Zu Viel

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Pov. Daichi

Vorsichtig streckte ich meinen Arm aus und ertastete Sugas Bett. Ich richtete mich auf und tastete weiter nach seinem Nachttisch, auf dem eine Lampe stand, die schaltete ich ein. Kurz musste ich meine Augen schließen um mich an die Helligkeit zu gewöhnen aber dann wand ich mich zu Suga. Er lag eingerollt auf seinem Bett, kein Laut war zu hören. Hatte ich mir das nur eingebildet? Nein bestimmt nicht, oder? Egal, ich stand auf und berührte ihn vorsichtig am Arm. Er verkrampfte sich etwas.

"Suga ?"

Keine Antwort, ich seufzte. Sein Gesicht hatte er ins Kissen gedrückt, sodass ich es nicht erkennen konnte.

"Suga alles in Ordnung ?"

er nickte

"Ich will schlafen."

sagte er mit brüchiger Stimme.

"Suga.."

sagte ich ernst.

"Ich sehe doch, dass irgendwas nicht stimmt und höre das es dir grade nicht gut geht. Du erwartest jetzt doch nicht ernsthaft von mir, dass ich mich wieder hinlege und so tue als wäre nichts passiert."

Ich wusste nicht, ob das hier der richtige Weg sei, doch ich halte es einfach nicht mehr aus.

Es tat mir weh ihn so zu sehen, nicht wissend warum und nichts dagegen tun zu können. Er setzte sich auf und blickte mich zögerlich an. Seine Augen waren aufgequollen und gerötet. Ohne nachzudenken was ich tat und wie er reagieren könnte schloss ich ihn in meine Arme und ließ meine Hand seinen Rücken auf und ab fahren. Einen Moment lang geschah nichts bis Suga auf einmal sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub und anfing zu beben. Immer wieder schluchzte er herzzerreißend auf. Nach einigen Minuten löste ich die Umarmung und setzte mich richtig auf sein Bett, nur um ihn dann wieder in meine Arme zu ziehen. Noch immer hatte er nicht aufgehört zu weinen aber es war besser geworden und auch wenn ich mich nach Antworten sehnte, hielt ich es für unpassend ihn jetzt zu befragen. Das Schluchzen wurde immer leiser, bis es schlussendlich komplett verstummte. Ich blickte zu ihm runter. Seine Augen waren geschlossen und seine Gesichtszüge entspannt. Ich spürte wie sein Brustkorb sich in einem ruhigen Takt hebte und wieder senkte. Auf meinem Gesicht legte sich ein Lächeln ich war froh darüber ihn endlich wieder so zusehen, ruhig, für einen Kurzen Moment die Sorgen unserer Welt vergessend. Vorsichtig streichelte ich über seine Wange, er sah so süß aus wenn er schläft. Seine Weiche haut, die unordentlichen Haare und die leicht geöffneten Lippen gaben ein perfektes Bild ab. Er sah aus wie ein Engel, zu Perfekt für diese Welt.

Ich beobachtete ihn noch einen Augenblick, bis ich merkte wie es mir immer schwerer fiel meine Augen offen zu halten und ich schließlich den Kampf gegen die Müdigkeit aufgab. Ich brachte uns beide vorsichtig in eine Liegeposition und deckte uns zu, dann legte ich ein Arm über Suga und zog ihn ein Stück näher.

pov. Sugawara

Ich sah das Licht durch mein Geschlosenden Augen und spürte augenblicklich die Wärme, die mich umgab. Ich rümpfte meine Nase und drehte meinen Kopf in die andere Richtung, wo ich nicht durch diese nervigen Sonnenstrahlen geweckt wurde. Ich wollte nicht aufstehen, es war gefühlt zu früh und viel zu gemütlich. Außerdem habe ich seit langem nicht mehr so gut geschlafen. Grade als ich wieder in einen leichten Schlaf fallen wollte, vernahm ich auf einmal ein Geräusch, in einem langsamen Takt war. Ein leises "bebumm bebumm bebumm" drang in mein rechtes Ohr. Nun öffnete ich zum ersten mal an diesem Morgen meine Augen und augenblicklich stockte mir mein Artem und ich schreckte zurück. Ein noch immer schlafender Daichi lag neben mir. Ich konnte beobachten wie seine Brust, auf der eben noch mein Kopf gebettet war, sich langsam hebte und wieder senkte. Als ich realisierte, dass sein Arm bis eben noch um mich geschlungen lag legte sich ein rotschimmer auf meine Wangen und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug und mein Artem sich beschleunigte bei dem Gedanken, was letzte Nacht passiert war. Was sollte ich denn jetzt tun wo er mich so gesehen hat ? Jetzt wird er auf keinen Fall mehr locker lassen. Und entweder müsste ich es ihm dann irgendwann erzählen und unsere Freundschaft wäre dadurch beendet oder ich stoße ihn weiter von mir weg wie ich es bisher getan hatte und würde ihn damit irgendwann so sehr verletzen oder nerven, dass unsere Freundschaft daran ebenfalls zu Bruch gehen würde. In beiden Fällen könnte ich nicht mehr in seiner Nähe sein, in beiden Fällen würde er mich hassen? Wäre dann nicht Möglichkeit eins die bessere, dann wäre es wenigstens raus und hatte er es nicht verdient es zu wissen? Aber würde ich das überhaupt schaffen es ihm zusagen? Und was ist wenn ich es nicht könnte? Ich spürte wie mir wieder die Tränen kamen und ohne darüber nachzudenken, schmiegte ich mich wieder an Daichis Brust.. Beruhig dich Suga verdammt. Sagte ich mir innerlich und atmete einmal tief durch.

Pov. Daichi

Ich spürte ein leichtes Drücken auf meiner Brust und dann hörte ich einen tiefen Atemzug. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte auf Suga, der grade meinen Brustkorb als Kopfkissen missbrauchte. Ein leises Säuseln entkam meinen Lippen. Ich hob einen Arm und fuhr Suga durch seine zerzausten Haare. Dieser schreckte auf und sah mich entgeistert an.

"Guten Morgen.",

murmelte ich immer noch in der "Wach-werde-phase". Suga wurde ein Ton rötter um die Nase herum. Und antwortete dann schließlich mit einem leisen:

"Guten Morgen"

er sah so süß aus, so ganz verlegen. Langsam richtete auch ich mich auf.

"Suga?",

begann ich dann vorsichtig ein Gespräch. Er blickte zu mir auf und gab mir somit das Zeichen, dass ich weiter sprechen sollte.

"Alsoo... ehmm... du bist gestern eingeschlafen, da hatte ich keine Chance mit dir zu reden.. ich wollte dir nur sagen, dass ich immer für dich da bin und du mit mir über alles reden kannst .... also... ich will echt damit nicht aufdringlich wirken.. a-aber ich mache mir Sorgen um dich. Wie du dich in letzter Zeit verhalten hast, das warst einfach nicht mehr du ..u-und dein äußerliches Erscheinungsbild ... du sahst nicht gesund aus und das ganze Team macht sich Sorgen ...also...ehm... würdest du mir vielleicht erzählen, was los ist oder zumindestens ob du es hinbekommst es aus der Welt zu räumen damit es dir bald wieder besser geht.. ich mag es nicht dich so zusehen."

Einen Moment lang war es still. Doch ich merkte das es kein Totschweigen war, sondern dass Suga nur nach den richtigen Worten suchte.

"Es tut mir Leid... ich wollt dich nicht so weg stoßen, ich hatte nur Angst .. ic-"

mehr konnte ich nicht verstehn da der Rest in Lauten Schluchzern untergang. Ich zog ihn in meine Arme und versuche ihn wieder zu beruhigen.

"Willst du mir erzählen wovor du solche Angst hattest?",

fragte ich vorsichtig nach. Suga schluckte, nickte dann aber. Erleichterung stieg in mir auf.

Suga löste sich aus der Umarmung und blickte mir kurz in die Augen bevor er seinen Blick wieder senkt.

"I-ich... eh..also- ..ich.. hatte..Angst d-dass..du ..eh und das Team m-mich hassen würdet.."

ein leichter Rotschimmer legte sich auf Sugas Wangen. Ich Blickte ihn erstaunt an.

Ihn hassen?

"Suga warum sollten wir dich hassen? Alle im Team mögen dich und sind sogar auf dich angewiesen. Du hast nicht ohne Grund den Spitznamen "Suga-mum.",

sagte ich ihm und schenkte ihm zusätzlich ein aufmunterndes Lächeln.

"J-ja schon a-aber ihr wisst es ja auch noch nicht.",

murmelte er.

"Was wissen wir nicht?"

Suga blickte kurz auf und atmete dann nochmal tief durch bevor er antwortete:

"Ich bin schwul.",

kam es schnell über seine Lippen. Ich blickte ihn etwas verwirrt an und musste leicht schmunzeln.

"Ja und? Ich doch auch."

Doch Suga wirkte immer noch ziemlich nervös.

"Suga? Ist alles Ok?",

fragte ich ihn, als er immer noch nichts dazu gesagt hatte.

SOoooo.. endlich das lange versprochene Kapitel ist nun Fertig. Es tut mir echt leid das ihr so lange drauf warten musstet. Doch ich versuche das nächste Kapitel schon bald fertig zu stehlen und hochzuladen. Ich hoffe es hat euch gefallen UwU

Bis zum nächsten Mal ;)

Daisuga  Negative VeränderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt