Im Quartier des Bösen

Privates Vergnügen

Ein wunderschöner Tag in Liyue...nicht zuletzt weil ich es geschafft habe den Preis für ein Buch zu verhandeln. Ich grinse stolz vor mich hin, ehe ich von hinten eine Hand auf meiner Schulter spüre. Die Stimme verrät mir das es seine Hand ist. „So sehen wir uns also wieder." Ich drehe mich um, und es ist tatsächlich Scaramouche. „Oh, ja. Guten Tag." sage ich höflich, und genieße diesen sehr kleinen Körperkontakt. „Ich sehe, deine Geschäfte verlaufen gut?" er mustert den Händler etwas. Selbstverständlich lasse ich mir nicht die Chance entgehen etwas vor meinem Vorgesetzten zu prahlen. „Sehr gut, ja. Ich habe den Preis auf die Hälfte runtergehandelt" erkläre ich stolz. „In verhandeln bist du also gut? Gut zu wissen." Ein Schmunzeln ziert sein Gesicht. „Tze...in was seit Ihr so gut?", frage ich aus Interesse. „Das wird für dich nicht von Bedeutung sein. Wie wäre es, wenn ich dir Gesellschaft leiste?" Ich bin ziemlich überrascht. Als ob ich verneinen dürfte ohne das er seinem Ruf nachkommt und mich zerfleischt. Aber wer weiß, vielleicht möchte ich ihn doch bei mir? „Das könnt Ihr gerne tun, wenn es Euch beliebt."
„Du brauchst hier nicht so förmlich zu sein, wir sind immerhin privat hier."
Äh was? „Wir sind.." ich könnte glühen, ich schwör's. „Du darfst mich duzen." sagt er knapp und geht einfach vor. Ich laufe neben ihm her und bemerke das ich kleiner bin als er. Toll. Dabei ist er doch 1,58 cm groß! Super, ich bin also offiziell ein Zwerg.
„Was wolltest du hier in der Stadt?", unterbricht er meine Gedankengänge. „Verhandeln, Einkaufen, Inspiration finden...alles mögliche. Aber was zieht Euch...Dich..denn hier her?" Fühlt sich seltsam an ihn zu duzen. „Für was brauchst du denn Inspiration?" Er lässt sich auf meine Frage gar nicht erst ein, pah. „Ich zeichne sehr gerne", antworte ich dennoch, da ich das Gefühl habe ihm gehorchen zu müssen. „Was zeichnest du denn?" fragt er auf den Weg blickend.
„Alles mögliche. Da gibt es bei mir keine Grenzen." Er fängt an rumzugrinsen. Kein gutes Zeichen. „Also auch solche Sachen?" Seine amüsiert hochgezogene Augenbraue lässt mich noch mehr erröten. „...ja. Ja, auch solche Sachen." Ich könnte ihn eh nicht anlügen, das könnte keiner. Mein Blick wandert weg von seinem Gesicht und richtet sich nach geradeaus. „Interessant.." er schmunzelt wieder und geht in ein Laden, in welchem er sich umsieht. „Wieso ist das interessant?" ich folge ihm. „Ich hätte nicht erwartet, dass du es so offen zugibst. Gerade vor mir." Will der mich verarschen?
„Auch wenn wir uns gerade privat vergnügen, habe ich das Gefühl dir untergestellt zu sein. Natürlich beantworte ich alles." Was für ein Idiot. Exakt diese Antwort konnte er sich wahrscheinlich denken, aber er wollte es aus meinem Mund hören. Toll. „Liegt wohl an meiner Position und an meiner Aura..." sagt er zufrieden nickend und grinst mich an. Ähm.. „Tze..." sage ich bloß und sehe errötet weg. In der Zeit kauft er sich eine kleine Sache. Das kleine Etwas packt er in seinen kleinen Rucksack. „Weißt du was ich seltsam finde?" , deute ich ruhig an. „Offensichtlich nicht, also sag schon." entgegnet er. „Dieser Typ den ich ausspionieren musste..er ist sich anscheinend ziemlich sicher das er die 11 großen alleine besiegen könnte." Ein Lachen nehme ich neben mir war. „Soll er doch versuchen. Er wird sehen was er davon hat." Er scheint sehr amüsiert. Wie Scaramouche wohl aussieht wenn er kämpft? „Ich würde Sie..dich..gerne mal in kämpferischer Rage erleben. Das würde mich echt mal interessieren."
„Das wirst du wohl nie erleben..." Ich höre sein Grinsen deutlich heraus. „Niemand kämpft freiwillig gegen mich. Dieser Typ würde seine Meinung ändern und gehen wenn er mich sieht." beantwortet er mein stilles Wieso. „Von deinem Ruf habe ich auch schon gehört als ich in Liyue ankam..tja und jetzt bin ich hier" Ich muss lachen. „Und arbeitest für mich. So oder so, wenn er gegen mich kämpfen wollen würde, müsste er erst an euch, meinen Untergebenen, vorbei." Das konnte ich mir denken. Dafür sind wir ja schließlich da. Ich sehe zu ihm, doch er sieht still auf den Weg.