Je t'aime beaucoup

part: quatre

🌼aller en randonné🌼

"Ich hab's dir gesagt. Ernsthaft, Tae, da an der Kreuzung hätten wir rechts abbiegen müssen."

Die Sonne schien heiß vom Himmel dessen Blau nur von einigen wenigen Schleierwolken unterbrochen wurde. Sie befanden sich inmitten der hügeligen Landschaft zwischen Zypressen und gelegentliche Zitronen- oder Orangenbäumen an denen Taehyung nicht vorbei gehen konnte, ohne von den Früchten zu kosten.

Taehyung hatte es am morgen geschafft, Jeongguk zu überreden mit ihm einen Spaziergang zu unternehmen. Er hatte versprochen, dass sie nicht weit gehen würden, nur etwas die Umgebung in der entgegengesetzten Richtung des Dorfes anschauen und wieder zurück sein, bevor die Mittagshitze über den Hügeln flimmerte. Mittlerweile stand die Sonne schon nahe ihrem Zenit und von dem Haus war immer noch nichts zu sehen.

Obwohl Taehyung es nicht wollte, allmählich musste er zugeben, dass er den falschen Weg gewählt hatte. Entschuldigend grinste er Jeongguk an und drehte die vergilbte Karte einmal herum. Er hatte sie am vorangegangenen Abend in ihrem Haus gefunden und hatte Jeongguk mehr als einmal versichert, dass er sie verstanden hatte und genau wusste, wo sie waren.

"Laut meiner Karte sind wir richtig.", sagte er und grinste Jeongguk schief an, welcher ihn nur zweifelnd anschaute und skeptisch beobachtete, wie Taehyung die Karte noch einmal herumdrehte. Eigentlich hatte Jeongguk nichts gegen Spaziergänge und er hatte die Idee nur mit dieser Karte loszulaufen auch als gut empfunden aber mittlerweile war ihm wirklich zu warm und er vermisste den Pool schmerzlich.

Er zog Taehyung die Krempe des Strohhutes, den er trug, ins Gesicht und nahm ihm die Karte ab, um selbst einen Blick auf die abgebildete Landschaft zu werfen und versuchte irgendwelche Merkmale zu identifizieren die sie sahen oder an denen sie vorbei gelaufen waren.

"Die kleine Mauer dort hinten am Lavendelfeld könnte das hier sein. Ja, das würde passen. Die drei Zypressen dahinten sind auch eingezeichnet.", überlegte er und wollte Taehyung die Karte unter die Nase halten aber sein Freund war einige Meter weitergegangen und hockte auf dem steinigen Weg, um mit seiner Kamera einen Orangenbaum vor dem strahlend blauen Himmel zu fotografieren.

Einen Moment überlegte Jeongguk, ob er ernsthaft genervt von der Situation sein sollte aber er vergaß es direkt wieder, als Taehyung sich umdrehte und die Kamera auf ihn hielt, die Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen. Ihm schien es nicht im Geringsten was auszumachen, dass sie noch nicht wieder zu Hause waren.
Er ließ die Kamera sinken, legte den Kopf leicht schief und betrachtete Jeongguk einen Moment eindringlich.

"Jeonggukie", sagte er dann. "Du bist so hübsch."

Jeongguk versuchte einen Moment so zu tun, als würde ihn das Kompliment nicht berühren und zog eine Augenbraue hoch, aber dann konnte er das verlegene, breite Lächeln nicht mehr zurückhalten.
In wenigen Schritten war Taehyung bei ihm und fing Jeongguks Blick mit seinen vor Zufriedenheit funkelnden Augen ein. Eine Hand platzierte er auf Jeongguks Wange, strich zärtlich über seinen Kiefer und die Wange.
Jeongguk regte sich nicht, verlor sich in Taehyungs Augen und seiner sanften Berührung.

"Ich bin so glücklich gerade, Jeongguk. Ich habe das Gefühl, ich träume. Ich kann nicht glauben, dass das hier die Realität sein soll. Dass du mit mir hier bist." Taehyungs Stimme klang auf einmal seltsam belegt und so aufrichtig, dass Jeongguk nicht anders konnte, als mit seiner Hand über Taehyungs Wange zu streichen.

"Ich bin auch glücklich, Tae. So sehr."

Einen Moment sahen sie sich an, genossen die tiefe Verbundenheit die zwischen ihnen herrschte, dann lehnte Taehyung sich vor, um Jeongguk zu küssen.

Er machte die Rechnung ohne seinen Strohhut und wich einen Augenblick später lachend zurück, um seinen Hut wieder richtig aufzusetzen. Jeongguk konnte darüber nur grinsend den Kopf schütteln.

Als Taehyung ihm die Karte wieder abnahm, nutzte er die Möglichkeit, um den Älteren wieder näher zu sich heran zu ziehen und ihm einen raschen Kuss auf die Lippen zu drücken.

"Ich liebe dich." 

Taehyung schwieg, musste seine Worte nicht erwidern, das Funkeln in seinen Augen war Jeongguk Antwort genug.

Zufrieden löste er sich von Jeongguk und ging in dir Richtung zurück aus der sie gekommen waren.

"Komm Jeonggukie. Ich weiß, wie wir nach Hause kommen."
"Ach ja?"
"Ja. Wir gehen den Weg einfach wieder zurück und biegen richtig ab."
"Wusstest du, dass wir falsch waren?"
"Ja."
"Wir haben uns nicht verlaufen?"
"Nein."
"Wie nein, du hast gesagt wir sind richtig, obwohl das nicht stimmt."
"Ja"

Stirnrunzelnd sah Jeongguk zu Taehyung der die Karte sorgsam zusammen faltete und in seiner der Hosentasche seiner kurzen Hose verschwinden ließ.

"Wir sind immer richtig, wenn wir zusammen sind."

Jeongguk verzog das Gesicht gespielt angewidert.
"Du bist zu kitschig geworden, Tae."

"Nur, weil du darauf stehst."

Jeongguk vergaß etwas zu entgegnen als Taehyung ihn angrinste und ihre Hände ineinander verflocht.