15. Kapitel

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Arias Sicht 

"Hey." sagte Chad und lächelte mich an. Ich musste automatisch zurück lächeln. Aber sofort fiel mir die ganze Geschichte wieder ein als ich ihm in die Augen sah. Vor mir spielte sich der ganze Abend wieder ab, dieses Schreckliche Schmerzen in meinem Bauch und wie mir am Ende schwindlig wurde. Ich sah auf meine Hand hinunter, die er noch immer in seiner festhielt. Sofort riss ich sie ihm aus der Hand und ich gleichzeitig rutschte ich von ihm weg, was aber keine so gute Idee war, denn die Schmerzen machten sich bemerkbar. 

Ich sog die Luft scharf ein und fluchte ein bisschen, dann sah ich ihn wieder an. Er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und..war das etwa Verletztheit in seinen Augen? Nein, ich will jetzt nicht daran denken. Ach ja? Willst du auch nicht mehr daran denken was du eigentlich vor hattest bis du aufgewacht bist? Das wollte ich ja, aber ich wusste doch nicht, dass es mich so treffen würde wenn ich ihn wieder sehe. 

"Aria, was ist los?" Er rückte näher und wollte meine Hand wieder in seine legen, aber ich zog diese noch rechtzeitig zurück. "Nein, lass das." "Aber Aria, ich.." "Nein, ich will es einfach nicht." Er ließ seinen Blick ab von mir und sah auf einen Punkt hinter mir. Ich beobachtete ihn, ich hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte. Er atmete ein und aus und es schien als würde er darüber nachdenken was er sagen sollte. "Kannst du dich an etwas erinnern?" er sah immer noch auf den Punkt hinter mir. "Was meinst du?" Er ballte seine Hand zu einer Faust, aber er sagte nichts. Es kam mir vor als würden Stunden vergehen in denen er nichts sagte. Schließlich sah er mir wieder direkt in die Augen und alles um mich herum war verschwunden. Der Raum, die Gegenstände, einfach alles war weg und nur noch Chad und ich waren hier. "Der Abend und die zwei Wochen, die du hier schon drin liegst." Damit holte er mich aus unserer imaginären Zweisamkeit wieder hervor und ich überlegte was ich antworten sollte. Soll ich es ihm sagen oder nicht? Wieso ist das so schwer? Wieso einfach wenn es auch kompliziert geht sag ich nur. Wie wär's wenn du mir mal helfen würdest anstatt mich zu nerven? Ich helfe dir doch. Es ist doch klar was du machen sollst, aber du willst es natürlich anders. 

"Aria?" "Ehm..was hast du nochmal gefragt?" "Der Abend? Die zwei Wochen?" "Achso, vom Abend weiß ich noch alles." Ich legte automatisch eine Hand auf meinen Bauch und musste sogleich ein tiefes Stechen auf meinem Bauch spüren. Ich schubste die Decke weg und sah, dass ich eine Jogginghose und ein Shirt trug. Anscheinend merkte er meinen Blick, denn er sagte dass mir meine Mutter die Sachen angezogen habe. Das war mir jedoch im Moment egal, ich wollte wissen wieso ich solche Schmerzen hatte. Langsam schob ich mein Tshirt hoch und ich ließ einen kleinen Schrei raus. Vor mir machte sich der womöglich größte blaue Fleck auf meinem Bauch breit und als ob es nicht gereicht hätte, war es sogar ein Bluterguss. Vermutlich hatte er die Verletzung auch noch nicht gesehen, denn er sog scharf die Luft ein. "Es tut mir so leid, ich wollte das nicht." Er stand auf und setzte sich so neben mir, dass er direkt neben dem Bauch lag. Er wischte mir eine Träne von der Wange, ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich anfing zu weinen. "Bitte, hör auf zu weinen." Gleichzeitig legte er seine Hand auf meine, die auf dem Bauch ruhte und strich kurz darüber als er sie dann vom Bauch nahm und mir mein Shirt wieder runter zog. Mein Blick war noch immer auf den Punkt gerichtet wo eben noch der Bluterguss war. Ich spürte zwei Finger an meinem Kinn und schließlich sah ich Chad in die Augen. Noch immer flossen mir die Tränen, er sah auch nicht besser aus, er hatte feuchte Augen. "Du hast mir das angetan." Ich riss meinen Blick von ihm und meine Hand entzog ich ihm. "Du solltest jetzt gehen Chad." "Ich soll was?" Er sah mich geschockt an. "Du hast mich richtig verstanden, ich will dass du gehst." "Aria, bitte tu das nicht. Ich war die ganzen zwei Wochen neben dir, ich bin dir nicht von der Seite gewichen und habe darauf gewartet, dass du endlich aufwachst." 

Hmm, der Schrank war schön. Rechteckig, weiß und hatte zwei Türen. Die eine stand offen und natürlich, es hingen Chads Sachen drin. "Hörst du mir noch zu?" "Ich will dass du gehst." "Dann sieh mich an und sag es mir ins Gesicht." Ich wand mich ihm zu und sah ihm in die Augen. Ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen, eine andere Art von Schmerz aber trotzdem so, als würden wir das selbe teilen. Will ich wirklich, dass er geht? Ich wusste es nicht. "Wieso?" "Wieso was?" "Warum hast du mir das angetan?" "Es war aus Versehen, ich dachte du wärst Caleb." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, nicht das. Ich weiß es war ein Versehen. Ich meine das Andere." Ich konnte es nicht aussprechen, nicht jetzt wo ich doch im Moment so verletzlich bin. Aber er wusste was ich meinte, denn er wich meinem Blick aus. "Chad." "Nicht hier." "Wann dann wenn nicht hier?" "Wenn du wieder draußen bist, ich kann das nicht. Du liegst wegen mir hier und verlangst, dass ich dir erkläre wieso das damals gewesen ist." Ich konnte ihn irgendwie schon verstehen. "Okay, aber du musst mir versprechen es mir zu erklären." "Das werde ich." Dabei sah er mich an und lächelte leicht und ich erwiderte es automatisch. 

mobbed girl meets badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt