Im Quartier des Bösen

Der Bericht

Nach einer Woche kehre ich pünktlich zurück. Er steht schon da, und hatte meine Anwesenheit wohl bemerkt. Ohne groß rumzureden erläutere ich ihn sofort meine Ergebnisse. Knapp.
„Besagte Person steht meist um 7 Uhr auf, schläft gewöhnlich um 2 Uhr ein. Schlafmangel eindeutig erkennbar. Hobbys wären angeln und kochen. Ziel ist es die 11 großen Vorboten der Fatui zu vernichten. Göttliches Auge ist kryo. Möglicherweise ein starker Gegner, sozial dennoch komplett isoliert."
Scaramouche nickt zufrieden. „Verstanden. Wo hält sich die Person am meisten auf?"
„Komischerweise im Qingce-Dorf, weiter südlich an einer isolierten Stelle", antworte ich genau. Wieder ein zufriedenes Nicken seinerseits. „Hast du herausfinden können was die Person macht?". Ich merke wie das Blut unter meinem Gesicht anfängt zu kochen... „Nun ja...ähm...er geht seinen anderen Hobbys nach.." sage ich schlicht und werde röter. „Welchen anderen Hobbys denn?" sein fragender Blick durchdringt mich. „Training. Er ist sehr ehrgeizig und nun ja...der Rest...er geht seinen körperlichen Bedürfnissen nach." Ich würde glühen, wenn es gehen könnte. „Körperliche Bedürfnisse? Wie darf ich das verstehen?", fragt er verstört. Bei Gott, der Erdboden soll sich bitte öffnen und mich fallen lassen. „Er hat sich oft selbst befriedigt...", erwähne ich und ohne das ich es will, spielen sich vor meinem inneren Auge wieder diese verstörenden Szenen davon ab...Igitt. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Mein Gehirn ersetzt diesen Mann mit Scaramouche..in Scaramouche wohl sowas macht? Bestimmt. Irgendwie macht mich das an..ihn dabei erwischen zu würden..WAS DENKE ICH DENN DA?!
„Du darfst dich erstmal ausruhen, gut gemacht" sagt er knapp und widmet sich wieder seinen anderen Unterlagen. Ein Lob von einem Vorboten..ein tolles Gefühl. Aber irgendwas an ihm ist dunkel. Nicht diese dominante Dunkelheit...auch nicht die böse Dunkelheit. Es ist etwas...anderes. Mir überkommt das Gefühl das er womöglich schon einiges durchmachen musste, und womöglich wen wichtiges verloren hat. Als ob er meinen Blick auf seinen Rücken merken würde, fängt er auf einmal an zu reden! „Gibt es noch etwas, was du mir sagen möchtest?", fragt er direkt. „Nein. Entschuldigt. Ruft mich wenn Ihr etwas benötigt." sage ich resigniert und gehe. „Das werde ich", höre ich ihn noch.