Als Harry das nächste Mal erwachte, fühlte er sich körperlich ausgezeichnet. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so schmerzfrei und ausgeschlafen gewesen zu sein. Eine Sekunde blieb er einfach so in dem bequemen Bett, die Augen geschlossen und erinnerte sich, an die gestriger Nacht. Mr Snape hatte ihm geholfen und er hatte- Harrys Körper durchströmte ein warmes Gefühl- ihn sogar auf den Arm genommen, ihm über die Stirn gestrichen und ihn beruhigt...Ein leises Lächeln schlich sich auf Harrys Lippen. Für diesen kurzen Moment, wenngleich dieser doch nur einige Sekunden angedauert hatte, fühlte Harry sich sicher und... geliebt.
Auch wenn ihm bewusst war, dass der Mann ihn immer noch zu hassen schien, Harry war glücklich über diese kleine Geste. Immerhin hätte Mister Snape ihn auch auf den Boden krachen lassen oder auf ihn eintreten können. Sein Onkel hätte das gemacht.Bei dem Gedanken an seinen Onkel verschwand das Lächeln mit dem warmen Gefühl. Mr Snape hatte die Verletzungen gesehen und geheilt. Sein Onkel würde toben und... Harry wollte sich nicht vorstellen, was er mit ihm machen würde, wenn er zurückgehen müsste. Er hoffte Mr Snape hielt sein Versprechen, dass er ihn nicht wieder zurückbringen würde.
Mit einem Seufzen schlug er endlich seine Augen auf und setzte sich auf.
Die Sonne schien durch das große Fenster und versenkte den Raum im goldenen Licht. Es musste schon Vormittag sein! Warum hatte Mr Snape ihn nicht schon längst aufgeweckt? Wollte er Harry absichtlich länger schlafen lassen, um ihn dann zu bestrafen? Unsicher stand er auf, und tapste zur Tür. Je schneller er zu dem Mann kommen würde, desto weniger schlimm wäre die Strafe. Also öffnete er leise die Tür und schlich zur Treppe und stieg die ersten Stufen hinab. Bei der Hälfte der Treppe überkam ihn jedoch wieder ein Schwindelgefühl und er klammerte sich haltsuchend am Geländer fest. Sein Blickfeld verschwamm vor seinen Augen und er keuchte. Gerade als er dachte, die Treppe hinabzustürzen, schlangen sich zwei Arme um seinen Körper und hoben ihn hoch.
„Potter, du idiotischer Junge. Was machst du nur immer?", fragte die strenge Stimme von Snape.
„Du sollst doch liegen bleiben! Dein Rücken ist sicherlich noch nicht vollständig verheilt und dein Immunsystem schwach. Mal abgesehen von der Blutvergiftung, die schon stark fortgeschritten war."
„Ich...es... tut... mir leid, dass...", begann Harry, unsicher was er sagen sollte.
„Schon gut. Es liegt nicht in deiner Schuld. Du kannst nichts dafür.", unterbrach Snape ihn schroff.
Harry zuckte zusammen, aufgrund des harschen Tonfalls und verspannte sich.
„Potter, beruhige dich, ich werde dich nicht verletzen. Ich wollte nur sagen, dass du an dieser Situation keinerlei Schuld trägst. Das Einzige, wofür du dich entschuldigen müsstest, ist, mir nicht sofort von deinen Verletzungen erzählt zu haben." Setzte Severus ruhiger hinzu. Sie waren wieder im Gästezimmer angekommen, wo Snape Harry wieder ins Bett brachte.
„Bleib jetzt gefälligst liegen. Ich will dich nicht alle paar Stunden retten müssen."
Harry nickte eilig und sah den Mann schuldbewusst an.
„Ich mache ihnen keinen Ärger mehr, Sir, versprochen.", hauchte Harry.
„Na gut. Jetzt bleib liegen und schone deinen Körper. Ich bringe dir Frühstück."
Harry nickte vorsichtig. Unsicher sah er dem Mann, mit der schwarzen Robe, nach. Bestimmt wusste dieser nicht, dass Harry nicht so viel Essen zustand! Aber das würde sich nun ändern. Nervosität stieg in ihm hoch. Hoffentlich ließ Mister Snape ihn auch noch hier wohnen, wenn er wusste, dass er nur ein Freak war, der kein Essen verdiente. Angst kroch in ihm hoch, als ihm bewusstwurde, dass der Mann ihn wahrscheinlich nicht mehr hierhaben wollte, wenn er alles über Harry und seine Abnormalität wusste. Er hoffte so sehr, trotzdem hier bleiben zu können. Dafür würde er sogar freiwillig arbeiten und er könnte ja auch im Keller, oder wie bei Onkel und Tante, in einem Schrank schlafen.
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Eine dunkle Wahrheit
FanficAls Minerva McGonagall mit einem kleinen, siebenjährigen Harry Potter and der Tür des Zaubertrankmeisters klingelt, und ihn bittet, sich für eine Weile um das Kind zu kümmern, ist dieser fassungslos. Doch nach und nach zerbröckelt die Fassade um die...