✦𝒻𝒻」𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐰𝐮𝐧𝐬𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭.

𝟎𝟗┊ 𝚜𝚌𝚑𝚊𝚞𝚎𝚛 𝚜𝚘 𝚜𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚠𝚒𝚎 𝚛𝚎𝚐𝚎𝚗. 〔🖤〕

»Kämpfen?«, hakte N interessiert nach. G-Cis hatte seine Aufmerksamkeit gewonnen. Was war der Grund dafür, dass dieser Stein, im Gegensatz zum Lichtstein, nicht in dem Besitz von Team Plasma war?

»Solche Steine findet Ihr nicht einfach auf einem Flohmarkt. Museen oder Höhlen beherbergen solche Schätze. Über Ausgrabungen in der Nähe der Drachenstiege, haben wir den Lichtstein gefunden. Wir befürchten, dass der Dunkelstein in einem Museum aufgehoben ist, doch dort fallen wir womöglich zu sehr auf.«

Nachdenklich nickte N mit dem Kopf. Das würde alles erschweren, man konnte nicht einfach in ein Museum einbrechen und dann ungesehen verschwinden. Team Plasma musste gut vorbereitet sein, wenn es sich auf einen Kampf mit der Polizei einlassen würde. Doch N interessierte sich vorerst für den Lichtstein. »Wieso ist Reshiram in diesem Stein gefangen?«, fragte er interessiert, sein Herz dürstete nach dieser Antwort. Für ihn war das nichts anderes, als wenn ein Pokémon in den Fängen eines Trainers war und nur über einen winzigen Ball herumgetragen wurde.

»Reshiram hat laut alter Legenden diese Form angenommen. Und es wartet auf die Ankunft eines Helden. Dieser Held seid Ihr«, antwortete G-Cis, seine Stimme klang ruhig und weise, als hätte er diese Zeit selber miterlebt und Reshiram bei diesem wichtigen Schritt begleitet.

»Kannst du mir mehr über diese Legende erzählen?« Das Interesse von N brodelte tief in seinem Inneren, er wollte alles, was es über die Legenden zu wissen gab, in sich aufsaugen und wie einen Schatz hüten. »Wieso findet Ihr es nicht selbst heraus?«, grummelte G-Cis lediglich und verließ den Raum genauso plötzlich, wie er ihn noch vor wenigen Minuten betreten hatte. Und genau das ärgerte N. G-Cis redete ihm ein, dass er nun König war und dennoch hatte sich an seiner Haltung ihm gegenüber nichts geändert, lediglich seine Sprache hatte sich geändert, was N nicht wirklich wichtig war. G-Cis war aber genauso abweisend und still wie sonst auch.

»Komm mit Zorua. Gehen wir etwas über die Legenden Einalls in Erfahrung bringen«, meinte der König dann wieder besser gestimmt. Seinen Frust wollte er nicht ewig auf sich lasten lassen, außerdem hellte die Tatsache, dass er mehr über Reshiram und Zekrom erfahren könnte, seine Stimmung auf. Der erste Ort, der ihm einfiel, um seinen Wissensdurst zu stillen, war das Museum in Septerna City. Das Gebäude beherbergte viele Artefakte und hatte zudem noch eine Bibliothek mit zahlreichen, interessanten Büchern. Es würde für N ein einziger Kampf werden, nicht unbewusst seine Zeigefinger um ein Astronomiebuch zu legen, sondern sich einzig und alleine auf die Legende zu fixieren.

Nicht, dass sie ihn nicht interessierte. Aber alleine die Vorstellung, was er alles in Erfahrungen bringen könnte, setzte ihm ein Lächeln auf. Das führte auch dazu, dass er sich unverzüglich auf den Weg machte. Einem Mitglied, dass ihm während seinem Weg aus dem Schloss begegnete, erklärte er die Situation. Dieses sollte G-Cis alles weitergeben, wenn dieser N's Abwesenheit bemerkte oder gar interessierte.

Die großen Lagerhallen stachen N sofort ins Auge. Ihre vielen, verschiedenfarbigen Dächer schrien nur nach einem Betrachter. Septerna City war für diese Art einer Unterkunft bekannt, die Menschen richteten die Lagerhallen in kleine und gemütliche Heimaten um.  Vom Café aus ertönte der Klang eines Akkordeon, während sich zahlreiche Menschen um den Musiker versammelten und ihm lauschten. »Und da vorne dürfte das Museum sein«, überlegte der Grünhaarige und bedeutete seinem Zorua, welches er selbstverständlich mitgenommen hatte, ihm zu folgen. Insgeheim war der Jugendliche froh darüber, dass niemand über seine Machenschaften in Team Plasma wusste. Keiner würde auch nur ansatzweise vermuten, dass er der König dieser Organisation war und das half dem Jungen dabei, sich in aller Ruhe umsehen zu können.

In der Mitte des Empfangraumes stach das große Skelett eines Drachen-Pokémon sofort ins Auge. Es sah aus, wie der Vorfahre eines Dragorans, jedoch deutlich größer. Die Schwingen dieses Wesens konnten mühelos eine Person überdecken, vielleicht auch zwei. »Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?«, fragte eine freundliche Stimme und N konnte eine Mitarbeiterin erkennen, die ihn liebevoll anblickte. »Ich finde mich schon zurecht, danke«, antwortete N in einer ruhigen Stimmlage, woraufhin sich die Mitarbeiterin mit einem Nicken verabschiedete. Der Grünhaarige lief durch das kleine Zimmer und betrachtete mit funkelnden Augen die zahlreichen Ausstellungsstücke. Fossilien, Gemälde, alles mögliche war hier aufzufinden. Doch eine Vitrine in der linken Ecke des Zimmers, ließ N beinahe gänzlich die Fassung verlieren.

»Der Dunkelstein? Er steht wirklich hier im Museum?«, wisperte er leise und trat vorsichtig näher zu diesem. Langsam streckte er seine Hand aus, um zu überprüfen, ob der Stein die gleiche Wirkung wie der Lichtstein zeigen würde. »Entschuldigung, aber das dürfen Sie nicht anfassen. Es handelt sich um ein Ausstellungsstück.« Der prüfende Blick eines Angestellten ruhte auf dem König, der verdattert seine Hand zurückzog. »A-aber natürlich«, brachte er stotternd hervor, bevor er schnell die Treppen hinauf lief, um in die Bücherei zu gelangen. Seine Gedanken jedoch blieben bei dem Stein.

Er hatte nicht dieses unbeschreibliche Gefühl verspürt, wie er es bei dem Lichtstein getan hatte. Es ertönte kein Ruf, keine Präsenz eines Drachen hatte N's Herz erfüllt. Die vor ihm aufragenden Bücherregale erinnerten N an sein eigentliches Vorhaben. Mit seinem Zeigefinger strich er über die staubigen Buchrücken, um zu entziffern, was ihr Inhalt war. Zahlreiche Bücher handelten über berühmte Kochrezepte, Pokémon Evolutionen. Auch Ratgeber für Trainer waren dabei, doch diese ignorierte der Grünhaarige gänzlich. »Legenden aus Einall... da wird man doch wohl fündig«, flüsterte N, auch wenn außer ihm und Zorua keine Seele die Bibliothek füllte.

Knarrend zog er einen Stuhl zurück und setzte sich an den Tisch, sein Pokémon sprang neben ihn auf die Tischfläche und schaute interessiert zum Einband. Das Team Plasma Mitglied pustete den Staub von dem Buch weg und schlug es vorsichtig auf. Die erste Seite offenbarte ihm das Gemälde, dass er auch in dem Raum mit dem Lichtstein sehen konnte. »Die Geschichte über die legendären Drachen, sehr unvollständig!«, stand darunter. Auf der nächsten Seite zierte die Überschrift »1. Reshiram« die Seite. Ein Abbild des weißen Drachen ließ N's Herz schneller schlagen.

Die weiten Schwingen des legendären Pokémon funkelten selbst auf dem Foto in einem hellen Licht. Der Text unter dem Bild bot eine kurze Zusammenfassung zu dem Drachen. »Reshiram ist ein legendäres Pokémon, das in der Einall Region zu Hause ist. Es repräsentiert die Wirklichkeit. Bei dem Streit der zwei Drachen wandelten sich beide als Konsequenz in Steine um, um auf den Helden zu warten. In Reshirams Fall handelt es sich dabei um den Lichtstein.« Interessiert blätterte N weiter. Das waren die Informationen, die ihm G-Cis bereits gegeben hatte. Zahlreiche Bilder und Beschriftungen sorgten dafür, dass sich N die Situationen genauestes vorstellen konnte.

Von einer roten Flamme, die aus Reshirams Maul hervorquoll, führte ein Pfeil weg mit der Aufschrift »Kreuzflamme«. Das musste eine besondere Attacke des legendären Pokémon sein. Auf der nächsten Seite befand sich ein Auszug, der sich um Zekrom drehte. »Zekrom ist ein legendäres Pokémon, das in der Einall Region zu Hause ist. Es repräsentiert den Wunsch. Bei dem Streit der zwei Drachen wandelten sich beide als Konsequenz in Steine um, um auf den Helden zu warten. In Zekroms Fall handelt es sich dabei um den Dunkelstein.« N sog die Informationen in sich auf, seine Augen konnten nicht von dem Buch ablassen.

Die ganzen Illustrationen der Pokémon faszinierten in sehr. Immer weiter und weiter blätterte er, um etwas über den Streit herauszufinden, doch egal wie weit er blätterte, dazu ließen sich keine Informationen auftreiben. N schlug die letzte Seite des Buches auf. Die Überschrift war durch einen Kaffeefleck verdeckt und man konnte lediglich einzelne Buchstaben erkenntlich machen. »3. Ky...r...« In der Hoffnung ein Bild des Pokémon zu finden, suchte N die Seite ab. Und ganz unten erblickte er tatsächlich eine Abbildung. Jedoch war diese in ein tiefes Schwarz gehüllt.

Das einzige, was darauf abgebildet war, war ein gelbes Augenpaar, dass den Leser direkt anblickte und in N eine Gänsehaut auslöste. Von diesem Pokémon hatte G-Cis nichts erzählt. Auch die unteren Zeilen waren leer und kein einziges Wort erklärte etwas über dieses Pokémon. »Was bist du...?«, wisperte N und ein kalter Windzug fegte durch den Raum, doch auch dieser brachte nicht die Antworten, die N brauchte.