasse und anscheinend jetzt auch Zayns bester Freund. Ich sehe ihn ab und zu vor dem Tor rauchen. Er ist wie ausgewechselt.
Heute ist Halloween. Für mich nichts besonderes, ich liege genauso wie jeden Tag nur im Bett. Meine fettigen Locken fallen mir ins Gesicht, als ich mich aufsetze. „Harry!", höre ich meine Mutter von unten rufen. Langsam gehe ich die Treppe hinunter und sehe sie abwartend an. „Geh los und kauf Süßigkeiten für die Kinder." Ich seufze und nicke leicht. Eine Dusche würde mir gut tun, aber ich halte es nicht mehr für nötig mich für irgendwen aufzubereiten. Auch meine Zähne habe ich seit vorgestern Abend nicht mehr geputzt. Juckt ja eh keinen.
Ich schlüpfe in meine Schuhe und schnappe mir einen Beutel für den Einkauf. „Bis dann.", murmele ich und verlasse das Haus.Auf dem Weg begegne ich, wie soll es auch anders sein, Zayn, Louis und Nick. „Bah Junge du stinkst nach Scheiße!", keift Nick und Louis lacht leise. „So sieht er auch aus!", kommt es von Zayn. Den Blick gesenkt und schnellen Schrittes gehe ich weiter. „Bist du taub, Schwuchtel?!" Nick schubst mich und ich stolpere weiter. Mit schmerzverzerrtem Gesicht halte ich mir das Handgelenk. „Du siehst echt zum fürchten aus, brauchst für Halloween dann wohl nichts mehr machen.", Louis mustert mich von oben bis unten. Anfang des Schuljahres hat er mich noch hübsch genannt und mich im Kino provoziert. Ich bin so ein Clown, wie konnte ich ihm das abkaufen. Ich blinzle die Tränen weg und überwinde mich ihm direkt in die Augen zu sehen. Er wird still und sein Grinsen fällt. Zayn und Nick beobachten uns bloß. „Ist irgendwie lustig, dass du mich vor zwei Monaten noch um ein Date gebeten hast.", sage ich teilnahmslos und gehe weiter. Ich höre Getuschel. Wow, das war krass. „Du Schwuchtel denkst echt ich meinte das ernst?!" Er ist wütend. In seiner Stimme hört man, dass er vor Wut schon kocht. „Schlag ihn." „Zeig ihm wer der Boss ist." Ich schlucke und gehe schnell weiter.
Wieso sind wir nicht an einer scheiß Hauptstraße?
Und wieso musste ich meinen Mund wieder so voll nehmen!?
Ich spüre einen dumpfen Schlag auf meine rechte Schulter und stolpere ein paar Schritte vorwärts bis ich mich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Ich bin körperlich zu schwach für alles. Die Tränen laufen mir über die Wangen und ich sehe auf zu Louis. „L-Lou...", ich schluchze. Bitte Louis. War das alles wirklich nur eine Lüge?! Wie konnte ich so naiv sein? „Was willst du?!" Zayn spuckt mir vor die Hände und ich versuche vergebens aus dem Vierfüßlerstand aufzustehen. „Die Position solltest du ja gewohnt sein!", lacht Nick. „I-Ich-" „HEY!", Mr. Payne kommt auf uns zu. „Oh Guten Tag, Mr. Payne. Harry komm schon steh auf.", Louis lacht verlegen und hält mir die Hand hin. Ich sehe ihn mit Hass in den Augen an. „Was machst du denn auf dem Boden?", Mr. Payne sieht verwirrt zu mir hinunter. „H-Hingefallen.", wispere ich und stehe wackelnd auf ohne Louis' Hand zu nehmen. „Muss dann jetzt a-auch los"Mit pochender Schulter mache ich mich auf den Weg zum Supermarkt. Wie konnte Louis mich so verarschen? Ich bin froh, dass ich das nicht noch naiver eingegangen bin als sowieso schon. Nach dem einkaufen gehe ich ins Bad, ziehe mir mein Shirt über den Kopf und betrachte mich im Spiegel. Meine Rippen stechen hervor, meine Haut ist blass und man sieht teilweise meine Adern hindurch, die tiefen Narben auf meinen Armen verheilen nicht richtig und auf meiner Schulter prangt ein dunkelblauer dicker Bluterguss. Irgendwie weiß ich nicht mal mehr, wieso ich überhaupt noch jeden Morgen aufstehe. Ich bin hässlich. Langsam streiche ich mir eine fettige Strähne meiner Haare aus dem Gesicht.
Ich weiß, dass ich duschen muss. Auch, wenn ich jetzt schon mein Shirt nicht mehr trage, kann ich mich nicht überwinden unter die Dusche zu steigen. Du musst duschen, Harry. Ich schlucke.
Die Dusche tut gut und das heiße Wasser prasselt auf meine Haut, verbrennt sie schon fast. Wenn man unter der Dusche weint, sieht man die Tränen nicht. Meine Atmung verschnellert sich, genau wie meine Gedanken. Sie kreisen um Louis, um den Hass, den ich in mir hege, auf ihn, auf mich, auf alles. „FUCK!", brülle ich und sacke zusammen auf die Fliesen. Ich zittere, auch wenn meine Haut brennt. Ich weiß nicht mehr, was ich fühle, fühlen soll und ob ich überhaupt nochmal aufstehen werde. Ich hätte kein Problem damit, hier und jetzt zu sterben. Ich will sogar.
„it felt like you threw me
so far from myself
i've been trying to
find my way back
ever since"
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genick [L.S.] (really slow updates)
Fanfiction"Du bist es nicht wert zu leben, Harry. Geh dich doch einfach umbringen!" Ich schlucke schwer. Tränen kommen schon lange nicht mehr. Ich fühle mich leer und müde; müde vom Leben. trigger warning!