Part 6 "Spiderboy" ✓

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Er hat mich tatsächlich Darling genannt. Warum wird mir nur so warm. Ach Herrjeh, wie peinlich. Ich schaue ihm in die Augen und könnte mich drin verlieren. Doch dieser besondere Moment wurde von dem Klingeln meines Handys gestört. Entschuldigend schaue ich ihn an und suche mein Handy aus meiner Tasche raus. Als ich jedoch sah, wer mich da anrief verschwindet mein Lächeln und ich spüre statt Glück nur noch Wut.

„Süße ist alles in Ordnung?", fragt mich Scarlett, doch ich sage nur beim Vorbeigehen: „Ich gehe eben mal schnell telefonieren." Während ich zur Tür laufe, spüre ich mehrere Augenpaare auf mir sitzen doch seine Augen haben am meisten auf meiner Haut gebrannt.

Draußen angekommen atme ich einmal tief durch und nahm den Anruf an. „Was willst du?", frage ich mein Ex. „Schatz, wo bist du? Ich stehe vor deinem Apartment. Der Vermieter hat gesagt du bist ausgezogen." Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht gleich meine ganze Kontrolle zu verlieren. „Erstens hör auf mich Schatz zu nennen und zweitens kann es dir egal sein, wo ich mich gerade aufhalte."

Genauso. Immer schön ruhig bleiben, obwohl das leichter gesagt ist als getan. „Y/N! Du sagst mir jetzt, wo du bist, und dann reden wir. Es war ein Fehler, den ich gemacht habe, aber das ist nichts was wir nicht regeln können."

Will dich mich eigentlich verarschen? Ich merke förmlich, wie wütend ich werde. „Ich möchte dich weder sehen noch mit dir sprechen. Es ist aus mit uns Alex! Ich habe dir Vertraut, doch du hast mein Vertrauen maßlos ausgenutzt!"

„Schatz. Ich liebe dich und ich weiß, dass ich ein Fehler gemacht habe, aber ich kann mich ändern. Für dich würde ich alles tun." Genervt verdrehe ich meine Augen und frage mich, warum ich überhaupt angenommen habe. Vielleicht glaube ich, dass er sich wirklich ändern kann. Nein! Hör auf sowas zu denken!

„Es war ganz allein deine Entscheidung, ob du mit Lara etwas anfängst oder nicht. Sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass es nicht das erste Mal gewesen ist? Du kannst dich so oft Verändern, wie du möchtest. Doch im Endeffekt bist du ein verlogenes Arschloch. Ich möchte dich nie wieder sehen, also verschwinde aus meinem Leben und lass mich endgültig in Ruhe!"

Ohne ihn antworten lassen zu können, lege ich auf und musste mich setzten. Ich wollte nicht nochmal wegen einer Träne fallen lassen, doch es tut immer noch weh, wenn ich darüber nachdenke. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre, schaue ich hoch und sehe Scarlett.

„Hey", sagt sie und setzt sich neben mir hin. Schnell wische ich mir meinen Tränen weg, damit ich sie nicht mehr so verschwommen sehe. „Möchtest du darüber reden?", fragt sie mich. Damit wusste ich, dass sie das Gespräch mitbekommen hat. „Warum trifft es immer mich?", das war die Frage, die ich mir schon die ganze Zeit stelle. Alex, war nicht mein erster Freund und auch nicht der erste, der mich nur kannte wegen meinem Vater.

„Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass er dich betrogen hat." Etwas verwirrt schaue ich sie an. Habe ich das wirklich verdient? Bin ich so ein schlechter Mensch, dass man mich betrügen muss? „Wie meinst du das?"

„Er war schon immer ein Arschloch, du wolltest es nur nicht sehen. Du wärst in dieser Ehe nicht glücklich gewesen. Ich kenne dich, seit du ein kleines Mädchen warst und ich merke, wenn du nicht glücklich bist." Am Anfang der Beziehung mit Alex, war ich wirklich glücklich. Er hat mich wortwörtlich, wie eine Prinzessin behandelt, doch je länger wir zusammen waren, desto mehr hat er sich geändert.

„Er wollte mich nur Heiraten wegen meinem Geld und wegen der Aufmerksamkeit, richtig?" Auch wenn ich die Antwort nicht hören möchte, muss die Wahrheit gesagt werden. „Es tut mir wirklich leid Süße, ich denke schon."

„Er hat mir eben noch gesagt, er möchte sich ändern. Für mich." Ich höre, wie Scarlett seufzt und mich in den Arm nimmt. „Solche Männer, wie Alex werden sich nie ändern." Sie nimmt leicht mein Kinn in ihre Hand und dreht mich zu ihr. So dass ich keine Chance habe, als ihr ins Gesicht zu schauen. Dennoch kann ich meine Tränen nicht zurückhalten. Sie wischt sie mir weg und lächelt mich an.

„In diesem Restaurant sitzt ein gutaussehender junger Mann, der eigentlich hier an meiner Stelle stehen wollte, weil er sich sorgen macht. Doch ich dachte, das ist ein Frauengespräch. Schaue nicht in Vergangenheit, sondern in die Zukunft. Du hast was Besseres verdient."

So eine Freundin, wie Scarlett wünscht man sich doch. „Danke die Scarlett." Ich lege meine Arme um sie und atme einmal tief durch, bevor wir zusammen ins Restaurant gehen. Die besorgten Blicke von meinen Eltern und von Tom sind mir nicht entgangen und ich wusste das auf der Rückfahrt ein Gespräch mit meinem Vater kommen würde.

Während ich mich wieder neben Tom gesetzt habe, greift er meine Hand und schaut mir in die Augen. „Ist alles in Ordnung?", fragt er mich. „Ja, alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen", antworte ich ihm und gehe mir einmal durch die Haare. Doch Tom sein Blick zeigt mir, dass er mir nicht glaubt, was wahrscheinlich an meinen roten Augen liegt.

Nach einer Weile wurde uns unser Essen serviert und es war wirklich gut. Zum Glück habe ich während des ganzen Abends nicht einmal an Alex mehr denken und das Verdanke ich Tom. Wir haben uns lange unterhalten und dadurch etwas besser kennengelernt. „Meine Damen, ich denke es ist Zeit langsam nach Hause zu fahren." Das taten wir auch. Wir verabschieden uns bei allen. Scarlett spricht mir och aufmunternde Worte zu, bevor ich mich zu Tom stelle.

Er zeiht mich sofort in eine Umarmung und streicht mir leicht über den Rücke, was mir eine Gänsehaut verschafft. Als wir uns wieder lösten, merke ich den nervösen Blick den Tom meinem Vater und dann mir gibt. Ich musste mir mein Grinsen verkneifen. „Könnte ich ... ähm ...deine Nummer eventuell haben?"

Ich nehme ihm sein Handy aus der Hand und gebe meine Nummer ein. Ich konnte während ich meine Nummer eingebe mein Lächeln nicht verstecken. ich fühle mich gerade wie ein Teenager, der mit seinem Crush redet.

„Bis morgen Spiderboy", sage ich und gebe ihm ein Kuss auf die Wange. „Musste der Kuss echt sein?", natürlich musste ein Kommentar von meinem Vater kommen. Als wir kurz vor dem Ausgang waren höre ich Tom noch rufen: „Es heißt Spiderman". 

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