"Siehst du? Ich bin ein viel besserer Bogenschütze als du!", sagte ich und grinste Jace an.
Er kam auf mich zu und umarmte mich von hinten.
"Das bist du. Du bist schließlich die Einzige, die mich mittem im Herz traf."
Meine Wangen wurden rot und ich lehnte mich an ihn. Gott, so könnte es immer sein. In den starken Armen von Jace. Ohne jegliche Verpflichtungen. Nur wir beide.
"Worüber denkst du nach?", hauchte er leise.
"Über uns!", antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Mach dir keine Sorgen. Ich bin immer bei dir."
"Ich habe Angst vor morgen. Was wenn, mein Vater sich wünscht, dass ich diesen Kerl heirate?"
Ich spürte Jace' Anspannung. Er wurde wütend.
"Ich werde nicht zulassen, dass dich jemand mir wegnimmt. Du gehörst zu mir."
Er küsste meine Wange und atmete tief ein.
"Mach dir keine Sorgen. Ich verspreche dir, dich nie zu verlassen."Der Angriff war schon zwei Tage her. Der Besuch, den wir erwartet hatten, verspätete sich wegen des schlechten Wetters auch um zwei Tage.
Hinter uns hörten wir einen Reiter. Schnell löste ich mich von Jace und entfernte mich einige Schritte. Jace schien dies nicht zu gefallen, jedoch hatte er keine andere Wahl.
Der Reiter war kein geringerer als der Wachmann selbst. Er verneigte seinen Kopf vor dem Prinzen und sprach: "Eure Hoheit. Der König erwartet Euch beide. Er möchte mit Ihnen sprechen. Auf der Stelle."
Besorgt warf ich meinen Prinzen einen Blick zu. Er nickte mir zu und antwortete: "Wir sind gleich da. Geh vor."
Als er weg war, ging ich auf Jace zu.
"Was will er von uns?", fragte ich ängstlich.
"Ich weiß es nicht, aber habe keine Angst. Ich bin bei dir."
Er hielt die ganze Zeit über meine Hand, als wir zurück zum Schloss gingen. Er ließ sie erst los, als die Gefahr bestand, dass uns vielleicht jemand sehen könnte.
Vor der Tür des Königs atmete ich tief ein.
"Hab keine Angst!", flüsterere Jason mir zu. Zusammen betraten wir das Arbeitszimmer der königlichen Hoheit. Er bat uns, Platz zu nehmen. Wir folgten seiner Anweisung und blickten gespannt auf ihn.
"Morgen bekommen wir Besuch. Als König verlange ich, dass Arlena den Antrag annimmt."
Jace sprang wütend auf und sagte: "Was? Nur über meine Leiche. Du weißt genau, was ich für sie empfinde, Vater! Ich würde es nicht ertragen, dass sie jemand anderen heiratet! Sie wird diesen Bastard nicht heiraten!"
"Jason, setz dich gefälligst wieder hin. Ich habe natürlich auch zwei andere Möglichkeiten, wenn euch das mit der Hochzeit nicht gefällt."
Jason setzte sich und nahm meine Hand in seine, die er umklammert hielt. Er schenkte mir einen besorgten Blick, ehe er sich wütend wieder dem König zuwendete.
"Also, entweder sie heiratet diesen Lord. Aber ihr scheint damit nicht zufrieden zu sein. Mein Vorschlag wäre, du heiratest Prinzessin Sierra und nimmst Arlena offiziell zur Mätresse."
Schock stand mir ins Gesicht geschrieben. Wenn Jace mir nicht meine Hand zerquetschen würde, würde ich denken, dass ich das wohl träume.
"Das ist nicht dein Ernst, Vater! Denkst du wirklich, dass ich Arlena zu meiner Mätresse machen werde?"
Jace Worte klangen wütend und bedrohlich. Ich erkannte ihn kaum wieder. Er zitterte am ganzen Körper, weshalb ich mit meiner anderen Hand beruhigend über seinen Handrücken strich. Er schien sich langsam zu beruhigen, denn er atmete tief ein und sprach nun ruhig: "Vater, ich liebe Arlena. Ich will sie für mich. Ganz."
"Dann gäbe es noch die dritte Möglichkeit."
"Die wäre?"
"Wenn du sie nicht zur Mätresse machen willst oder sie den Antrag morgen ablehnt, dann entziehe ich ihren Vater und ihr alle Titel. Ihre Ländereien werden mir gehören und ich werde sie aus dem Königreich verbannen."
"Dann kannst du mich gleich mitverbannen!", sagte Jace und stand auf. Er zog mich mit sich und blieb stehen, als sein Vater sagte: "Willst du dein Königreich für sie aufgeben?"
Er klang wütend und zugleich verletzt. Jace drehte sich nicht um und drückte meine Hand. "Für sie gebe ich alles auf."
Zusammen verließen wir Arbeitszimmer und Jace atmete tief aus, bevor er sich mir zuwendete.
"Es tut mir so unglaublich leid. Verzeih mir, Ari."
Ich legte meine Hand auf seine Wange und sag, wie er mit den Tränen kämpfte.
"Jace, es ist keine gute Idee. Du bist der zukünftige König. Wirf nicht meinetwegen alles weg."
"Ari, was bedeuten dir deine Titel?", fragte er mich ruhig. "Und bitte, sei ehrlich zu mir."
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und seufzte, als er seine Hände um mich legte.
"Nichts. Nichts, wenn du nicht bei mir bist."
"Bist du dann bereit, mit mir fortzulaufen?"
Ich entfernte mich von ihm und sah ihn verzweifelt an.
"Das Problem ist, es geht nicht nur um mich und dich. Mein Vater ist auch davon betroffen. Ich muss mit ihm darüber sprechen."
Er küsste meine Stirn und nickte, ehe er mich wieder an sich zog. Wie schnell veränderte sich das Leben nur? Ich würde für Jace alles aufgeben, aber konnte ich es in Kauf nehmen, dass mein Vater alles verlor?
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Was denkt ihr, wie es weitergeht?
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Die Kriegerprinzessin (Jason & Arlena)
Historical FictionArlena und Prinz Jason sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet. Als das Leben des Prinzen bedroht wird, muss er sich für eine Zeit lang verstecken. Was passiert, wenn sie sich nach vielen Jahren wieder gegenüber stehen? Was passiert, wenn si...