Team & Schatten der Vergangenheit

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Nach einer schlechten Nacht ist Cara am Heliport mit dem Checkup beschäftigt.
Gerade als sie die Leiter runter steigt spricht jemand sie an "Guten Morgen Cara."
Sie erschreckt sich, rutscht von der Stufe ab und landet in Olivers Armen.
"Hei, mach langsam....obwohl.....das ist perfekt" sagt er leise, überbrückt die letzten Zentimeter und küsst sie.
"Kannst du mich bitte runter lassen?" Bittet Cara leise, er schaut sie an und setzt sie vorsichtig ab.
"Schade, ich könnt ewig so mit dir stehen" flüstert er und dann geht ihr Pieper und der Alarm schrillt von der Wache rüber.
Franco kommt mit Manfred gerannt und Cara startet bereits die Rotoren.
Oliver springt mit einem Seufzer gemeinsam mit Manfred hinten rein während Franco vorne einsteigt.
"Verkehrsunfall A3, mehrere PKW, ein LKW und ein Reisebus" informiert Franco und funkt mit der Leitzentrale während Cara den Tower in der Leitung hat.
Am Unfallort ein Bild des Grauens, etliche Verletzte laufen orientierungslos umher und Cara erklärt "ich versuch euch die Orientierungslosen einzufangen."
Oliver greift kurz nach ihrem Arm und flüstert "pass auf dich auf."
Zwischendurch fliegt Cara mit Patienten und verschiedenen Teams zu den umliegenden Kliniken und Oliver verliert sie aus den Augen, aber seine Gedanken sind immer wieder bei der zierlichen Frau.
Franco bemerkt, dass Oliver öfter unkonzentriert ist und versucht ihn vor Fehlern zu bewahren.

Etwas später kann Cara ihr Team wieder zur Wache fliegen und beginnt dort mit dem Checkup.
Franco unterstützt sie dabei und versucht mit ihr über Oliver zu reden.
Der hat Marion an der Backe, die ihn auf seine Gedanken anspricht und er zieht sie ins Vertrauen.
Franco schafft es mit Feingefühl an Cara ran und sie vertraut ihm etwas aus ihrer Vergangenheit an was einen NATO-Einsatz angeht.
"Rede offen mit ihm darüber, er wird es verstehen und bestimmt mit Rücksicht darauf reagieren. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er dir helfen möchte und ihr das gemeinsam schaffen könnt. Der ist dir doch nicht egal, das sehe ich sobald ihr euch anschaut" redet Franco auf sie ein.
Cara sieht ihn an, denkt kurz nach und sagt "ich werde mit ihm reden und dann schauen wir ob du recht hast."
Franco legt ihr eine Hand auf die Schulter und sagt "ich bin gerne da wenn einer von euch Reden möchte. Er ist mein bester Kumpel, ich kenne ihn in und auswendig. Ehrlich Cara, dich kann ich auch sehr gut leiden, du bist mir als Kollegin und gute Freundin ans Herz gewachsen und ich würde mir wünschen, dass ihr zwei gemeinsam glücklich werdet."
"Okay, du hast recht, ich rede mit ihm" erklärt Cara und Franco erzählt ihr wie unkonzentriert er beim Einsatz war.

Zum Feierabend ist Cara unruhig, nervös und farig, etwas das Franco auffällt und ihn nachdenklich stimmt.
Er nimmt ihr frech die Autoschlüssel ab und sagt "die brauchst du nicht. Ich fahr dich, aber nicht nach Hause. Ich schmeiß dich bei Oliver raus und wehe ihr kommt morgen früh nicht Händchen haltend zum Dienst."
"Ob das so eine gute Idee ist?!" Nuschelt Cara leise und wird im selben Moment von Marion mit einer Aussage überrascht "Oliver will gleich mit seinen Hunden gehen und er fände es toll wenn du ihn irgendwann begleitest. Franco, nimmst du mich auch mit, dann flüchtet sie wenigstens nicht."
"Also schön, bringen wir es hinter uns" kapituliert Cara und steigt bei Franco ein.
Marion schickt Oliver eine Nachricht mit dem Hinweis noch mit der Gassirunde zehn Minuten zu warten und er keine Fragen stellen soll.
Tatsächlich wartet Oliver mit seinen zwei Hunden vor der Haustür und staunt nicht schlecht als Franco mit Marion und Cara ankommt.
Alle drei steigen aus und Marion schiebt Cara frech auf Oliver zu während Franco rät "nutzt die Gassirunde zum Reden."
Danach steigen Marion und Franco wieder ein und fahren ab.
Cara steht einen Moment unsicher da, überlegt ob sie noch die Chance auf Flucht hat und wird im nächsten Moment von zwei Hunden angestupst.
Oliver ist langsam auf sie zugegangen und erklärt "die würden nicht so reagieren wenn du nicht nervös wärst."
"Ich glaub ich muss dir was erklären" murmelt sie leise, dreht sich in Laufrichtung und geht mit ihm los.
Das erste Stück legen Sie schweigsam zurück, da Cara überlegt wie sie ihm das alles erzählen kann und er nimmt irgendwann ihre schmale Hand in seine.
"Verdammt, du hast ja eiskalte Finger" platzt Oliver raus, "los wir gehen zurück bevor du durchgefroren bist."

Bei ihm zu Hause packt er Cara mit Decke auf das Sofa und schlägt Kaffee vor, Cara fragt leise "hast du auch Tee da?"
"Egal welcher?" Fragt er noch und Cara lächelt kurz bevor sie sagt "solange kein Anis drin ist, egal."
Seine beiden Hunde belagern Cara direkt und bekommen auch gleich Streicheleinheiten.
'Wie gern wäre ich jetzt da wo meine beiden Hunde liegen' denkt Oliver auf dem Weg in die Küche und fragt von dort "was möchtest du mir eigentlich erzählen?"
"Etwas aus meiner Vergangenheit, allerdings fällt mir das nicht so leicht wie ich dachte" erklärt Cara leise.
"So schlimm?" Fragt Oliver als er mit Kaffee und Tee zurück kommt.
"Schlimm genug, dass ich es bisher nur Franco erzählen konnte und der mir geraten hat mit dir zu reden" sagt sie leise.
"Okay, lass hören, schock mich" sagt er.
Cara blickt einen Moment gedankenverloren in den Tee und fängt dann leise an zu erzählen "du weißt, ich war bei der NATO als Pilotin. Ich habe auch Einsätze in Kriegs- und Krisengebieten geflogen, aber nur als Transport und einer dieser Einsätze ist.......schief gelaufen......"
Cara blickt einige Minuten in ihren Tee, schaut kurz aus dem Fenster und erzählt dann langsam weiter "mein fünfköpfiges Team und ich wurden eingekesselt und als Geiseln genommen. Ich bin als Einzige lebend aus der Hölle entkommen. Navy-Seals haben mich raus geholt. In meinem Team war auch mein Verlobter, ich hab zusehen müssen wie sie alle erschossen wurden."
Oliver hockt ein paar Sekunden still ihr gegenüber und steht dann langsam auf.
Vorsichtig schickt er seine Hunde auf ihre Schlafstellen und setzt sich neben sie.
Sehr vorsichtig nimmt er ihr die Tasse aus der Hand, stellt beide Tassen auf den Beistelltisch und nimmt Cara sehr sanft in seine Arme.
Cara zittert unkontrollierbar und ihr laufen still die Tränen über die bleichen Wangen.
"Hei, sccccchhhhhhhh......, es ist okay Kleines. Danke für dein Vertrauen" flüstert er ihr ins Ohr und hält sie einfach nur in seinen Armen.
Langsam beruhigt sie sich wieder und spricht leise weiter "manchmal hab ich nachts Albträume und Panikattacken und es gibt ein paar Trigger bei mir, einer ist der Geruch von Anis."
"Gibt es da Wege oder Methoden die dir helfen und wie äußert sich sowas bei dir?" Fragt Oliver leise und streichelt die ganze Zeit vorsichtig über ihre Unterarme.
"Eine leichte hast du gerade eben schon erleben können" flüstert Cara leise.
"Weißt du was?! Ich behalt dich heute Nacht hier und wenn du wieder schlecht träumst bin ich da" flüstert Oliver und fügt hinzu "ich möchte gern neben dir einschlafen und morgen früh neben dir aufwachen."
"Ich weiß nicht...." flüstert Cara und Oliver erstickt ihren Protest mit einem sanften Kuss.
"Ich werd das nicht ausnutzen, versprochen, ich werde nichts machen was du nicht willst, aber bitte bleib" fleht er leise.
Cara schaut ihm fest in die Augen, sieht darin seine Gefühle, aber auch seine Seele und die zeigt ihr, dass sie ihm vertrauen kann.
"Na gut" flüstert sie leise und er nimmt sie vorsichtig auf seine Arme, trägt sie rüber in sein Schlafzimmer, legt sie behutsam auf dem Bett ab und legt sich neben sie.
"Danke süßer Engel, ich kann mir vorstellen, dass das gerade Überwindung kostet, aber denk an eins, ich liebe dich" flüstert er leise und legt sehr vorsichtig die Arme schützend um sie.
Er spürt wie ihre Anspannung langsam weicht, streicht ihr sanft über den Rücken und wartet bis sie ruhig eingeschlafen ist bevor er mit einem Lächeln im Gesicht selbst einschläft.

Hopefull - Liebe war nicht geplant *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt