After the war - George Weasley FF

Albträume

• Jenna Potter •

Time does not heal
all wounds.
It only teaches us to
live with the
incomprehensibel.

Laute Explosionen erfüllten den Himmel. Alles wurde erhellt durch die Zauber die auf die Schutzwand rund um Hogwarts aufprallten. Jenna lief eilig durch die Korridore. Von ihrer Stirn lief Blut hinunter und sie hatte sich die Lippe aufgeschlagen, so dass sie jetzt die ganze Zeit einen metallischen Geschmack auf der Zunge hatte. Ihren Zauberstab hielt sie verkrampft fest während sie um eine Ecke bog. Nun stand sie vor der grossen Halle. Viele Menschen hielten sich in ihr auf. Liessen sich versorgen oder halfen anderen Zauberern und Hexen. Ihr Bruder Harry stand mittendrin und schaute sich um. Voller Erleichterung, dass er noch lebte rannte sie auf in zu.

,,Harry!"

Rief sie. Er drehte sich um und auch seine Augen leuchteten auf als er sie sah. Als Jenna bei ihm angekommen war, schloss sie ihn sofort in ihre Arme. Sie war so froh wie noch nie gewesen in hier zu sehen. Auch Harry erwiederte die Umarmung und löste sich dann von ihr. Mit kummervollen Augen deutete er auf eine kleine Menschengruppe etwas weiter hinten in der Halle. Es dauerte eine Weile bis Jenna die roten Haare aller Weasley's ausmachen konnte. Doch irgendetwas stimmte nicht. George hatte den Kopf gesenkt und auf dem Boden lag eine regungslose Gestalt. Molly und Ron knieten über ihr.

Zutiefst besorgt lief die junge Frau auf sie zu. Ihr bester Freund George drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht war tränenüberströmt und immer wieder schluchzte er. Sofort nahm er sie in seine starken Arme und vergrub seinen Kopf auf ihrer Schulter. Sein Körper bebte und sie konnte spüren wie der Stoff ihres schwarzen Umhangs nass von seinen Tränen wurde. Sie erwiederte die Umarmung. Aus dem Augenwinkel erkannte Jenna schliesslich die Gestalt. Unmittelbar sammelten sich ebenfalls Tränen in ihren Augen und ihr entwischte ein Schluchzer. Fred. Ihr bester Freund lag da am Boden. Und er war tot. Jenna hielt George jetzt umso mehr fest und vergrub auch ihren Kopf an seiner Schulter. Wieso? Wieso war das passiert? Fred hatte so etwas nicht verdient. Niemand hätte das.

Eine Weile lang standen Jenna und George einfach nur so da. Hielten sich fest und gaben sich Kraft. Bis Jenna auf die Stimme einer Person aufmerksam wurde. Sie löste sich ein wenig von ihrem besten Freund und drehte den Kopf. Harry stand ein paar Meter entfernt. Seine Augen glitzerten ein wenig während er mit dem Kopf zur Seite nickte. Jenna spührte wie ihre Knie weich wurde. Mit dem letzten wenig Kraft das sie noch hatte stolperte sie auf die zwei Menschen zu die auf dem Boden lagen. George hatte währenddessen den Kopf wieder traurig gesenkt aber Jenna war jetzt zu überrumpelt um zu ihm zurückzukehren. Noch mehr Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. Wieso nahm ihr die gesamte Welt alle Menschen die sie liebte? Sie konnte es einfach nicht glauben. Jetzt hatte sie noch die letzten zwei Zauberer, die für sie wie Eltern gewesen waren, verloren.
Ihr Pate Remus Lupin lag regungslos neben seiner Frau Nymphadora Tonks auf dem kalten Boden. Remus war für sie immer wie ein Vater gewesen. Er war immer für sie da gewesen und hatte ihr immer zugehört und ihr geholfen.

Eine Hand legte sich tröstend auf ihre Schulter während Jenna den Kopf in ihren Händen verbarg. Jedoch begann die Hand sie zunehmend mehr zu rütteln. Sie wollte sich gerade empört umdrehen als sich schliesslich flackernd ihre Augen öffneten. Jenna war gar nicht in Hogwarts. Über ihr sah sie ihren Bruder Harry der sie mit beiden Händen wachrüttelte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie schweissgebadet war und ihre Wangen auch ganz nass waren. Mühsam setzte sie sich auf und blickte zu Harry der sie besorgt ansah.

,,Wieder ein Albtraum?"

Fragte er sanft. Jenna nickte, legte ihre Beine über die Bettkante und stand auf. Sie würde heute nicht mehr schlafen können, dass war klar. Bevor sie jedoch runter in die Küche gehen konnte hielt ihr Bruder sie auf.

,,Geht es dir gut? Du... du hast ziemlich laut geschrien"

Verwundert blieb sie stehen. Sie konnte sich nicht erinnern jemals geschrien zu haben. Jenna nickte schliesslich nachdenklich.

,,Jaah. Geh du besser wieder schlafen"

Harry ging nur widerwillig zurück in sein Schlafzimmer. Jenna lief die Treppen des Hauses herunter und blieb bei einem der vielen Bilder, das an der Wand hing, stehen. Traurig beobachtete sie es. Das Bild zeigte Harry, Hermine, Ron, George, Fred und sie. Sie lachten alle während Fred und George Feuerwerke über ihre Köpfe warfen. Die Zeiten würden nie mehr so sein. Jenna hatte nie mehr von ihrem besten Freund George gehört seit sein Zwillingsbruder gestorben war. Sie machte sich ziemliche Sorgen um ihn. Voller Kummer ging sie in die Küche, machte sich einen Kaffee und setzte sich schliesslich an den grossen Tisch.

Eigentlich gehörte ihr das Haus gar nicht. Harry und Ginny hatten beschlossen zusammenzuziehen und erst seit drei Monaten wohnte auch Jenna mit ihnen. Harry hatte darauf bestanden, dass sie eine Weile bei ihnen wohnte bis sich ihre schweren Albträume verflüchtigt hatten. Aber immer war sie auf der Suche nach einer Wohnung. Jenna wollte am liebsten in die Winkelgasse ziehen, damit sie näher bei George war und sie besser nach ihm sehen konnte. Sie wusste nicht wieso aber seit dem fünften Schuljahr lag ihr der Weasley besonders am Herzen. Seufzend nippte sie an ihrem warmen Kaffee, schlug den Tagespropheten auf und stöberte ein wenig herum.