2 Tage später
Jonas, Felix, Leyla und ich standen vor einem riesigen Gebäude. Ich schaute nochmal die Visitenkarte an. Die Adressen stimmten überein. Vor uns erstreckte sich ein riesiger Komplex, auf dem in großen LED-Buchstaben "UT0PI4 (04)" stand. Es bestand völlig aus schwarzen Glas, die es unmöglich machten, einen Blick ins Innere zu erhaschen. Das riesige Ding türmte bis in den Himmel und breitete sich rund um das riesige Feld aus, auf dem es stand.
Wir waren hier mitten im Nirgendwo, am Rande unserer Altstadt. Vögel zwitscherten und flogen fröhlich herum, Bäume und Büsche bewucherten die Umgebung. Der Himmel war klar, allerdings fühlte es sich so an, als könnten jederzeit schwarze Wolken aufziehen. Ein paar Häuser standen vereinzelt herum, von der Last der vielen Jahre deutlich beeinflusst. Ein guter Platz für solche Firmen, hier hatten sie Ruhe und Abgeschiedenheit. Nur wenige Leute lebten noch in dieser Stadt, und viele von ihnen waren ziemlich scheu. Ein Mädchen war uns ein paar Minuten lang gefolgt, als wir uns umgedreht hatten, war sie schnell wieder verschwunden.
Irgendwie erinnerte mich die Einrichtung mehr an eine Art riesige Lasertag-Arena oder so. Wieviele Leute hatten hier wohl einen Job gefunden?
Felix erwachte aus seiner Erstarrung. Riesige Gebäude beeindruckten ihn immer, das war eine Art Hobby von ihm. Er fotografierte Wolkenkratzer und weiteres. "Lasst uns reingehen?"
"Yea"
Wir traten durch die automatischen Türen, summend fuhren sie auseinander. Es war ziemlich still im Inneren.
Eine moderne Rezeption füllte den Eingang aus. Hektisch liefen Angestellte umher, Papier wirbelte in der frischen Luft herum, die aus mehreren Klimaanlagen ausgeströmt wurde. Ohne die Vorrichtungen würde hier wahrscheinlich ein stickigere Atmosphäre als in der Stadt herrschen.
Eine Frau sah uns und winkte uns herbei. "Seid ihr die neuen Teilnehmer?"
Ich übernahm das Reden. "Wir wurden eingeladen, uns hier umzusehen und um dann entscheiden zu können, ob wir mitmachen"
"Ah, verstehe, ihr wollt die Vorlesung besichtigen. Folgt mir"
Die Frau führte uns einen schmalen Gang entlang in das Hintere des Komplexes. An einem kleinen Schild, das an ihrer weißen Bluse befestigt war, konnte ich den Namen Fr. Right ausmachen.
"Miss, was wird uns hier erwarten, wenn wir mitmachen?"
Sie schnitt Jonas abrupt ab. "Keine Fragen. Alles wird in der Vorlesung besprochen"
"Uhhh, okay"
Schweigend folgten wir ihr durch den Wirrwarr von Gängen, ohne ihre Führung hätten wir uns in diesem riesigen Labyrinth wahrscheinlich schon verlaufen.
Wir hasteten an Toiletten und Aufenthaltsräumen vorbei, an Sälen und an Besprechungszimmern, zumindest stand das auf den kleinen weißen Schildern, die neben den Türen angebracht waren.
Zuletzt kamen wir an dem scheinbaren Ende aller Gänge an. Vor uns war eine große, langgezogene Wand mit zwei riesigen hölzernen Türhälften. Sie hatten einen goldenen Griff in der Form eines Löwen, welches aus der Menge der schwarzgrauen Wand und den braunen Türen sofort ins Auge stach.
Frau Right öffnete das Tor und ließ uns eintreten. Sofort schlug uns eine freudige Welle an gutgelaunter Atmosphäre entgegen. Wir blickten von einem höher gelegenen, hölzernen Seitenparkett hinab in den befüllten Rest des Saales. Wie ein altmodisches Konzerthaus war dieser Raum aufgebaut, nur dass es in der Mitte des Raumes runde Tische mit Stühlen aufgebaut worden waren, die an eine Art luxuriöses Restaurant erinnerten. Eine große Bühne zog die Aufmerksamkeit auf sich, allerdings befand sich nichts außer ein Pult darauf. Goldene Kronleuchter hingen von der Decke herab und erhellten die hölzernfarbenen Böden und Fassaden mit strahlendem Licht. Der Saal war voll mit Menschen, die einen Wirrwarr von plappernden Stimmen erzeugten. Kellner liefen herum und reichten Champagner und teures Fleisch herum, während die Gäste an den runden Tischen saßen und miteinander den neuesten Tratsch austauschten. Ich konnte Fetzen eines Gespräches auffassen, es ging glaubich um irgendwas über die neuen Schuhe einer Baronin, über die jetzt jeder lästerte.
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UTOPIA
ActionBei den Investigationen eines Mordfalls stellt sich heraus, dass Lance Ryder und seine Freunde in Drogen involviert sind. Um der Haftstrafe zu entgehen, nehmen sie ein interessantes Angebot an. Sie sollen zwei Wochen für eine Firma namens UTOPIA arb...