Als die um die Mauer zum Burghof kam, sah sie den Wolf sofort. Er war in einem schrecklichen Zustand. Blut floß aus seinem Maul. Fell war raus gerissen und über all hatte er Kratzspuren. Er fletchte seine Zähne. Er hatte fast komplett schwarze Augen, nur ein kleiner heller Fleck verhinderte es. Eine große Meute stand um ihn. Sie johlten und brüllten. Sie hetzten Hunde auf ihn oder schlugen ihn mit langen Stöcken. Er winselte dabei nicht ein Mal, er knurrte nur noch mehr und biss über all zu. Er zeigte seine spitzen, von Blut gedrängten Zähne. Es war also nicht nur sein eigenes Blut. Immer wenn er einen von den Hunden biss, ließ er nicht mehr los, bis er quitschte. Sobald er sie los ließ, rannten sie schreiend davon und hinterließen eine große Blutspur. Es war ein schrecklicher Anblick. Emma lief zur Meute und drängte sich durch, Adelheid direkt neben ihr. Einer der Männer, ein glatzköpfiger, dicker, sah sie gelangweielt an, ja quasi als würde er auf sie herab sehen. Dann lachte er aber kurz mal, als er igren Blick, der auf den verletzten Wolf gerichtet sah, dabei sah man seine Zähne -oder zumindest di, die übrig waren. "Willst du deinen da auch mal gegen ihn kämpfen lassen?", fragte er und pustete ihr dabei seinen stinkenden Atem entgegen. Emma sah nun zu ihm. Verwirrung lag in ihrem Gesicht. Was meinte er damit? Sollte sie Adelheid nun in den Ring werfen und zu tote beißen lassen? "Was?", fragte Emma. "Äh, nein, ich-"
"Hier will noch wer!", rief der dicke. Emma sah ihn sprachlos an. Sie hatte doch gerade nein gesagt. Sie sah zu Adelheid, die sich wieder zum kuscheln an Emma ihr Bein gelehnt hatte. Da fing die Menge laut zu brüllen an und warfen ihre Arme nach oben, die Hände zu Fäusten geballt. "Los, wirf ihn rein!", brüllte einer. "Das schafft, die doch nicht. Sie ist eine Frau! Das müssen wir für sie machen!", schrie der Nächste. Bevor sie auch nur noch ein paar Widerworte von sich geben konnte hatten ein Männer Adelheit schon in den Kreis geschuppt. Sie lehnte ihre Ohren nach hinten und zog ihren Schwanz ein. Verängstigt sah sie zu der brüllenden Meute und dann zu Emma. Ihr Blick schrie nach Hilfe. Emma sah sie genauso an. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Da warf einer einen Stock nach Adelheid. Sie quitschte kurz. Emma wollte nach ihm schreien und sagen, dass er es lassen sollte, aber da spürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz. Sie drückte an die schmerzende Stelle und kniete sich mit einem Bein hin. Sie staarte schockiert den Boden an. Wo kam dieser Schmerz plötzlich her? Das konnte doch nicht normal sein. Da sah sie zu Adelheid, die ebenfalls verletzt schien. Jetzt verstand sie es. Sie hatte den Schmerz von Adelheid. Sie spürte ihn, so wie es die Prinzessin tat. Einer brüllte wieder, da lief Adelheid weiter in den Kreis. Einer bemerkte Emma. "Alles in Ordnung mit dir?", fragte er. Emma sah ihn an. "Jaja, alles gut. Es ist nichts." Sie versuchte aufzustehen, da packte er seine Arme unter ihre Schultern und zog sie hoch. "Danke", sagte sie leise. Sie sah wie er lächelte. Er hatte dunkle, braune Augen, die grün gesprenkelt waren. Sie sahen sehr schön aus. Seine Haare waren ein helles braun. Ein dünnes Gesicht. Leicht rosa Lippen. Emma schüttelte ihren Kopf und sah zurück zu Adelheid. Sie machte sich Sorgen. Aber da sah sie etwas erstaunliches. Adelheid leckte die Wunden von dem grauen Wolf ab. Er leckte ihr dafür über den Kopf. Die Meute fing an sich zu beschweren. "Du hast da ja ein richtiges Schosshündchen in den Kampf geschickt", sagte der Mann neckisch. Emma sah ihn böse an. "Ich wollte ja auch gar nicht, dass sie kämpft." Emma drehte sich beleidigt von ihm weg. Was sollte sie ein so liebes Tier auch schon kämpfen lassen? Adelheid dagegen war gerade mit dem Strik, der den grauen Wolf fest hielt, beschäftigt. Sie nagte ihn gerade durch und bevor es überhaupt jemand richtig mitbekam, hatte sie ihn auch schon durch gebissen. Beide rannten los, Emma lief schnell hinterher. Ein Haufen Männer auf ihren Fersen, aber sie waren schneller. Die Wölfe sprangen über Tische, warfen Waren runten rempelten Menschen an und verscheuchten Tiere. Emma wurde von Schreien verfolgt. Aber sie beachtete es gar nicht. Sie musste jetzt einfach nur zu den Wölfen. Sie lief um die nächste Ecke, als ein Mann sue gerade packen wollte, um ihr eine zu klatschen. "Gib uns unser Geld zurück! Du verdammtes Weib!", hörte Emma hinter sich. "Wenn wir dich erwischen, dann drehen wir dir deinen hübschen Hals um!" Da wurde sie auch schon am Arm gepackt. Sie dachte schon dass es aus mit ihr war. Sie wollte schreien und um sich schlagen, aber ihr wurde der Mund zugehalten. Mit der freien Hand schlug sie gegen den harten Körper. Sie merkte schnell, dass sie gegen so viel Muskeln keine Chance hatte. Sie wurden mit dem Rücken gegen seine Brust gedrückt und sein Arm schlang sich um ihren Oberkörper. Sie konnte nur mit beiden Händen den starken Arm fest halten. Sie sah wütend nach oben. Da war das Gesicht von dem Kerl schon wieder. Er sah zur Straße. Sie merkte, dass sie in einer dunklen Gasse waren. Auf dem Magdplatz schien dagegen die Sonne. Als alle Männer vorbei gerannt waren, ließen seine Arme locker. Sie riss sich sofort von ihm los. "Was sollte das!?", brüllte sie ihn an. "Shh! Oder willst du doch noch von ihnen erwischt werden? Und wie wäre es mal mit einem Danke? Ich habe dich gerade immer hin vor denen gerettet."
"Gerettet? Wegen dir habe ich Adelheid und den Grauen aus meinen Augen verloren. Also leck mich!" Sie lief stampfend aus der Gasse und versuchte die Richtung zu erfassen, aus der sie gekommen war. "Da, dann muss ich dort lang", murmelte sie zu sich selbst. Sie lief weiter. Sie sah sich um, aber sie merkte dennoch nicht, wie sie beobachtet wurde.
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Hexenzauber
FantasyBand 2 Mara hat ihre neue Begabung entdeckt und hilft damit Runa und den anderen. Sie entdecken einen neuen Ort und verbünden sich mit einer Hexe. Sie sind dabei den Prinzen und das Schattenmädchen zu suche, aber sie merken immer wieder, dass es nic...