Kapitel 4 ✓

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Kapitel 4

Der Ritt auf dem riesigen Hund dauerte nicht lange, denn schon bald hatten sie das Ziel erreicht.

Sezuna war froh, dass Cerberos wusste, wo sie hinmussten, denn sie selbst hätte die richtige Stelle wahrscheinlich nicht mehr gefunden. Hier sah irgendwie alles gleich aus, dennoch spürte sie, dass hier im Himmel etwas anders war. Dort an der Stelle, wo das Portal erschienen war, war der Sternenstaub noch immer an einer Stelle stark komprimiert. Das würde auch noch einige Zeit so bleiben und Yui hoffentlich als Ankerpunkt dienen.

„Woher wusstet ihr, wo wir hinmüssen?", fragte sie neugierig, weil sie hoffte, so etwas für später zu lernen. Sie war schon immer sehr wissbegierig gewesen.

Cer wandte ihr den Blick zu, wobei das mehr schlecht als recht gelang. Dennoch konnte sie Sezuna wohl ansehen.

„Wir haben es gerochen", erklärte sie, bevor sich der Hund hinlegte, damit Sezuna absteigen konnte.

„Gerochen?", fragte Sezuna überrascht und schnupperte in der Luft. Sie konnte kaum etwas riechen. Es roch nur nach Sand und Staub. Wobei nicht einmal das wirklich.

Das war ihr bisher noch nicht aufgefallen, doch als Itari hatte sie auch eine recht gute Nase und müsste den Sand eigentlich viel deutlicher riechen. Dem war allerdings nicht so. Lag das auch an der Umgebung oder funktionierte ihr Körper vielleicht nicht richtig?

„Ja, die Magie verrät uns den Duft", bemerkte Ber mit ruhiger Stimme.

Die Magie ... Wenn sie diese nutzen könnte, um den Geruch ebenfalls wahrzunehmen, wäre sie vielleicht in der Lage ihre eigenen Spuren zurückzuverfolgen. Das war interessant. Diese Idee würde sie auf alle Fälle im Hinterkopf behalten. Wahrscheinlich bildete der Sternenstaub, der durch ihren Geruch abgesondert wurde, eine Art Markierung. Um ihn zurückzuverfolgen musste sie erst einmal herausfinden, wie ihre Gegenwart den Sternenstaub veränderte. Dann konnte sie vielleicht sogar eine Spur sehen. Immerhin war sie in der Lage den Sternenstaub in der Luft zu erkennen, was nicht häufig in so jungem Alter vorkam. Sicherlich hatte das noch ein paar andere Vorteile.

Langsam glitt Sezuna von dem Rücken des Hundes. Mit einem leisen Laut landete sie am Boden und hatte Mühe, stehenzubleiben. Kurz wartete sie, bis sie sich wieder gefangen hatte, denn ihre Beine zitterten. Erst dann sah sie sich um. Sie spürte eine gewisse Magie hinter sich und bemerkte, dass sich Cerberos in die drei kleinen Hunde zurückverwandelt hatte. Dieser Zauber oder was auch immer es war, wirbelte den Sternenstaub ganz schön auf und beeinflusste diesen. Mittlerweile wirbelte er durch die Luft und um sie herum. Viel stärker, als es normalerweise der Fall sein sollte.

„Spiel mit mir", rief Ros begeistert und strich um ihre Beine herum, sodass sie beim Laufen fast hinfiel. Das erinnerte Sezuna sehr an Inuuki, weshalb sie leise lachen musste. Die Unbeschwertheit des Hundes war irgendwie ansteckend.

Da sie nicht anders konnte, als zu warten, bis Yui endlich das Portal öffnete, konnte sie auch hier mit den Hunden spielen. „Was möchtest du denn spielen?", fragte Sezuna neugierig, während sie den Hund beobachtete. Was spielten Hunde wie sie?

Dieser war gerade noch um sie herumgesprungen, wurde jetzt aber ruhiger und nachdenklicher, bevor er sich sogar hinsetzte. Sein Schwanz wedelte dabei hektisch und er blickte sie mit großen Augen an. Er schien nicht genau zu wissen, was er wollte, aber aufgeregt zu sein. Wartete er jetzt, dass sie etwas aussuchte oder wie sollte sie diese widersprüchliche Geste verstehen?

„Fangen", rief Cer plötzlich, bevor Ros antworten konnte.

„Nein, das ist zu anstrengend", widersprach Ber energisch und legte sich hin, bevor er müde gähnte. Er schien ein ganz schöner Faulpelz zu sein, während sein Bruder Ros ein Energiebündel durch und durch war.

Sezuna - Kind der Hölle (Die Mittlere Galaxie 1) [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt