Prolog

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"Wie kannst du nur?" Eine schrille Stimme die ich nur allzu gut kannte hallte durch die gesamte Wohnung. Nur war es nicht der normale Klang. Es war die Stimme die mich sonst tröstet und mir die Angst vor unbekannten nimmt. Diese Stimme war so ganz anders, als die dich ich kenne und doch ist es die gleiche.

"Ich...Ich hab nichts mit Jane. Jetzt glaub mir" Durch den Türspalt sah ich meinen Vater der zusammen gesunken auf einem der Küchenstühle saß. Tränen liefen unauhörlich seine Wangen runter. Immer wieder strich er sie mit dem Handrücken weg, aber nach wenigen Sekunden waren schon wieder tausend neue da.

"Ja klar, deswegen gehst du auch jeden Tag in die Kanzlei" Ein schmerzverzerrtes Gesicht zeichnete sich in meinem Gedächtnis ab. Ich kannte dieses Gesicht. Es war das Gesicht was mir Mut zu sprach und sagte, dass ich alles schaffen kann, wenn ich nur will. Aber jetzt war nichts mehr von der eigentlich Wärme zu sehen. Der Blick war nur noch kalt. Wo war die Liebe und Zärtlichkeit hin, die es sonst ausstrahlt. 

"Olivia, das ist mein Job. Glaub mir doch"

"Ich hab dir oft genug deine Lügen geglaubt. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Mit niemanden den du kennst, will ich etwas zu tun haben. Ihr habt mich doch alle hintergangen", schrie wieder die Schrille Stimme, dann fiel der Blick auf mich.

Erschrocken zuckte ich zusammen und ging ein paar Schritte rückwärts. Doch die Frau, die sonst meine Mutter war und auch so aussah und doch irgendwie nicht, kam auf mich zu. 

"Und du bist genauso ein Haufen Elend, wie dein nichtsnutziger Vater. Mit keinem von euch möchte ich nie wieder sprechen. Schlimm genug das ich die gleiche Luft einatmen muss", sagte sie monoton und schubste mich zur Seite, sodass ich auf den Boden fiel. 

"Mom", mein Stimme war schwach und zittrig.

Das war nicht meine Mutter. Das konnte sie nicht sein. Ich war vielleicht noch jung, aber was sie sagte Verstand ih nur allzu gut. Tausend mal wurde mir bei ihren Worten ein Pfahl durchs Herz gerammt. Wütend verschwand sie aus der Hausütr. Schnell raffte ich mich auf und rannte ihr hinterher. 

"Mom!", rief ich so laut ich könnte und wollte unbedingt, dass sie mich in den Arm nimmt und wieder die alte wird. 

"Hau ab. Du bist nicht meine Tochter: So jemanden schreckliches wie du kann unmöglich mit mir verwandt sein", sagte sie ruhig, weil sie sich bewusst war, dass wir auf der Straße standen und tausend Leute zu sehen konnten.

Dann steig sie in das bereitstehende Taxi. Ich beobachtete wie sie ihren Koffer verstaute und davon fuhr. Mich einfach zurück ließ. Was hatte ich ihr getan? Wieso hasste sie mich so? Die Tränen wollten nicht mehr aufhören. Ich rannte zurück in mein Zimmer und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. Ich konnte nicht auffhören zu weinen. Es ging einfach nicht. Sie sollte zurück kommen und bei mir sein. Mich trösten. Ich hörte wie die Tür aufging und schaute kurz zur Seite. Mein Vater betrat das Zimmer und setzte sich auf die Kante meines Bettes. Immer wieder strich er mir über den Rücken, aber es war nicht das gleiche, wie bei Mom. 

"Wie gehts dir?" Was sollte die Frage? Wie sollte es mir schon gehen? Meine Mutter hatte gerade gesagt das sie mich hasst und mich nie wieder sehen will. 

"Gut", wisperte ich. Aber es war gelogen, genau wie die letzten Jahre meines Lebens eine Lüge waren. Die ganze Liebe meiner 'Mutter' war ein Lüge gewesen.... 

Last TearWhere stories live. Discover now