Kapitel 6

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Die kleine Truppe schlug sich durch den dichten Wald in Richtung Norden durch. Immer wieder konnte man in der Ferne das Heulen der Wölfe hören und die drei hofften nur, dass sie keinem dieser Monster begegnen würden. „Schaut! Da!", meinte Razor auf einmal und zeigte nach vorne. Erst waren Lumine und Beidou verwirrt, was er meinte, doch dann hatten auch die beiden, das entdeckt, worauf der Junge sie hingewiesen hatte. Etwa zehn Meter vor ihnen, versteckt hinter Ästen und Zweigen war der Eingang des Schreines, welchen sie suchten. Vorsichtig näherten sie sich dem Steintor, im Felsen. Lange Efeuranken zierten den Vermosten Eingang. Lumine legte ihre rechte Hand auf das kühle Tor und fuhr darüber. Plötzlich leuchteten helle Runen auf dem Stein unter ihrer Hand auf und ein starker Wind kam auf, welcher die Ranken in Schwingung brachten. „Was hast du gemacht?", fragte Beidou überrascht und musterte das Geschehen mit etwas Abstand. Leider wusste diese darauf keine Antwort, vermutlich hatte der Schrein auf ihre Berührung reagiert und sich aktiviert. Während das Mädchen darüber nachdachte, was es damit auf sich hatte, versuchte auch Razor seine Hände auf den kühlen Stein zu legen. Interessiert schaute er auf die hellen Strahlen. Die Ruhe wurde wie aus dem Nichts durch einen Schmerzerfüllten Schrei durchbrochen. Erschrocken drehten sich Lumine und Razor um und sahen Beidou, welche am Boden lag. Über ihr hatte sich einer der Elektro Wölfe aufgebaut und seine spitzen Zähne in ihren Oberarm gebohrt. Die Frau versuchte sich mit aller Kraft zu wehren, jedoch ohne Erfolg. Lumine stürmte auf das Monster zu und sammelte ihre Kräfte, durch den heftigen Windstoß ließ der Feind von der brünetten ab. Nun hatte er seine ganze Aufmerksamkeit auf das Mädchen gerichtet. So schnell, das Lumine keine Zeit hatte zu reagieren schleuderte der Wolf sie mit seiner Klaue nach hinten. Unsanft krachte sie gegen einen der Bäume und sank kraftlos zu Boden. Ihr Hinterkopf pochte und alles drehte sich. „Ha!", schrie Razor laut, bevor er mit seiner Waffe ausholte und versuchte den Feind zu treffen. Geschickt wich das Wesen aus und setzte unerwartet schnell zum Gegenangriff an. Der Wolfsjunge konnte nur um Haaresbreite entkommen. Geschickt schlug er erneut zu und erwischte das Tier an der Pfote. Die Haut, welche eigentlich aus Blitzen bestand, wurde augenblicklich zu normalem Fell und aus der Schnittwunde lief Blut. Völlig überrascht starrte Razor auf die Wunde und vernachlässigte seine Deckung. Das Monster nutzte seine Chance und fletschte seine Zähne, um anzugreifen. Jedoch hatte das Wesen nicht bemerkt, das Lumine sich mittlerweile wieder aufgerichtet hatte und nun nach ihrem Schwert griff. Während Razor mit aller Kraft versuchte die spitzen Zähne von seinem Hals fernzuhalten, rammte das Mädchen blitzschnell die Klinge ihrer Waffe in den Rumpf des Tieres. Das Wesen jaulte kurz schmerzerfüllt auf und fiel dann zur Seite. Rund um die Einstichwunde herum wandelten sich die Blitze in normales graues Fell. Interessiert musterte der Wolfsjunge den Toten Feind, während Lumine zu Beidou eilte. „Alles in Ordnung?", fragte das Mädchen besorgt. Die Frau setzte sich auf, hielt ihren Oberarm und lachte: „Ich werde es überleben!" Nun stand sie auf und begutachtete die Tiefe Bisswunde, aus der Blut lief. Schmerzerfüllt verzog sie ihr Gesicht und versuchte etwas zu finden, womit sie die Verletzung verbinden konnte. „Hier", meinte Razor und gab ihr ein Tuch, welches er zuvor um sein Bein gebunden hatte. Dankend nahm sie es an und band es über die Busspur. Dann wendeten sich die drei dem Schrein zu. Mittlerweile waren die Runen wieder erloschen. „Wie sollen wir da reinkommen? Eine Türklinke gibt es ja nicht", meinte Beidou und sah das Tor grimmig an. Razor sah zu den beiden und sagte: „Vorher durch Hand geleuchtet, vielleicht länger Hand darauflegen." Erstaunt sah Lumine den Jungen an, warum war sie nicht auf diese Idee gekommen? Das könnte funktionieren! Vorsichtig faste sie den kühlen Stein an und fuhr langsam darüber. Erneut leuchteten die hellen Zeichen auf, je länger sie mit ihrer Hand darauf blieb, desto heller wurden sie. Plötzlich teilte sich das Steintor in der Mitte und der Eingang öffnete sich langsam. „Wow...", staunten die drei gleichzeitig. „Sollen wir da wirklich rein?", fragte Beidou etwas besorgt um das Wohlergehen ihrer Mitstreiter. Lumine sah ihr tief in die Augen und meinte entschlossen: „Wir müssen! Das ist womöglich der einzige Weg!" Vorsichtig betraten sie den dunklen Tunnel, an dessen Ende man Licht sehen konnte.

Als sie den Schluss des Durchganges erreicht hatten, starrten sie ungläubig auf den Anblick, der ihnen geboten wurde. Überall waren alte Ruinen, welche auf Vermosten Steinplatten schwebten. Diese wurden durch Unsichtbare Brücken verbunden, welche man nur durch die Runen darauf erkennen konnte. Jedoch führte von der Ersten Plattform, auf welcher die Gruppe stand, kein Weg weiter. „Was nun?", fragte Razor etwas ratlos und sah zu den anderen. Beidou zuckte nur mit den Schultern und sah sich um. Auch Lumine nahm den Abschnitt genauestens unter die Lupe. „Hier!", rief auf einmal Beidou und zeigte auf eine Art Mechanismus. Die beiden anderen eilten zu ihr und musterten den Fund. „Vielleicht muss man wieder seine Hand darauflegen, um es zu aktivieren", sprach das Mädchen ihre Vermutung aus. „Ein Versuch ist es wert", entgegnete die Frau und fasste auf den Würfelähnlichen Fläche. Tatsächlich begann auch dieser zu leuchten und vor ihnen erschienen Runen, welche ihnen den Weg zur nächsten Plattform wiesen. „Ha! Gut gemacht!", freute sich Razor und stürmte los. Erschrocken sah Lumine ihm hinterher und wollte ihn aufhalten. Genau wussten sie ja nicht, ob diese Brücken wirklich betretbar waren. Zum Glück waren sie es denn der Junge konnte ohne Probleme darüber laufen. Gefolgt von den anderen rannte er weiter.

Endlich hatten sie die oberste und letzte Plattform erreicht. Etwas außer Atem, weil sie gerannt waren kamen die drei an. Erneut staunten sie, denn in der Mitte des Platzes, war eine riesige, helle Säule aus Licht. „Was ist das?", fragte Lumine, ging darauf zu und streckte ihre Hand danach aus. Beidou wollte sie aufhalten, da es ja nicht klar war, ob sie gefährlich war und rief: „Warte!" Jedoch war es bereits zu spät und die blonde hatte bereits den Strahl berührt. Plötzlich wurde alles um sie herum hell, und die Schreie ihrer Kameraden hinter ihr verblassten. Um sie herum gab es nur helles Licht. Nachdem sie einige Male geblinzelt hatte, konnte sie endlich etwas erkennen, oder besser gesagt jemanden.
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Und somit ist auch das 6. Kapitel zu Ende, danke fürs lesen, ich hoffe es hat euch gefallen 😁

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