1. Keiko

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Aizawa POV:
Es ist wieder Nacht und somit auch endlich wieder Zeit zum Schlafen. Ich versuche zwar auch tagsüber so viel zu schlafen wie möglich, doch dies erscheint mir eher schwer mit dem ganzem Geschrei und Krammen meiner Schüler und Mitarbeiter. Aber endlich ist es Abend und langsam wird jeder in der UA still. Perfekt zum Schlafen.
Eigentlich hatte ich gar kein Bock aus meinen Schlafsack raus zu krammen, welchen ich zum Versuch des Tagsüber-schlafens benutze, obwohl es darum geht, dafür ins Bett zu gehen. Es ist mir einfach zu viele unnötige Mühe in diesen Moment. Also bin ich einfach mit dem Sack ins Bett reingesprungen. Ich überlege seit ein paar Tagen ob ich mir ein Schlafsack mit getrennte Beine besorgen sollte, sodass ich mit ihn gehen könnte. Es wäre schon sinnvoll für mich. Die Schwierigkeit der Entscheidung liegt eigentlich nur daran, dass mir diesen Sack schon viel bedeutet und wichtig für mich ist. Naja, schlaf ein, Shota...

Gerade als ich kurz vor dem Einschlafen bin, der mir leider etwas schwer fällt, hört man ein "leises" Singen, der vom von mir gegenüberliegendem Zimmer stammt.

„Oshiete Oshiete yo sono shikumi wo. Boku no naka ni, dare ga iru no?..."

Schlafen. Was für ein unterschätzes Wort. Es ist einfach wahnsinnig, dass ich nichtmal um ins Bett zu gehen aus meinem Schlafsack rausschlüpfen wollte und es jetzt aber machen muss, nur weil Hizashi scheinbar denkt um 23:47 einmal Unravel zu singen wäre eine gute Idee.
Vielleicht sollte ich mir wirklich so ein Gehe-Schlafsack besorgen.
Ich stehe langsam auf und gehe leicht gebückt zu seinem Raum. Als ich vor seiner Tür stehe öffne ich diese mit voller Kraft und führe meinen besten Drohungsblick direkt tief in seinen Augen, um seine laute Quirk dabei zu deaktivieren. Er hat wirklich einfach um fast Mitternacht Karaoke gespielt.

„KLAPPE! Gehe sofort schlafen, Yamada! Am sonsten halte zumindest dein Maul geschlossen und lass, dass sich die anderen ausruhen können!"

Ich gucke so als ob ich ihm mit mein Blick umbringen wollen würde; das will ich eigentlich auch irgendwie.
Ich diskutiere noch ein bisschen mit ihm, aber gegen meinem Blick kann er in diesem Moment nicht wirklich kämpfen. Als ich endlich schaffe, dass er sich zumindest hinlegt und so tut, als wolle er leise sein, hören wir von der Straße kommende Schreie. Aber Yato sei Dank kann ich mir sicher sein, dass es nicht seine Familie ist, die ihn irgendwie besuchen kommt. Sie sind nämlich viel lauter, und nerviger...
Es klingt eher nach einen Schurken.

„Na toll. Genau dann, als ich fast wieder schlafen gehen konnte."

Hizashi nutzt das Moment aus, in dem ich anstatt in seine Augen aus dem Fenster schaue und versuche den Schurken zu lokalisieren, um seinen Lieblingsschrei mal wieder aus zu üben:

„YEEEEAAAAAAAAAAHHHHHHHHH!!!!"

Meine armen Ohren... Doch dann ist noch ein von draußen kommendem Schrei zu hören, diesmal war es die Stimme eines ängstlichen Kindes.
Ich greife an Hizashis T-Shirt und reiße ihn einfach mit mir mit, ohne zu fragen. Es ist offensichtlich, dass der Kind Hilfe braucht, wir können keine einzige Sekunde mehr warten, um ihn zu retten.

Ich renne darauf hin los und greife schnell zu meiner Brille und meine Bänder, bevor ich mit mein Freund aus dem Fenster springe. Ich lasse ihn beim Fallen los, er weiß schließlich selbst, was er zu tun hat. Wir rennen und springen über die Dächer und Straßen und versuchen zu erraten woher die um Hilfe bittende Schreie genau kommen.

Nachts Menschen in der Dunkelheit retten, außerhalb des Weges der Medien. Das bringt mir so viele Erinnerungen.

„Beeil dich, Yamada!"

Wir rennen weiter bis wir auf einen Schurken zu treffen. Er umkreist ein ca. 5 bis 6-jähriges Kind mit scharfe Messer, die über seinen ganzen Körper wachsen. Eins dieser zeigt genau auf dem Hals des Jungen und ein anderer hat gerade seinen Mund bedeckt damit er leise ist. Ich wünschte ich könnte manchmal so einen Messer gegen Hizashi anwenden...

„Scheiße! Die Quirk kann ich nicht blockieren! Hizashi!"

„Ja mein Freund, hier kommt's...!"

Ich greife zu den Ohrstöpsel, die ich immer vorsichtshalber in einem kleinen Fach meiner Brille mit mir trage. Die sind nicht gut genug zum Schlafen, er ist zu laut, aber zumindest hält es mich nicht davon ab, in einem Kampf wegen meiner Ohrenschmerzen mit zu machen.

„THE ERASERMIC DUO IS GOING TO DESTROY YOU!! YEEEAAAAAAAAH!!!!"

Er schnappt sich kurz etwas Luft.

„YEEEEEEEEEEEEEEEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH!!!!!!!"

Der Erasermic Duo... Wie denkt er sich denn bitteschön so etwas aus? Und wie kann er so lange schreien ohne atmen zu müssen? Die Laute stammt ja von seiner Quirk, aber, dass er so mit der ganzen Lunge schreit und so lange aushält?
Er hat zu viel Energie für mich...

„Ja, yeah. Hizashi, jetzt kannst du auch wieder deine Klappe halten. Danke."

Ich ziehe das Kind schnell mit den Bändern zu mir, als sich der schurke mit den Ohrenschmerzen ablenkt und los lässt. Dann halte ich den Schurken auch mit den Bändern gefangen, während Hizashi die Polizei holt und das Kind noch geschockt auf dem Boden sitzt.

Als die Polizei den Schurken übernimmt und Hizashi mit ihnen zurück kommt, merke ich, wie das Kind weint.

„W-Wer seid ihr??"

„Wir sind Present Mic und Eraserhead! Profihelden und seit kurzem auch Lehrer in der UA! YEEAAH!!"

Er weint weiterhin leise und dann, gerade als ich ihn hochhelfen und ihn sagen wollte, dass er das toll gemacht hat, springt er auf und umarmt gleichzeitig meins und Hizashis Bein. Er hat ziemlich viel Kraft für ein Kleinkind.

„VIELEN DANK PRESENT MIC-SENPAI! VIELEN DANK ERASERHEAD-SENSEI! VIELEN VIELEN LIEBEN DANK!"

Wir gucken uns für ein para Sekunden etwas verwirrt an und schauen wieder zu ihm. Er ist ja echt süß.

„KEIKOOOOO!! KEIKO! -Sniffff, Sniff-"

Es kommt eine Frau auf uns zugerannt. Wahrscheinlich ist es seine Mutter, sie sieht ihm ähnlich.
Ich weiß es hat nichts damit zu tun aber irgendwie leuchtet es komisch um uns herum. Wie auch immer...
Sie nimmt ihn mit einen großen Lächeln und drückt ihm in ihren Armen. Darf er auch mal atmen oder so? Armer Junge. Ich kann dich verstehen, Hizashi lässt mich auch nicht in Frieden schlafen.

„Mama...Ich hab' dich lieb... "

„Ich dich auch mein kleiner Keiko, ich habe mir Sorgen um dich gemacht..."

Sie weinen immernoch, sollte mich diese Szene eigentlich nicht irgendwie rühren?
Oh, jetzt fühle ich etwas. Aber ich glaube nicht, dass es das ist was ich meinte... Mir wird schlecht... Ich schaue zu Hizashi und frage mich, wo denn seine ganze Energie hin ist... Ich glaube ich kippe gleich um...Die Frau blickt uns an.

„Oh nein! Es tut mir Leid! Ich glaube mein Kind hat ebend zum ersten Mal seine Quirk bekommen! So ein Mist, dass du meine anstatt die deines Vaters Erben musstest... Schatz, entschuldige dich!"

Er guckt leicht verwirrt und mit Schuldgefühle und spricht ein kleines und falsch ausgesprochenes, leises „Schuldigun..." aus. Mein Kopf tut weh... Ich schaue wieder zu mein Mitarbeiter, der scheinbar gerade kotzt.

„H-Hizashi...", sage ich und schaue wieder zur Frau, die irgendwem anruft.
Ich glaube ich werde gleich umkippen. Mein alter Freund liegt auch schon auf dem Boden als ich gerade bewusstlos we-

ErasersoundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt