Kapitel 4

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"Mist, ich dachte nicht dass hier noch so viele Lehrer sind." flüsterte Mizuki ihm zu während sich die beiden in einer der leeren Klassen versteckten bis die Luft rein war. Sie streckte den Kopf aus der Tür um nachzusehen "Ok komm, zum Keller ist es nicht mehr weit." "Ich bin direkt hinter dir." Ein paar Meter weiter gingen die beiden um eine Ecke und die Treppe zum Keller hinunter. Kazuki prüfte die Tür vor der die beiden nun standen "Natürlich ist sie abgeschlossen...wäre auch zu schön gewesen." da bemerkte er einen Draht auf dem Boden liegen, hob ihn auf und fing an, an dem Türschloss zu hantieren. Mizuki stand hinter ihm und schaute über seine Schulter "Hey was machst du da Kazuki?" "Ich hab das schon öfter in Filmen gesehen, ich krieg das hin." antwortete er kurz und war total auf das Schloss fokussiert "Filme sind nicht die Realität, das funktioniert doch n..." "Und es ist auf." unterbrach er sie woraufhin sie ihn nur ungläubig ansah "Ok da hab ich mich wohl geirrt, aber ob wir wirklich hier einbrechen sollten?" "Normalerweise bin ich auch gegen sowas, aber wenn ich einmal hier weg bin findet es eh niemand mehr raus." Kazuki zuckte mit den Schultern, machte das Licht an und sah sich im Raum um "Ok dann lass uns mal nach dem Spind Ausschau halten." Da der Raum doch recht groß war teilten die beiden sich auf. Kazuki ging auf die linke Seite und Mizuki untersuchte die rechte Seite. Einige Minuten vergingen und Mizuki wurde tatsächlich fündig "Hey Kazuki komm mal her." er kam rüber zu ihr und die beiden standen tatsächlich vor einem alten Spind "Er hat auf jeden Fall Ähnlichkeit mit dem in meiner Welt." "Dann kannst du wohl früher nach Hause als gedacht, na los probier es mal aus." der Junge sah ihn sich genau an und ging ein paar Schritte drauf zu "Ok dann werde ich mal." er stieg in den Spind, machte die Tür zu und schloss die Augen 'Na dann mal los. Ab nach Hause.' er stand einige Zeit da bis er eine Stimme von Außerhalb hörte "Bist du noch da Kazuki?" "Äh n...nein ich bin noch immer hier." plötzlich erschien ein leuchtender Text auf der Innenseite der Spindtür 'Was steht da? -Nur wer es wirklich will, kann das Tor benutzen- Hm? Was soll das? Ich will doch zurück...lass mich nach Hause...' er schlug gegen die Tür "Lass mich gehen...ich gehör hier nicht her...lass mich in meine Welt zurückkehren!" Ein weiterer Text erschien -Stelle dich deinen Gefühlen. Erst dann kannst du zurück- 'Ich soll mich...meinen Gefühlen stellen? Was hat das zu bedeuten?' "Kazuki alles in Ordnung da drin?" Er war zu sehr auf den Spind konzentriert und hörte Mizuki nicht zu "Jetzt lass mich gehen! Ich will zurück...zurück nach Hause." Kazuki schlug noch paar mal gegen den Spind bis sich die Tür öffnete und er raus fiel. Mizuki sah vor ihre Füße "Was war los? Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du mir nicht geantwortet hast." er stand auf und sah sie an "Nicht so wichtig, aber wie es aussieht steck ich hier erstmal ne zeitlang fest." "Nicht so wichtig? Das hat sich aber ganz anders angehö..." sie konnte nicht aussprechen, weil plötzlich ein Lehrer hinter ihr stand "Was habt ihr zwei hier drin zu suchen? Na los mitkommen."

Nachdem sie eine halbe Stunde von dem Lehrer belehrt wurden, kamen auch schon Mizukis Eltern und waren alles andere als begeistert von der Aktion. Auf dem Heimweg  redete niemand, erst als alle im Haus waren wurde die Stille von ihrem Vater unterbrochen "Einbruch...Was hast du dir dabei gedacht?! So haben wir dich ganz bestimmt nicht erzogen." sie sah nur auf den Boden "Es tut mir leid, kommt nicht wieder vor." "Das will ich auch hoffen und jetzt zu dir..." er sah Kazuki an "...ich weiß nicht was für Flausen du meiner Tochter in den Kopf gesetzt hast, aber wenn du hier bleiben willst dann solltest du dich benehmen!" "Papa ich hab freiwillig mitgemacht, er hat mich nicht dazu angestiftet." "Mizuki du bist jetzt mal bitte still." er sah wieder zu Kazuki "Also hast du mich verstanden?" der Junge blickte in das wütende Gesicht ihres Vater "J...Ja Sir." "Gut das will ich auch hoffen und jetzt geht nach oben, wenn es Essen gibt rufen wir euch." Die zwei Teenager standen von der Couch auf und gingen die Treppe nach oben. Sie setzten sich beide in Mizukis Zimmer und waren noch für ein paar Minuten still bis Kazuki den Mund aufmachte um etwas zu sagen "Tut mir echt leid, was passiert ist. Ich wollte wirklich nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst." sie schüttelte den Kopf und lächelte ein wenig "Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, schließlich habe ich versprochen dir zu helfen. Ach ja bevor ich es vergesse. Was hast du da eigentlich gesagt als du im Spind warst? Ich konnte es nicht richtig hören." "Ach nur dass das Tor defekt sei." eine bessere Ausrede fiel ihm in dem Moment nicht ein "Defekt? Kann sowas überhaupt bei magischen Dingen passieren?" sie sah ihn verwundert an und er antwortete nur mit einem "Keine Ahnung, wie es aussieht schon." Kazuki sah nachdenklich ins Leere und erinnerte sich daran was er im Spind gesehen hatte 'Meine wahren Gefühle? Was könnte damit gemeint sein?' Ein paar Sekunden saß er so da und Mizuki riss ihn aus seinen Gedanken "Hey worüber denkst du nach?" "Hm? Oh ähm...nur über Zuhause und wie es meinen Eltern wohl grade ergeht. Warum denke ich überhaupt darüber nach? Für die beiden ist wahrscheinlich eh alles beim alten und dass ich weg bin haben sie vermutlich noch nicht einmal gemerkt, weil ihnen die Firma wichtiger ist." den letzten Teil sprach er unbewusst laut aus. "Hey es sind deine Eltern ich bin mir sicher, dass sie dich lieben und sich Sorgen machen." "Pff das kannst du vergessen so etwas wie Liebe kennen die beiden doch gar nicht, ich konnte froh sein wenn sie an meinen Geburtstag gedacht haben, aber selbst dann haben sie nur ein Geschenk hinterlassen und mich mit dem Dienstmädchen allein gelassen." Für ein paar Minuten war es wieder still bis Kazuki weiterredete "Vielleicht sollte ich einfach hier bleiben...hier meinen Abschluss machen, einen Job finden und ein glücklicheres Leben führen..." "Es war bestimmt nicht einfach so ganz alleine, aber ich bin mir sicher dass sie dich lieben glaub mir. Und du weißt genauso gut wie ich, dass du nicht hier bleiben kannst solange sich Menschen und Halbwesen nicht vertragen. Außerdem wissen wir nicht wie lange wir deine Tarnung aufrecht erhalten können." nach einem leisen Seufzer stand Kazuki auf und ging Richtung Tür, aber bevor er das Zimmer verließ drehte er sich nochmal zu Mizuki um "Es war ein dummer Gedanke, ich weiß sehr wohl dass daraus nix werden würde, aber danke fürs Aufmuntern das weiß ich sehr zu schätzen..."

Für den Rest des Abends war es sehr still, während  dem Essen sprachen Mizuki und ihre Eltern kaum ein Wort miteinander. Kazuki blieb direkt oben in seinem Zimmer, er dachte es wäre wohl das beste sich erstmal nicht unten zu zeigen und schlief dann auch sehr früh ein.

Kazuki in der Welt der Halbwesen (Arbeitstitel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt