4. Teil

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Am nächsten Morgen war die Aufregung im Lager groß. Wir erzählten den Anderen, was passiert ist. Der Mann schüttelte daraufhin nur den Kopf und sagte: „Ihr hättet uns Bescheid sagen sollen, jetzt sind sie so gut wie tot. Wir können sie nicht mehr einholen." Ich spürte einen furchtbaren Schmerz. Ich war dafür verantwortlich, dass sie jetzt sterben müssen. Dass Tae jetzt stirbt. Er hatte mich mehrmals gerettet, niemals in Stich gelassen und was hatte ich getan. Ich hatte ihn mit einer Idiotin zu Zombies gehen lassen. Wütend lief ich durch den Tempel und kam noch einmal in den Raum mit den Bildern. Hasserfüllt trat ich gegen die Schriftzeichen. Plötzlich blätterte die Farbe ab. Ein Symbol kam zum Vorschein. Ich erkannte die Bedeutung. Es hieß Feuer.
Schnell rannte ich zu Tom, um ihn das Symbol zu zeigen. ,,Feuer?", fragte er verwundert. ,,Feuer! Das bedeutet man kann die Leichen mit Feuer bezwingen. Man kann sie mit Feuer vor sich hertreiben." Ich nickte. ,,Das ist die Lösung. Wir müssen es Marie sagen." Doch wir wussten Beide sofort, dass Marie nichts unternehmen würde. Es lag an uns Beiden. ,,Na gut, dann retten wir jetzt mal die Idioten.", stellte Tom fest. Ich schaute ihn an, daraufhin nickte ich. 
Tom und ich begannen das Nötigste einzupacken. 4 gefüllte Flaschen mit Wasser, Taschenlampe, Feuerzeug und Müsliriegel. Wir packten uns die Sachen in zwei Rucksäcke, danach liefen wir in den Urwald. Eins hatten wir leider nicht bedacht, woher sollten wir den Weg wissen. Nichts desto trotz fanden wir ihn. Die Fußabdrücke waren noch zu erkennen. Nicht gut, aber besser als gar nicht. Wir liefen den ganzen Tag. Erst als es dämmerte machten wir eine richtige Pause. Tom und Ich begannen Steine, als auch Hölzer zu sammeln. Daraufhin gruben wir ein Loch und legten die Hölzer hinein. Hinterher stapelten wir Steine um das Lagerfeuer auf, so das wir nun das Feuer anzünden konnten. ,,Sag mal Nancy, was magst du eigentlich für Musik?", fragte Tom nach einer Weile. ,,Wieso willst du das wissen?", antwortete ich. ,,Naja der Musik Geschmack sagt viel über einen Menschen aus und ich kann dich ehrlich gesagt nicht wirklich einschätzen." Ich zögerte sagte dann aber, ,,Ich mag viel." ,,Oh das ist Interessant, schieß los!", antwortete Tom. ,,Naja also ich mag Rihanna, aber auch Billie oder Eminem. 2Pack ist auch cool. Ich höre auch seitdem ich Stranger Things gesehen habe sehr gerne 80er Jahre Musik. Naja und K-Pop finde ich auch toll. Also am meisten höre ich BTS." Tom hörte aufmerksam zu und lächelte. ,,Sehr interessant", sagte er dann. ,,Findest du?", fragte ich lachend. ,,Ja, ich bin auch ein Army." ,,Du?", fragte ich erstaunt. ,,Ein Problem damit?", fragte Tom. ,,Nein, gar nicht", erwiderte ich schnell. ,,Sag mal, wer gefällt dir den am besten?", fragte Tom interessiert. ,,Na V", sagte ich lachend. ,,V", wiederholte Tom ebenfalls lächelnd. ,,Ja, der ist nicht schlecht. Aber an Jimin kommt er nicht ran." ,,Wenn du meinst, aber ich finde V ist noch viel hübscher, netter und außerdem hat er einen süßen Hund." Tom lachte und sagte : ,,Ach deshalb magst du Tae so!" Ich blickte ihn verwundert an und fragte: ,,Hä wieso?" ,,Naja, der hat schon starke Ähnlichkeiten mit V.", antwortete Tom. Dies war mir noch gar nicht aufgefallen, doch wo er es so ansprach, hatte er schon recht.  ,,Ja du hast recht, er hat Ähnlichkeiten", gab ich zu. Tom lachte und fragte: ,,Du magst ihn stimmt's?" Jetzt wurde es mir etwas unangenehm. ,,Nein also ja er ist einfach nur ein Freund für mich:", antwortete ich schnell. ,,Ja, das ist mir schon klar", erwiderte Tom lächelnd. ,,Aber es tat weh, ihn mit Naomi zu sehen", stellte er daraufhin fest. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu, doch antworte nichts. ,,Mach dir nichts draus, du gewöhnst dich dran. Ist jetzt auch egal", sagte er nun. Ich schaute wieder auf und fragte Tom : ,,Warum sollte ich mich daran gewöhnen?" Jetzt war Tom der Verlegende. Zögernd antwortete er: „Naja, du wirst dich nicht daran gewöhnen müssen, du kannst es ja schließlich deine Gefühle offen zeigen." Ich zögerte, dennoch fragte ich vorsichtig : ,,Wieso kannst du sie nicht offen zeigen?" Tom lachte kalt und antwortete: ,,Na denk mal ganz scharf nach, wie viele Schwule kennst du denn? Vor allem wie viele kennst du, die offen zu ihrer Sexualität stehen?" Ich schwieg daraufhin. Nach ein paar Sekunden sagte Tom nun leise und traurig: ,,Weißt du Nancy ich lebte früher in einem Dorf. Dort war die Schule einfach nur der Horror. Ich war nicht wie die anderen Jungen, ich war anders. In unsere Klasse ging ein Junge, er hieß Paul. Ich war in Paul verliebt und kam auf die bescheuerte Idee, ihn ein Liebesbrief zu schreiben. Naja die Jungen haben die Handschriften verglichen. So fanden sie heraus, dass ich diesen Brief geschrieben hatte. Ist ja klar was dann passierte. Nach der Schule warteten sie auf mich und verpassten mir viele blaue Flecke. Das war aber nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war der angewiderte Blick von Paul, als er mir ihn die Rippen trat." ,,Das tut mir furchtbar leid Tom", sagte ich schockiert. Tom antwortete: ,, Das darfst du aber niemanden erzählen klar! Das musst du mir versprechen!" ,,Ich verspreche es", antwortete ich. Nach einer längeren Stille fragt Tom : „Möchtest du die erste Nachtwache machen, oder soll ich?" ,,Nein ich fange gerne an."
Ich ließ ihn ziemlich lange schlafen. Daher war er etwas sauer, dass ich ihn erst so spät geweckt hatte. Als ich schlief träumte ich einen wirren Traum mit Musik, V, Tom und Tae. ,,Aufwachen wir müssen uns beeilen Nancy!", hörte ich eine Stimme aus weiter Ferne rufen.
Wir aßen beide zwei Müsliriegel, gingen auf die Toilette, naja also das könnt ihr euch denken und tranken Wasser. Zu unseren Schrecken waren zwei Flaschen schon aufgebraucht.
Wir liefen lange, bis ich endlich das bekannte Rauschen hörte. Wir eilten zum Fluss und sahen die Anderen. Sie sahen müde und fertig aus, doch waren am Leben. ,,Was macht ihr denn hier?", fragte Jonas. ,,Euch Idioten retten.", antwortete Tom. ,,Wir müssen nicht gerettet werden, ihr habt euch umsonst die Mühe gemacht", sagte Naomi zickig. ,,Doch müssen wir", antwortete ich nun ruhig. ,,Wir haben etwas herausgefunden. Man kann die Leichen mit Feuer bezwingen." ,,Mit Feuer?" , sagte Naomi skeptisch. ,,Ja, es steht auf der Wand mit den Schriftzeichen." ,,Aber Tae hat nichts mit Feuer vorgelesen", antwortet Jonas. ,,Ja, da er es nicht sehen konnte. Man muss gegen die Schrift treten. Erst dann kommt ein Flammen Symbol zum Vorschein," erklärte ich. ,,Ok, also man kann die Leichen mit Feuer in Schach halten, das ist doch was," sagte nun Tae. ,,,Ja ich habe auch eine Idee, wie wir sie zu dem See kriegen," antwortete ich.
Mein Plan bestand darin, dass Schiff anzuzünden. Die Leichen müssen so hinauskommen. Nach Naomis Angaben konnten sie ja laufen. Davor würden wir aber noch den nördlichen Teil des Urwaldes anzünden. Ein ziemlich starker Wind blies, der das Feuer in Richtung Süden leiten würde. Dadurch wären die Leichen gezwungen in Richtung See zu laufen. Auch wir würden so schnell wie möglich zurück zum Tempel gehen. Dort werden wir dann auf die Leichen warten.
Wir liefen noch ein paar Stunden, bis wir zu dem Schiff kamen. Es lag immer noch in dem roten Wasser. Ich hatte jetzt auch eine Theorie entwickelt, was mit den Menschen passiert ist. Ich vermutete, dass das Wasser etwas damit zu tun haben muss. Die Piraten kamen damit in Berührung, wie auch Taes Eltern sowie die anderen Passagiere
Im Laufe der Wanderung hatten wir uns aus dem Wald große Äste gesucht. Mit diesen werden wir den Urwald, als auch das Schiff anzünden. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, da wir vermuteten, dass die Leichen fast die ganze Nacht brauchen werden, um zum Tempel zu gelangen. Tom entschied trotzdem, dass wir noch 10 Minuten warten sollten. Jonas und Tom wollten noch einmal Stöcker suchen, wodurch wir nur noch zu dritt waren. Naomi warf mir einen Blick zu und sagte dann: ,,Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe. So war es nicht gemeint. Eigentlich bist du sogar ganz cool." ,,Ist schon okay," antwortete ich. ,,Ich suche mir noch einen Stock," sagte sie. Daraufhin ging sie in den Urwald. Nun waren Tae und ich alleine. Schweigend standen wir da, bis er sagte: ,,Nancy es tut mir leid, ich war ein Arsch. Ich wollte wirklich einfach nur meine Familie retten und habe kein bisschen nachgedacht." ,,Ich verstehe das", antworte ich. ,,Du weißt,  dass du hier nicht dabei sein musst", sagte Tae nun leise. Ich spürte wie die alte Wut aufkam. ,,Fang nicht wieder damit an. Ich glaube, ich bin in der Lage, eigene Entscheidungen treffen zu können. Weißt du was, ich denke, dass du ohne mich ziemlich aufgeschmissen wärst," erwiderte ich gereizt. ,,Da könntest du recht haben.", antwortete Tae mit einem Lächeln. ,,Ich vermute ohne einander zu haben, wären wir beide tot.", stellte er fest. Ich erwiderte sein lächeln. ,,Kannst du mir wenigstens versprechen, dass du versuchst am Leben zu bleiben", sagte er nun ernsten Blick. Ich schaute in seine Augen und antwortete: ,,Nur wenn du mir versprichst, dass du auch versuchst am Leben zu bleiben." ,,Ich verspreche es dir", antwortete er. ,,Okay dann verspreche ich es auch", erwiderte ich. Als wir uns noch ein Stück näherkamen, hörte ich hinter uns Tom rufen, ,,Das ist ja wirklich sehr süß, aber ihr habt später genug Zeit. Wenn wir keine Zombies mehr haben." Ich spürte die Röte in meine Wangen kommen und drehte mich weg.
Wir waren jetzt hinter dem Schiff in der Richtung, von der Tae und ich gekommen waren. Schnell zündeten wir die vertrockneten Pflanzen an. Ich schaute dabei zu, wie schnell ein kleines Feuer entstand. Daraufhin liefen wir zu dem Schiff. Dort verteilten wir unsere brennenden Äste. Als es langsam Feuer fing, liefen wir so schnell wir konnten los. Hinter uns in weiter Ferne hörten wir Schreie. Sie klangen kein bisschen menschlich.
Wir jagten durch den Urwald, bis wir einfach nicht mehr konnten. Wir teilten uns das rechtliche Wasser und Müsliriegel, dann liefen wir weiter. Langsam wurde es dunkel. Wir wussten, wie gefährlich es war, durch die Dunkelheit zu rennen. Doch was hatten wir für eine Wahl. Ich hatte Ausdauer, allerding kam ich langsam an meine Grenzen. Dazu kam noch, dass ich seit 3 Tagen nichts mehr Richtiges gegessen hatte. ,,Weiter!" rief Naomi uns zu, wodurch wir weiter rannten. Nach einer weiteren halben Stunde mussten wir jedoch eine Pause machen. Tom lies sich erschöpft auf den Boden fallen, Tae stütze sich an einen Baum und selbst Naomi liefen die Schweißperlen über die Stirn. Auch ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, wollte mich aber auch nicht setzen. Die Angst war zu groß, dass ich nicht mehr aufstehen könnte. Nach ungefähr 20 Minuten liefen wir wieder los. Wir schafften es, bis zu dem Tempel. Marie kam auf uns zu gerannt und fragte aufgeregt: ,,Wo wart ihr zum Teufel? Was habt ihr getrieben?" Jonas antwortete nur: „Sie kommen, die Leichen kommen."
Marie, Yaris ihr Begleiter und die ältere Dame namens Sabrina waren wirklich sauer auf uns. Auch Ich hatte jetzt sehr viel Angst, jedoch konnten wir es eh nicht mehr ändern. Wir konnten nur darauf hoffen, dass wir die Leichen vor Sonnenaufgang in den See bekommen und dass diese Anleitung auch stimmt. Wir alle bewaffneten uns mit großen Fackeln, außer Sabrina die sich in den Tempel verstecken sollte. Wir warteten lange, bis wir ein leichten Rauchgeruch warnahmen. Nicht nur das, wir rochen noch etwas anderes, es stank nach Verwesung.


Ich spürte wie ein Schauder über meinen Rücken lief, als ich sie sah. Sie kamen aus dem Unterholz gestapft. Ihre Bewegungen waren kein bisschen taktvoll, sondern wirkten abgehakt. Sie waren unsicher auf den Beinen, aber trotzdem schnell. Ich konnte in ihren Gesichtern Hass erkennen. ,,Verteilt euch!", schrie Marie plötzlich. Ich rannte in einem weiten Bogen um die Leichen herum. Eine Leiche, die wohl vor langer Zeit ein Pirat gewesen sein musste, kam auf mich zu. Doch ich hielt ihr meinen brennenden Ast entgegen. Die Leiche wich zurück. Eine leichte Erleichterung kam in mir hoch. Wir konnten es wirklich schaffen. Auch die andern hatten sich verteilt, wodurch wir die Leichen einkesselten. Dann sah ich mit Entsetzen, dass sich mehrere Leichen auf einmal Marie zugewannt hatten. Marie zitterte am ganzen Körper. Ich sah dabei zu, wie eine Lücke entstand. Die Leichen nutzen dies auf der Stelle. Sie brachen aus. Marie erschrak, wodurch ihr brennender Ast zu Boden fiel. Nun war sie schutzlos.
Ich wusste, es gab nur eine Möglichkeit, um sie retten. Ich verließ meinen Platz und rannte zu ihr. Schützend hielt ich meinen Ast vor die Leichen. Woraufhin diese zurück wichen. Jedoch waren auch bei den anderen die Leichen durchgebrochen. Nun kamen diese immer näher. Es waren zu viele. ,,Wir müssen in den Tempel!", hörte ich Yaris rufen. Marie und ich liefen so schnell wie möglich in den Tempel. Auch die andern hatten es geschafft.  Allerdings waren wir nun gefangen.


Der Kampf ums LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt