Es ist total ätzend, wenn die Person, die du vor ein paar Tagen leidenschaftlich geküsst hast, sich nun distanziert von dir hält. Und es ist ätzender, wenn eine Person zwischen euch läuft, die alles zerstört hat. Und am ätzendsten ist es, wenn diese zerstörende Person nun deinen Platz eingenommen hat. Und dass, was alles davon übertrifft ist, wenn sie vor deinen Augen im laufen rummachen. Denn er wird seine Lippen nie wieder auf deine legen. Nie wieder wird seine Hand auf deinem Körper auf Erkundungsgänge gehen. Und nie wieder wird er dich mit einem Blick anschauen, welcher vor Lust schon tropft. Er wird dich nie wieder mit seinem Blick ausziehen, um es dann, ein paar Minuten später, in die Tat umzusetzen.
Frustriert seufze ich. Sie bemerken es nicht mal. Die beiden sind zu beschäftigt damit, sich an die Wäsche zu gehen als überhaupt auf irgendwas zu achten. Ich wende meinen Blick ab. Die Dunkelheit legt sich über die Stadt, als wir in eine Gasse einbiegen um zur Sporthalle zu kommen. Plötzlich lacht er auf, und ich weiß dass, sein Lachen nie wieder mir gehören wird. Er wird nie wieder mir gehören. Frustriert fahre ich durch meine Haare und erinnere mich nur zu gut als er das gemacht hat. Als wir in der Sporthalle ankommen gehen die beiden natürlich zusammen in eine Kabine und ich nehme die ganz am Ende, damit ich ihr schmatzen so wenig wie möglich höre. Doch es gibt kein schmatzen. Es ist außergewöhnlich still und als ich raustrete weiß ich auch warum. Alle Kabinen sind leer.
Hör auf die ganze Zeit über ihn nachzudenken!, weise ich mich selbst darauf hin. In der Halle ist schon einiges los, und ich bemerke, dass ich spät dran bin. Aber ich ernte nur einen bösen Blick von meinem Trainer. Dann geht es los. Schnell ist die Person vergessen die ich so gerne küssen würde und ich schlage die ganze Wut aus mir raus in die Pratzen. "Schalt mal einen Gang runter", meint mein Partner, doch genau das motiviert mich noch fester zu schlagen. Plötzlich höre ich die altbekannte Stimme für die ich töten würde. Doch was sie sagt ist zu unrealistisch, dass es wahr sein könnte. Doch alle Blicke liegen auf mir, als ich realisiere was er gesagt hat: "Ich muss kurz mit ... sprechen." Im Gehen streife ich meine Handschuhe ab und werfe sie in eine Ecke. "Was gibt es?", frage ich interessiert, doch Bedacht nicht viel meiner Mimik frei zugeben. Mit einem nicken Richtung Tür gibt er mir zu verstehen, dass ich ihm folgen soll. Gerade als ich mich umdrehe, nach dem ich die Tür zugeschlagen habe, spüre ich zwei starke Hände die mich an die Tür drücken. Erschrocken keuche ich auf und gucke in mir nur allzu bekannte braun grüne Augen. Mein Herz setzt einen Sprung aus, als er seine Hände neben meinem Gesicht an der Tür anstemmt. "Du. Wolltest. Reden?" , stammele ich, da ich von seinem Atem wie berauscht bin. Er nickt langsam.
"Allerdings. Ich wollte mich entschuldigen. "
Verwundert ziehe ich meine Augenbraue nach oben und mustere ihn. Er meint es wohl ernst. Ich seufze schwer.
"Ich weiß, ich weiß. Das was ich getan habe war nicht korrekt, und ich bereue es", mit tiefster Intensität guckt er mich durch seine langen Wimpern an. Mir wird kurz schwindelig, und als ich mich wieder gefasst habe lache ich hämisch.
"Hättest du dir davor überlegen sollen", gifte ich "bevor du mit ihr rumgemacht hast"
Er starrt mich durch seine Augen an doch sein Blick verrät nichts.
"Du weißt, ich wollte dass nie!"
Ich lache auf und drücke ihn ein bisschen weg von mir. Er bewegt sich kein Stück. Ich ergebe mich. Ich müsste wohl oder übel mit ihm reden. Meine Hände verweilen unbewusst an seiner Brust, als er grinsend drauf nickte. Sofort, als hätte mich ein Blitz getroffen, ziehe ich meine Hände zurück. Dieses Mal ist er es, der lacht. Ich kann mir eine Ohrfeige nicht verkneifen. Sein Gesicht fliegt zur Seite, doch er macht keine Anstalten weg zu gehen . Er knurrt stattdessen. Nicht wie das Knurren eines Tieres, sonder dieses sexy, tiefe Knurren welches tief aus der Kehle kommt. Sofort zieht sich in meinem Unterleib etwas zusammen. Seine Augen finden wieder meine und ein kleines Lächeln umspielt seine weichen Lippen. Zu lange verharre ich mit meinem Blick an seinen Lippen, bis ich mich wieder ihm zuwende. Seine Wange ist gerötet, und das macht ihn nur noch mehr unwiderstehlich als er schon ist. "Ich liebe es, wenn unsere kleine Schmusekatze zum Raubtier wird."
Ich greife das Thema von vorhin auf, da ich mich seinem Griff so schnellstmöglich entwinden möchte. "Wenn es dir leid tut, warum hast du dann gerade die Fotze betatscht!"
Beschämt wirft er seine Augen nieder. "Ich wollte dich eifersüchtig machen"
Zwar explodieren tausend Gefühle in meinem Inneren gleichzeitig, doch ich lasse mir nichts anmerken. "Und vor einer Woche wolltest du mich auch eifersüchtig machen?!" Seine Augen wandern immer noch auf dem Boden als er ein "ja" nuschelte. Ich versteife mich und glaube meinen Ohren kaum. "Was?! Warum?! Was habe ich gemacht?" Blitzschnell schießt sein Kopf in die Höhe. "Du hast Lukas geküsst!"
Meine Kinnlade fällt runter und sofort wird mir einiges klar. "Ich... Ich habe Lukas nicht geküsst". Falten legten sich auf seine Stirn. "Dann. Dann hat mich Jessica angelogen!", Ruft er empört. Ich wusste es, denke ich und beiße mir unterbewusst auf die Lippe. Wieder knurrt er und ich sehe die Lust in seinen Augen. Mein Unterleib zieht sich schmerzhaft zusammen. "Ich liebe es, wenn du dir auf die Lippen beißt", automatisch beiße ich noch einmal drauf. Ganz langsam nähert sich sein Gesicht dem meinem und ich schließe meine Augen. Gierig legt er seine pochenden Lippen auf meine. Es fühlt sich besser an, als alles andere was ich mir vorstellen kann. Naja, nicht alles. Ich lächele ich den Kuss hinein und er nutz die Chance um mit seiner Zunge einzudringen. Lustvoll stöhne ich und lasse ihn meinen Innenraum mit der Zunge erkunden. Doch worüber ich mir vor einer Stunde noch Sorgen machte, spielt keine Rolle mehr. Denn er küsst mich leidenschaftlich. Denn seine Hände gleiten von der Wand und gehen auf Erkundungsgänge. Denn er zieht mich in einer kurzen Pause, als sich unsere Lippen trennen, mit seinen Blicken aus.
Ich bin nicht mit ihm zusammen, nein. Ich liebe ihn auch nicht. Aber ich liebe ihn als Sexfreund. Und er ist wieder meiner. Ich muss abermals Lächeln "was ist so witzig?" , raunt er. Eine Hand ruht auf meiner Hüfte und die andere hat er um meinen Hals gelegt und hält mich relativ fest im Griff. Ich schüttele leicht den Kopf, da er mir wenig Bewegungsfreiheit gibt. Sein Mund küsst mein linkes Ohrläppchen und ich muss leicht kichern, da ich an dieser Stelle unheimlich kitzelig bin.
Ich möchte nicht wissen wie ich riehe, da ich gerade vom Sport komme, doch es scheint ihm zu gefallen. "Himbeeren, Nikotin und Schweiß. Du machst mich so heiß" , raunt er gegen mein erhitztes Fleisch. Er wandert über der Stelle unter meinem Ohr hinab zu meinen Schlüsselbeinen. Er bedeckt mich mit heißen Küssen. Ich vereine unsere Münder wieder zu einem und gebe mich ihm total hin. Plötzlich werde ich fordernder und drücke mich gegen ihn. Er taumelt einen Schritt zurück bis er mich auf seine Hände hebt. Ich spüre seine Beule durch die Hose, welches mich noch feuchter machen lässt, als ich schon bin.
Und endlich gehört er wieder mir.Nach unserer kleinen Spritztour kneift er mir kurz in den Arsch als ich zur Tür wieder in die Halle gehen wollte. "Weißt du, dass du unglaublich heiß bist, wenn du die Übungen durchführst und dabei den Arsch rausstreckst?", knurrt er neben meinem Ohr, die Hand locker auf meine Hüfte gelegt. "Weißt du, dass du total heiß bist, wenn du andere Leute beim Trainieren stalkest?"
Sein Blick versteinert sich, als er "Nur dich" zischt. Und irgendwie glaube ich und drücke meinen erhitzen Körper wieder gegen seinen bevor wir wieder mit dem Training weiter machen.