Kapitel 9 - Aiden

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At First Kiss hat den 1. Platz der Kategorie  Romantik beim Platin Award 2021 belegt!

Ich kann kaum glauben, dass das wirklich passiert ist! Vielen Dank für eure große Unterstützung und eure vielen Votes beim Award! Euer Support bedeutet mir wirklich sehr, sehr viel.

Ich kann euch eigentlich nur immer und immer wieder danken. Auch, dass ihr noch hier seid, obwohl es zurzeit etwas ruhiger auf meinem Profil ist. <3

Als kleines Dankeschön gibt es heute Kapitel 9 von At First Desire und zwar wie von vielen gewünscht, aus Aidens Sicht.

Viel Spaß beim Lesen! Ich hoffe, es gefällt euch.

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Ich bin keine Schwuchtel!

Ich habe solche Sprüche in meinem Leben schon zu genüge gehört. Sie sollten mittlerweile an mir abprallen und mir nichts mehr anhaben können, schließlich habe ich mich schon vor Jahren geoutet.

Doch sie treffen mich noch immer, graben sich tief in mich hinein und lassen die alten Zweifel und das Gefühl nicht normal zu sein wieder aufkochen.

Wütend nehme ich einen viel zu großen Schluck des schlechten Whiskeys, während ich die zu laute Musik um mich herum versuche auszublenden.

Ich hasse Clubs, egal welche, doch der Gay-Schuppen hier im Happy Valley übertrifft wirklich alles. Die Musik ist schlecht, der Alkohol wird überteuert verkauft, aber billig eingekauft und die Gläser mit mehr Eis, als Flüssigkeit gefüllt.

Trotzdem bin ich heute Abend seit langem wieder hergekommen, denn Morgen ist Sonntag, was bedeutet keine Seminare, keine Termine und keine Verpflichtungen.

Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, hat auch Fredericks Ausbruch von Dienstag einen großen Anteil daran, dass ich nun hier sitze. Mittwoch, als er in meinem Seminar vor mir gesessen hat, ist mir beinahe das Herz stehen geblieben, doch ich habe mein Bestes gegeben, es zu überspielen und bin, nachdem ich meine Pflichten als Tutor erledigt hatte, schnellstmöglich aus dem Raum geflüchtet.

Der Braunblonde geht mir seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf und hat mich mit seinem Hin und Her vollkommen zur Verzweiflung gebracht. Jedem anderen hätte ich schon nach dem Hickhack auf Tinder den Vogel gezeigt und wäre verschwunden.

Denn eigentlich ist meine absolute Grundregel, mich von komplizierten Geschichten fernzuhalten.

Doch irgendetwas hat er an sich, dass ich einfach nicht von ihm loskomme, weder gedanklich noch körperlich.

Schon, als wir zu Beginn des Semesters auf dem Flur der juristischen Fakultät zusammengestoßen sind, hat mich sein leicht salziger Geruch fasziniert und da ist dieses Kribbeln in meinen Fingern gewesen, als ich seine Schulter berührt habe.

Ich habe dem Ganzen keine weitere Beachtung geschenkt, selbst dann nicht, als ich Frederick keine fünf Minuten später in meinem Seminar habe sitzen sehen.

Erst, als er mir auf Tinder angezeigt worden ist. An den Moment erinnere ich mich noch ganz genau. Ich bin gerade auf dem Weg zum Bus gewesen, als plötzlich sein Gesicht auf meinem Handydisplay erschienen ist und ich meinen Augen nicht getraut habe.

Plötzlich ist er nicht mehr nur ein süßer Heteromann gewesen, der vielleicht etwas in mir auslöst, an den ich aber keinen weiteren Gedanken verschwenden sollte. Auf einmal ist Frederick greifbar gewesen und dann habe ich, ohne nachzudenken einfach nach rechts gewischt.

Keine Ahnung, ob ich das mittlerweile bereue. Mal ganz abgesehen davon, dass das jetzt vollkommen egal ist, denn ich habe unser Match aufgelöst, kaum dass ich die Umkleide des Unisports betreten hatte.

At First Desire - Short StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt