Grübelnd bewegte sich Sezuna immer weiter von ihrem Landepunkt aus weg. Dabei versuchte sie sich daran zu erinnern, wo sie lang ging, um zurückzufinden. Sie wollte Yui keine Sorgen machen. Wenn diese sie holen kam und Sezuna war nicht an dem Ort, würde die Hexe sie suchen. Das hieß die Wahrscheinlichkeit sich zu verpassen, weil sie aneinander vorbeiliefen, war einfach zu groß.
Ein Geräusch erklang, das Sezuna stoppen ließ. Es hörte sich an wie ein Klackern und Schaben. Stirnrunzelnd lauschte sie, doch kaum konzentrierte sie sich darauf, schien es aufzuhören. Hatte sie es vielleicht selbst verursacht oder sich eingebildet, weil ihr die Geräusche fehlten?
Vorsichtig lief sie weiter und horchte genau auf die Geräusche, die ihre Füße im Sand machten. Dabei fiel ihr auf, dass dieser weder warm noch kalt war. Sie spürte den Sand kaum. Dabei müsste sich das durch ihre Socken doch bemerkbar machen.
Erneut erklang ein klackerndes Geräusch, als wäre sie auf etwas getreten. Sofort blieb sie stehen und lauschte erneut. Dieses Mal blieb das Geräusch und Sezuna spitzte ihre Ohren noch mehr, während sie sich anspannte. Da war noch jemand außer ihr hier! Sie war hier doch nicht allein. Das war überhaupt nicht gut.
Das Geräusch änderte sich. Nun klang es wie ein Schaben. Noch war es leise, doch es hörte sich an, als würde jemand etwas über den Boden durch den Sand ziehen. Zudem kam das leise Klackern, das Sezuna nicht einordnen konnte, wieder. Was war das?
Ein Schauer rann Sezuna über den Rücken, obwohl sie nicht wusste, warum. Sie konnte mit dem Geräusch nichts anfangen. Es löste keine Bilder oder Erinnerungen in ihr aus und trotzdem war es, als würde sie darauf reagieren. Als wüsste sie, dass da etwas Gefährliches direkt auf sie zu kam.
Sezuna schloss die Augen, hielt die Luft an und konzentrierte sich auf den Sternenstaub in der Umgebung. Sie hatte ihn schon immer anders wahrgenommen als andere und deshalb spürte sie auch den Grund für ihren Schauer. Die Zusammensetzung des Sternenstaubs hatte sich geändert und geriet in Unruhe. Die Elemente wirbelten durcheinander, wie es sonst nur der Fall war, wenn Magie eingesetzt wurde. Es kam also etwas Magisches auf sie zu. Sie konnte jedoch nicht einschätzen, ob dieses Etwas Magie wirkte oder seine bloße Anwesenheit den Sternenstaub beeinflusste. Sicher war jedoch, dass dieses Wesen ihr weit überlegen war. Wahrscheinlich hatte ihr Körper auf die Änderung in der Luft reagiert, um sie zu warnen.
Sezunas Herz begann, schneller zu schlagen. Hektisch ließ sie ihren Blick schweifen, in der Hoffnung etwas zu finden, was ihr helfen könnte. Sie sah jedoch nichts außer hohe Wände, an denen sie nicht hinaufklettern konnte.
So würde sie also keinen Schutz finden, dabei musste sie das dringend, wenn sie nicht das Abendessen von irgendeinem Wesen werden wollte.
Die kleineren Risse, die sich in den Steinwänden gebildet hatten, würden ihr vielleicht Schutz bieten oder aber über ihr zusammenstürzen. In viele von ihnen kam sie auch gar nicht hinein, dabei war sie sehr klein.
Es war schwer zu sagen, was sie tun sollte. Wenn sie ehrlich war, wollte sie das Risiko in einem Spalt stecken zu bleiben, nicht eingehen. Daher entschied sie sich, den Weg, der ihr von den Schluchten vorgegeben wurde, zu folgen. Sie wollte schnell und leise laufen, doch ihre Beine zitterten stark, was ihre Bewegungen einschränkte. Ihr war bewusst, dass sie so vielleicht sogar den Jagdtrieb weckte.
Ärger, dass sie noch nicht in der Lage war zu fliegen, machte sich in ihr breit. Ihre Flügel hatten sich noch nicht gebildet und ihre Magie war einfach noch nicht so weit. Sie beherrschte einfach die Grundlagen nicht gut genug. Andere Zauber stellten hoffentlich kein Problem dar, doch das, was andere sehr einfach hinbekamen, war für sie eine Herausforderung. Sie sammelte für diese Dinge einfach viel zu viel Sternenstaub und übertrieb regelmäßig. Daher hatte sie auch Angst, dass sie sich in die Luft jagte, wenn sie versuchte, den Windsternenstaub zu nutzen, um zu fliegen.
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Sezuna - Kind der Hölle (Die Mittlere Galaxie 1) [Leseprobe]
FantasyBEENDET Nach einem schief gelaufenen Zauber ihrer besten Freundin, einer Hexe namens Yui, landet die junge Itari Sezuna an einem Ort, der sich sehr bald als Hölle herausstellt. Neben dem Cerberos trifft sie auch auf ihren neuen Mentor. Keinen gering...