Kapitel 2

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Zoro pov

Beim Abendessen war Sanji sehr schweigsam. Er sah immer noch nicht besser aus. Er wirkte schwach und müde, dabei war heute ein ganz ruhiger Tag. 
"Das Essen ist wirklich super lecker.", sagte Ruffy und nahm sich seine mittlerweile 3 Portion.
"Freut mich wenn es dir schmeckt.", sagte der Koch mit einem schwachen Lächeln und stocherte selbst etwas lustlos in seinem Essen herum. Er benahm sich definitiv merkwürdig, nicht so wie sonst. 
Nicht Mal Robbins Kompliment über seine Kochkünste konnten ihn aus der Reserve locken. Was war nur los mit ihm? Er war doch sonst immer ganz Feuer und Flamme wenn es darum ging das die Mädels ein gutes Wort über sein Essen verloren.
"Und du bist dir sicher das es für dich okay ist heute Nacht Wache zu halten?", fragte Nami skeptisch. Ihr ist scheinbar auch aufgefallen das Sanji nicht ganz der Alte war.
"Natürlich Ist das kein Problem. Legt ihr euch einfach hin, ich mach das schon."
"Hm ich weiß nicht, vielleicht sollte dir jemand Gesellschaft leisten, du siehst nicht so fit aus.", sagte Nami und sah sich in der Runde um.
"Ach Quatsch Nami mir geht es wirklich super, ich mach das schon.", sagte Sanji erneut und setzte ein breites Lächeln auf. Es sah nicht wirklich echt aus. Er war so ein schlechter Lügner, noch schlechter als Lysop und das war schon schwer zu toppen.
Ich wollte mich freiwillig melden, doch Nami kam mir zuvor. 
"Ach jetzt tu doch nicht so, du hast den ganzen Tag schon nichts gegessen, so lass ich dich garantiert nicht alleine. Am besten kommt-"
Auf einmal schoss Ruffys Arm an mir vorbei und hielt kurz vor Sanjis Teller inne.
"Sag mal kann ich das dann haben?", fragte Ruffy.
Sanji hebte kaum merklich den Löffel und schon war der Teller weg. Mehr brauchte es wohl nicht für unseren Captain um sich den noch vollen Teller unter den Nagel zu reißen und die Quittung bekam er auch direkt dafür.
"Sag mal spinnst du?", schrie ihn Nami an und zog ihm eine über. 
"Aua.", meckerte der Gummimensch und rieb sich seinen Hinterkopf. Verdient hatte er es ja irgendwie, aber immerhin hatte er gefragt, was schonmal eine große Leistung für ihn war.
"Ich lasse Lysop auf dich aufpassen.", beschloss Nami nun die Wahl von Sanjis Begleiter.
"Was? Wieso ich?! Ich brauche auch meinen Schönheitsschlaf, das kommt nicht von alleine.", beschwerte sich Namis Opfer.
"Jetzt stell dich nicht so an."
"Wenn du willst bleibe ich wach.", meldete ich mich nun zu Wort. Alle sahen mich überrascht an, bis auf Ruffy der immer noch damit beschäftigt war Sanjis Portion zu verdrücken. Ich weiß auch nicht warum, aber ich hatte irgendwie das Bedürfnis nach-
"Ach lass gut sein Zoro, so wichtig ist mein Schlaf auch nicht. Ich mach das doch gerne.", sagte Lysop auf einmal mit einem gekünstelten Lachen. Was war das Problem? Ich sah zu Sanji, irgendwie sah er nun leicht panisch aus. Etwa weil ich mit ihm Wache halten wollte?
"Wenn Zoro will kann er auch wach bleiben. Das ist mir egal wie viele von euch da draußen sind.", schlug Nami vor.
"Ach was das ist doch nicht nötig. Ich und Sanji machen das schon nicht wahr?", fragte Lysop seinen Partner für die nächtliche Wache. 
Sanji nickt schwach. War es wirklich so ungewöhnlich das ich etwas freiwillig mit unserem Schiffskoch machen wollte? Muss wohl. 
Naja was heißt machen wollte, ich wollte lediglich sichergehen das nichts passierte, Lysop war ja doch nicht unbedingt zu trauen. Das letzte mal schlief er seelenruhig auf dem Deck.

Sanjis Zustand ließ mir die Nacht über keine Ruhe. Unruhig wälzte ich mich von links nach rechts und konnte einfach nicht schlafen. Ich weiß auch nicht warum mir das auf einmal so zu schaffen machte, es interessierte mich doch auch sonst nicht wie es unserem Koch ging. Um meiner Unruhe endlich ein Ende zu setzten, stand ich mitten in der Nacht auf um nach dem Blondschopf zu schauen. Ich kletterte hoch zum Ausguck, wo ich ihn vermutete, doch da war nur Lysop der seelenruhig ein Schläfchen abhielt. War ja klar, auf diese Pfeife konnte man sich echt nicht verlassen, da hätte ich das auch gleich übernehmen können, aber von Sanji fehlte jede Spur. Wo war er nur? Ich kletterte wieder runter und suchte das Boot nach ihm ab. Erst als ich zum zweiten Mal das Deck umrundete fand ich ihn zusammengekauert unter einer Decke. Er schien zu schlafen. Na da hatte Nami sich ja super Personal für heute Abend ausgesucht, aber zum Glück schien es ruhig zu sein und ihre Aufmerksamkeit war nicht wirklich gefordert. Ich ging etwas näher an unseren Koch heran. Er zitterte. War ihm kalt? Dabei war es heute eigentlich sehr angenehm von den Temperaturen her. Ich hockte mich vor ihm hin und strich über seine Wange. Sie war eiskalt, doch als ich sie berührte hörte er auf zu zittern merkwürdig. Ich strich ihm nun durchs Haar. Er sollte aufwachen und ins Bett gehen, ich würde das hier übernehmen für ihn, aber der Kleinere rührte sich immer noch nicht. Nun strich ich langsam seinen Arm entlang, er sollte aufwachen sonst fühlte ich mich gezwungen ihn selber ins Bett zu bringen und soweit wollte ich es eigentlich nicht kommen lassen. 
"Sanji", sagte ich und strich weiter seinen Arm entlang. Langsam öffnete er die Augen und blinzelte einige male.
"Komm geh ins Bett, ich übernehme das.", sagte ich und deutete in Richtung der Kajüte, wo der Junge seine Ruhe haben würde und sich einmal auskurieren konnte. 
Sanji schüttelte den Kopf. Dann blieb mir wohl nichts anderes übrig. 
Ohne groß darüber nachzudenken griff ich unter seinen Körper und hob ihn im Brautstil hoch. Wenn er nicht auf mich hören wollte, dann musste ich ihn eben zu seinem Glück zwingen. Als ich ihn so im Arm hielt spürte ich wie leicht er war. Es fühlte sich so an als ob er  leichter geworden ist. Nicht das ich dass wirklich beurteilen könnte, aber er wirkte schon recht leicht. Auf einmal fing Sanji an sich zu wehren und ich hatte sein Fuß im Gesicht. Vor Schreck ließ ich ihn los und er landete unsanft auf dem Boden.
"Was soll das?", fragte ich ihn, als er versuchte sich aufzurichten.
"Hab ich dich darum gebeten?", knurrte er mich an.
"Nein, aber es ist ja wohl offensichtlich das du nicht hier draußen sein solltest."
"Das geht schon, ich habe es Namilen versprochen."
Seine Worte brachten mein Blut langsam zum Kochen. Warum war er nur so ein Sturkopf? Es war ja wohl offensichtlich das es ihm nicht gut ging und der einzige der das nicht zu sehen schien war er.
"Gut dann bleibe ich eben auch hier.", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Das kannst du vergessen."
"Ach jetzt stell dich nicht so an.", sagte ich und setzte mich neben ihm.
"Wieso machst du das?", fragte er unsicher und rückte ein Stück von mir ab. 
"Wenn wir wegen euch beiden Schnarchnasen angegriffen werden, dann bringt uns das herzlich wenig."
"Wo ist Lysop?", fragte der Smutje auf einmal panisch und sah sich um.
"Der pennt oben.", sagte ich und deutet in den Himmel.
Sanji schien sich wieder zu entspannen. 
"Die Decke scheint dir nichts zu bringen oder?", fragte ich und deutete auf den Fetzen Stoff, mit dem der Koch sich zugedeckt hatte. Sanji nahm den Stoff in die Hand und legte ihn wieder um sich. Ihm war immer noch kalt. Sehr ungewöhnlich, denn eigentlich war uns nie kalt, wofür hatten wir sonst das dicke Fell? Andererseits habe ich ihn noch nie in seiner anderen Form gesehen. Wenn er sich verwandeln würde, dann wäre ihm vielleicht nicht mehr so kalt.
"Was machst du da?", fragte er auf einmal mit Panik in der Stimme, als ich mich kurzerhand vor ihm verwandelte. Das tat wirklich gut, ist schon wieder viel zu lange her seit ich das gemacht habe. Ich legte mich zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Beine. Vielleicht würde ihm das ja helfen nicht mehr so zu frieren. Einen kranken Koch konnten wir wirklich nicht gebrauchen. 
"Was … was soll das?", stotterte er immer noch etwas vor sich hin.
"Na was wohl? Bringt uns ja nichts wenn du krank wirst.", sagte ich und legte nun auch meine Vorderpfoten über seine schlanken Beine.
Ich spürte wie sich Sanji unter meinem Körper anspannte. Tja wer nicht hören will muss eben fühlen? Eigentlich war das ja nicht meine Art. Normalerweise hätte ich ihn am Kragen gepackt und hinterher geschliffen und vermutlich ans Bett gefesselt, wenn er versucht hätte zu fliehen, aber danach war mir heute gar nicht. 
Auf einmal spürte ich eine Hand meinen Rücken entlang gleiten. 
"Du bist so plüschig.", stellte Sanji fest und versenkte beide seiner Hände in meinem Fell. Es klang nach einem Funken Euphorie in seiner Stimme.
"Lass uns nicht drüber reden, ruh dich etwas aus und ich pass so lange auf.", sagte ich und machte es mir auf seinen Beinen bequem. Ah da ist wieder dieser süßliche Geruch,  nur war er dieses mal viel intensiver als heute Mittag. Ich fragte mich seid wann er sein Parfum gewechselt hat, denn das roch so unglaublich gut an ihm, was mir schon etwas unangenehm war das ich es so gut fand.
Ich spürte wie Sanji seinen Kopf auf meinen Körper legte und mich weiterhin etwas kräuselte. So ließ sich das ganze doch gut aushalten dachte ich mir und genoss die kleine Streicheleinheit von Sanji.

lie to me - Zosan; boyxboy; Alpha/OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt