1 | Hochzeits Geschenk?

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Voller Wut stampfte ich die Treppen hoch zu meiner kleinen eigenen Wohnung.
Meine Mutter wollte mich wirklich in ein süßes Kleidchen zwingen, damit wir auf der Hochzeit meines Vaters einen guten Eindruck machten. Dabei wusste sie, dass ich eindeutig kein „süßes kleines Mädchen" bin und nicht auf sie hören würde.

Ich grinste, als ich eine zerschlissene Jeans und ein Rock-Shirt, welches kurz -wirklich nur Millimeter-unter meiner Brust endete, aus dem Schrank zog.
Rebellin. So nannte man mich, obwohl ich keinen Sinn dahinter sah. Ich war ich. Ich bot zwar jedem die Stirn und zog meinen Willen durch, aber in mir fühlte ich mehr Emotionen, als so manch einer.

_ Das Bild ändert sich und plötzlich sah ich die Hochzeit vor meinen Augen _

Ich sah die verschiedenen Bilder vor meinen Augen. Wie sie meinen Körper anstarrten und dabei keineswegs erfreut aussahen. Sie wünschten sich, dass ich so schnell ginge, wie ich kam und genau diesen Gefallen konnte ich ihnen nicht erfüllen, denn ich musste eine Party sprängen.

Auffällig schnappte ich mir von einer Horde alter Menschen ein Sektglas und lief geradewegs auf die freudige Braut zu. Sie war zwar im Gespräch mit ihren Freundinnen, dessen Namen ich nicht kannte und die mir zum Glück entfallen waren, aber das hielt mich nicht ab, in ihre Konversation zu springen und die Braut beglückwünschend zu umarmen!

Mit einem gehässigen Grinsen ließ ich langsam den Inhalt von dem Sekt auf ihr grell-weißes Kleid fließen.
Als ich mich von ihr löste, war die Empörung nicht groß, denn keiner hatte dieses „Schlamassel" nicht gesehen, doch als die Braut sich umdrehte und einen Toast aussprechen wollte, ging ein Raunen durch die Menschenmasse.

Ich biss mir auf meine Zunge, um nicht direkt in schallendes Gelächter zu fallen.

„Oh mein Gott, Daisy-!", quietschte ich übertrieben und spielte meine Sorge nur, als ich auf den Sekt-Fleck zeigte. Ich war froh darüber, in der sechsten Klasse den Grundkurs im Schauspielern gemacht zu haben. Das verschaffte mir eindeutig viele Vorteile im Leben.

„Sie heißt Rachel.", schnitt mir die beste Freundin von Daisy ins Wort. Ihre Augen spuckten Feuer, aber das was sie konnte, konnte ich erst recht.

„Tut mir leid, ich merke mir die Namen von unnötigen Menschen nicht, Samantha.", fuhr ich sie an und betonte den Namen provokativ. Ich wusste zwar ihren Namen nicht, aber er lautete keineswegs Samantha. Ich lachte halbherzig auf, als ich merkte, wie sie versuchte mich mit ihren Blicken umzubringen.
Ach, Schätzchen, um mich umzubringen brauchst du bessere Waffen.

„Ava!", ertönte die laute Stimme meines Vaters über die ganze Menge hinweg und man merkte, welchen Einfluss bloß seine Stimme auf die Menschen hatte. Es ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren, doch mir konnte es nichts anhaben.

„Was kann ich für dich tun, herzallerliebster Vater.", ich klimperte unschuldig mit meinen Wimpern und verschränkte meine Finger miteinander. Das Grinsen wich kein einziges Mal von meinem makellosen Gesicht.

„Du weißt ganz genau, wieso wir in der jetzigen Situation sind.", fuhr er mich an und blitzte mich mit seinen wütenden Augen an. Gut, dass ich viele Eigenschaften von meinem Vater geerbt hatte -worauf ich meistens nicht stolz war-, denn ich konnte seinen Blick standhaft bleiben und noch dazu, das Blut in ihm zum Lodern bringen. Ich war irgendwie seine Tochter, und wusste, was ihn zur Weißglut brachte.

Eine gute Eigenschaft an mir war, dass ich Menschen in 5 Sekunden durchschaute und noch dazu wusste, wie man sie auf die Palme bringen konnte. Das kam zwar nicht bei allen gut an, aber ich mochte es.

Bevor er weiter sprach, zog er mich in ein separates Zimmer und schloss die Tür ab. Mit festen Stimmen kam er auf mich zu und sein Blick wechselte von einem wütenden zu einem lüsternen.
Lange hatte ich diesen Blick nicht gesehen und war darüber froh. Immerhin war es das, was mich und meinen Vater auseinander brachte, obwohl wir uns so nah standen.

„Gott, du machst mich so scharf.", raunte er, während er ganz nah an mir stehenblieb und über mein Körper strich. Als er merkte, dass ich keinen BH trug, biss er sich auf die Lippe und rutschte mit seinen Händen unter mein T-Shirt.

„Ich werde dich jetzt so hart ficken, dass jeder da draußen dein Stöhnen als Wichsvorlage nimmt.", sprach er so aus, als wäre es keine Anmache, sondern ein Versprechen.

Ich versuchte meine Angst zu unterdrücken, indem ich meine Beine zusammendrückte. Ich hatte oft genug bemerkt, wo meine Grenzen waren und wusste, dass es nichts brachte sich zu wehren. Das einzige was half war, es über sich ergehen zu lassen.

Er griff zu seinem Gürtel und zog an ihm, sodass er in der nächsten Minute den Gürtel in seiner Hand faltete, deine Hose runterzog und mehrmals auf deinen entblößten Po schlug.

...

Ich zuckte zusammen, als es mich aus dem Traum riss. Schnell setzte ich mich auf und schnappte meine Flasche, die neben dem Bett lag, um das Zittern in jeder Faser meines Körpers zu kontrollieren.

Ich lehnte mich wieder zurück und versuchte einzuschlafen, aber die Bilder meines Traumes hatten sich eingebrannt, weshalb ich die Option mit dem Schlafen vergaß und mich stattdessen in mein Fitnessraum manövrierte.
Mit starken Schritten ging ich auf das Laufband und sah durch das große Fenster auf die leere Stadt hinunter. Es war 3 Uhr morgens und selten brannte ein Licht in einer Wohnung.
Unzählige Gedanken flossen durch mein Kopf, obwohl ich versuchte, jeden einzelnen von ihnen zu verdrängen.

Nachdem ich fertig war und einfach keine Lust mehr hatte, ging ich unter die Dusche. Das warme Wasser ließ meine Muskeln entspannen und ich cremte mein Körper wohltuend ein.

Bevor ich mich wieder anzog, griff ich nach meinem Handy und schrieb ihm eine Nachricht, dass er in 20 Minuten vor meiner Tür stehen sollte.

Und das tat er auch, denn auf die Minute genau klingelte es an der Tür und ich ging splitterfasernackt dahin.

Ich öffnete einen Spalt die Tür und er schlüpfte in die Wohnung hinein, um gleich danach meinen Körper zu scannen, mich hart an die Wand zu drücken und mein Hals mit Küssen zu bedecken.

Sein Blick auf meine Lippen war sehnsüchtig, doch ein Kuss wäre ein Regelbruch.

Denn Küssen war untersagt.

Aphrodite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt