B, C, B

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Wie ferngesteuert und mechanisch laufe ich in Richtung des Waldes, der sich auf dem Trainingsgelände befindet. Eine schmale Straße führt hindurch. Die frische Waldluft macht mich aktiv und um einiges wacher als die Hitze.

Ich will gar nicht darüber nachdenken was gerade passiert ist, sondern beginne leicht zu traben. Ich schalte ab und höre dem regelmäßigen Knirschen zu, dass meine Schritte im Kies erzeugen. Immer einen Fuß vor den Andere...

Was ist das?

Ich halte an. Ein hohes Holzgestell steht vor mir. Es hat Ähnlichkeiten mit einem Menschen, aber der Körperbau ist unproportional und seltsam verzerrt. Ist das eine Abbildung eines Titanen?

Ich gehe weiter.

Die Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne blenden mich ab und an in den Augen und ich erhöhe mein Tempo. Die Luft kühlt nun merklich ab.

Nach einer Weile bleibe ich stehen. Die Sonne ist nun kurz vor dem Untergehen und ich kenne mich hier nicht aus, darum kehre ich um.

Ich werde langsamer. Anscheinend habe ich vorher mehr Strecke zurückgelegt als ich dachte. Nur noch spärliches Licht erhellt den Weg und ich mache mir Sorgen, dass ich mich verlaufen könnte.

Verärgert kicke ich einen Kiesel weg.

„Hallo?" Rufe ich probehalber in den Wald hinein. Ein bisschen unheimlich ist das jetzt schon. Ich beschleunige wieder meine Schritte und bete darum, auf der Straße zu sein. Nach einiger Zeit spaltet sich der Weg. Moment, das war doch zuvor nicht so. Ich habe ein mulmiges Gefühl. Wo soll ich lang?

Nachdem ich eine Weile untätig herumgestanden habe, setze ich mich. Verzweifelt raufe ich mir die Haare. Was soll ich denn jetzt machen? Ich versuche, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken und lege mich schließlich in den Kies. Vielleicht kommt ja morgen jemand vorbei und bringt mich zurück. Die Militärkarriere kann ich mir jetzt abschminken!

„Hallo? Leben sie noch?" Jemand rüttelt an mir und ich schrecke auf. Ich bin doch tatsächlich auf dem Boden eingeschlafen. Die kleinen Steinchen haben sich in meine Haut gebohrt und ich will gar nicht wissen, wie meine Haare gerade aussehen. Vor mir, im Schein einer tragbaren Petroleumleuchte, steht der Kommandant.

„Ähm... ja."

„Moment, dich kenne ich doch. Du bist eine Rekrutin! Was machen sie denn hier?"

„Ich wollte joggen gehen und hab mich verlaufen." Sage ich kläglich und klinge verzeifelter als ich möchte. Ich wende den Kopf ab damit er die Röte um meine Nase nicht bemerkt.

„Kommen sie mit, ich bringe sie zurück." „Und was machen sie hier? Mitten in der Nacht?" Frage ich und höre ihn leise lachen. „Ich wollte joggen gehen." „Mitten in der Nacht?" Ich erlaube mir, leise zu kichern.

Wir laufen nebeneinander her, bis wir zu den Häusern gelangen, dann dreht er sich zu mir um.
„Sie gehen jetzt duschen und danach sofort ins Bett. Ich vergesse das heute Nacht, aber wagen sie es nicht, morgen nicht die besten Leistungen zu zeigen!" Hastig nicke ich und sprinte zu meinem Gebäudetrakt um schlafen zu gehen.

a) Schlafen gehen! (Keine Wahlmöglichkeit)

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