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Aufgeregt steige ich aus meinem Wagen aus und mache mich auf den Weg in den Flughafen. In 10 Minuten wird sie hier sein.
Ich spüre wie die Nervosität in mir steigt. Immer wieder sehe ich von meinem Handy auf, zur Tür, wo sie jeden Moment raus kommen sollte. Ich packe mein Handy in meine Hosentasche und stelle mich aufrechter hin. Ein Lächeln Rutsch mir übers Gesicht, als ich daran denke, sie gleich umarmen zu dürfen. Nach so langer Zeit wieder ihren Duft zu riechen und ihre Präsenz zu spüren, ihr beim Reden zu hören oder sie beim Essen zu beobachten lässt mich verrückt werden. Erst jetzt, kurz vor ihrer Ankunft, merke ich wie sehr ich sie vermisst habe und wie gut ich, dieses unangenehme Gefühl der Leere, die ihre Abwesenheit in mir ausgelöst hat, verdrängt habe. Einige Sekunden später wird die Ankunft ihres Flugzeugs angekündigt und ich spüre, wie meine Mund trocken wird und meine Hände zittern. Ich stecke sie in meine Jackentasche und forme sie zu Fäusten.

Krieg dich wieder ein Altin.

Ein paar Minuten vergehen und ich sehe die ersten Leute kommen. Auch sie wird gleich bei mir sein. Unter den vielen Menschen suche ich Delia und erkenne, wie sie sich durch die Menge drückt und ihren Koffer hinter sich her zieht. Ihre Lippen formen sich zu einem breiten Lächeln als sie mich sieht und ihre Schritte werden schneller. Ich gehe auf sie zu, um ihr Hallo zu sagen. Bevor ich jedoch meinen Satz beginnen kann, fällt sie mir in die Arme. Ihre Umarmung erwidernd, nuschle ich ihr mein Hallo gegen den Scheitel. Langsam löst sie sich von mir und sieht hoch. „Hey", sagt sie leise und sogar ein wenig schüchtern. Ich habe ihren Anblick wirklich vermisst.
„Wo soll ich dich hinbringen?", frage ich sie nach einer kurzen Stille, in der wir uns einfach grinsend ansahen. „Meine Mutter wollte, dass ich direkt nachhause komme und ihr alles erzähle", erklärt sie mir Augen verdrehend. Ich nicke ihr wissend zu und nehme ihr den Koffer und die Tasche ab.
Als wir am Auto ankommen lade ich ihre Sachen ein und öffne ihr die Tür.
„Aha aha Gentleman heute", sagt Delia lachend und steigt ein.
Für dich immer doch.
Ich setzte mich ans Steuer und sehe noch einmal zu ihr, bevor ich den Motor starte. Sie gibt die Adresse ihrer Eltern ins Navi ein. Die Fahrt dauert circa 20 Minuten. Die ganze Zeit über erzählt sie, was sie in den letzten Wochen gemacht hat und ich merke, wie sehr sie es erfüllt, diesen Frauen zu helfen. Je näher wir zum Haus ihrer Eltern kommen, desto nervöser werde ich. Dort wird ihre Mutter sitzen und ihr Vater, das ist etwas komplett anderes als ihre Schwester.
„Da vorne rechts, dann sind wir da", sagt sie. Ich biege in die Einfahrt ein.
„Willst du mit rein?", sie sieht mich lächelnd an.
„Wenn du möchtest", gebe ich zurück.
Schnell nickt sie, bevor sie sich abschnallt und aus dem Auto steigt.
Mit vollen Händen gehen wir zur Tür. Delia drückt auf die Klingel und ich spüre, wie mein Hals trocken wird. Eine kleine, mollige Frau mit langen schwarzen Haaren öffnet die Tür. Sie sieht Delia so ähnlich. „Hallo Delia", sagt sie und fällt ihr in die Arme. Nach ihrer Umarmung bemerkt sie mich.
„Oh und das ist Alex?", fragt sie und zieht mich freudig in ihre Arme.
„Er heißt Altin, Mama", weißt Delia ihre Mutter hin.
„Stimmt, Danja sagte Albaner", erinnert ihre Mutter sich und bittet uns rein.
Wir stellen ihre Koffer im Flur ab und ziehen unsere Schuhe und Jacken aus. Ich versuche gleichmäßig zu atmen, um mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Man hörte schon lachen und lautes Gerede aus dem Wohnzimmer.
Eilig zieht Delia mich mit sich in das gefüllte Wohnzimmer, wo sie von allen freudig erwartet wird. Das ganze Zimmer war in weiß und hellblau dekoriert. Über dem großen Esstisch befand sich ein blaues Schild mit der Aufschrift
Willkommen zuhause Delia

Es war wirklich schön zusehen wie sich alle auf sie stürzen und begrüßen.
Das kleine Mädchen, was ich an dem Tag, an dem Delia und ich zuletzt etwas unternommen hatten, rennt gerade auf mich zu und begrüßt mich niedlich. Auch die anderen Familien Mitglieder von ihr begrüßen mich nun. Natürlich stellen, vor allem ihre Tanten, fragen darüber, ob wir zusammen seien, die wir natürlich verneinten. Hin und wieder habe ich allerdings bemerkt, wie Delias Wangen sich zart rosa färbten und sie beschämt auf den Boden sah.
Was waren wir, dass sie mich mit zu ihrer ganzen Familie nahm, obwohl wir uns noch nicht einmal richtig kannten?

Where my heart goes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt