Alina
Gestresst rieb ich mir die Augen, in letzter Zeit war alles anstrengender geworden.
In ein paar Tagen würde der Kampf gegen die Neugeborenen Armee losgehen.
Um ehrlich zu sein war ich ziemlich nervös deshalb. Wir durften mit dem Kampf keineswegs Aufmerksamkeit erregen, denn ansonsten wären die Volturi schneller da als man gucken könnte.
In den letzten Monaten hatte ich alle negativen Gedanken an meine Vergangenheit verdrängen können, aber mittlerweile fiel mir das immer schwerer. Darum saß ich schon seid Stunden an meinem Laptop und versuchte rauszufinden, wo Riley damals entführt wurde. Ich war mir ziemlich sicher das es alles Victorias Schuld war und wenn ich die Gelegenheit hätte, würde ich sie das alles büßen lassen.
Leider war es ziemlich aussichtslos etwas über Riley zu erfahren. Victoria hatte das ganze so geschickt angestellt, dass ich nicht mal wusste wo er zuletzt gesehen wurde. Ich spielte schon mit dem Gedanken Chief Swan nach Riley zu fragen, denn ich war mir sicher das er als Polizist mehr Informationen hatte als das Internet.
Ich hörte wie sich leise die Tür zu meinem Zimmer öffnete und dann wieder schloss. Seufzend ließ sich Edward neben mir auf den Boden sinken. Langsam, aber zielstrebig streckte er seine Hand nach meinem Laptop aus, um ihn zu schließen. Ich ließ ihn machen, die Suche hatte eh keinen Sinn mehr.
,,Riley hat seine Seite gewählt, du kannst ihm nicht mehr helfen", sagte Edward vorsichtig.
,,Er hätte das nie gewollt", entgegnete ich verzweifelt.
,,Er war mir ein guter Freund, obwohl ihm klar war, was für ein Monster ich bin."
Edward erwiderte darauf nichts mehr, wir saßen für ein paar Minuten nur stumm nebeneinander.
,,Wie geht es dir?" unterbrach Edward die Stille.
Wie aus Reflex antwortete ich.
,,Gut."
,,Lüg mich nicht an, ich weiß was im Moment in deinem Kopf vorgeht", erinnerte mich Edward.
Wäre ich noch ein Mensch wären mir jetzt Tränen in die Augen gestiegen.
,,Ich kann es nicht mehr verdrängen", sagte ich.
Meine Stimme drohte nachzugeben. ,,Ich vermisse sie so."
Nun gab meine Stimme endgültig nach und ich begann zu schluchzen.
Edward wartete bis ich bereit war zu reden, bis dahin legte er nur seine Arme tröstend um mich.
Nachdem ich mich wieder halbwegs beruhigt hatte, begann ich zu sprechen.
,,Ich wünschte ich wäre an Marias Stelle gestorben. Sie war ein herzensguter Mensch. Sie war alles was ich nicht war."
,,Du bist kein schlechter Mensch. Du bist ein guter Mensch, dem schlechtes widerfahren ist", entgegnete Edward.
Stumm schüttelte ich den Kopf. Das würde meine Meinung nicht ändern. Edward seufzte, aber dennoch sprach er weiter. Ihm war klar das dieses Gespräch längst fällig war und er der einzige war, mit dem ich darüber reden wollte.
,,Ich kann mir vorstellen wie schwer das für dich sein muss, aber Maria ist tot und selbst wenn du dich weiter dafür verachtest bringt das auch nichts, es wird sie nicht wieder lebendig werden lassen."
Ich begann wieder zu schluchzen, diesmal ließ Edward sich davon allerdings nicht unterbrechen.
,,Du bist nicht Schuld das sie gestorben ist. Das weißt du ganz genau. Wenn dein Vater damals nicht so überheblich gewesen wäre, dann wäre das alles nicht passiert."
,,Aber ich konnte sie nicht beschützen, ich konnte nicht mal Dad vor dem Tod beschützen", entgegnete ich.
Dad sollte nicht sterben. Derjenige der meine Familie umgebracht hatte, wollte ihn gar nicht töten.
,,Alina, zu welchem Preis hätte er denn gelebt? Er wäre in seinem Leben nicht mehr glücklich gewesen und das war genau das was der Mörder wollte. Nicht seinen Tod, sondern sein Unglück, welches er darin sah seine Familie zu töten", erwiderte Edward ruhig.
,,Ich hätte ihn retten können", sagte ich zuversichtlich.
,,Hättest du nicht, du wärst tot gewesen bevor du ihn hättest retten können", sagte Edward.
Er hatte Recht, aber ich war zu stolz um das zuzugeben. Hätte Carlisle mich nicht verwandelt wäre ich wie der Rest meiner Familie gestorben. Wenn man meine jetzige Existenz überhaupt als leben bezeichnen konnte.
Edward verdrehte seine Augen, aber er wusste wie verdammt stur ich sein konnte, wenn es um meine richtige Familie ging.
,,Willst du es den anderen eigentlich jemals erzählen?" fragte Edward.
Irritiert sah ich ihn an, worüber redete er denn?
,,Wie deine Familie gestorben ist. Rosalie und Alice platzen bald vor Ungeduld."
Kurz überlegte ich. Wollte ich das denn? Es würde definitiv alte Wunden wieder aufreißen.
,,Wenn die Zeit gekommen ist werde ich es ihnen erzählen."
Zufrieden mit meiner Antwort nickte Edward. Er stand auf und ging zur Tür. Gerade als er die Türklinke runterdrücken wollte drehte er sich nochmal um.
,,Eine letzte Frage hab ich noch."
Mit einer Handbewegung deutete ich ihm an zu sprechen.
,,Embry tut dir gut oder? Es geht dir besser wenn du bei ihm bist, nicht wahr?"
,,Ja, ich glaube schon."
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An Angel from Hell║Embry Call
Fanfiction»Du bist ein Engel«, wisperte er gegen meine Lippen. Bitter lachte ich auf. »Einer den die Hölle hierher geschickt hat.« ⸻⸻⸻ Alina Cullen hatte es nie leicht. Bereits in ihrer Jugend verlor sie ihre geliebte Familie, an einem grausamen Verbrechen, w...