Auf dem Buch steht fett gedruckt "Grundwissen der Hexerei". Vorsichtig öffne ich das Buch und lese darin. Voller Anmut und mit Selbstvertrauen praktiziere ich ein paar dieser Zauber, doch da ich meine Fähigkeiten noch nicht beherrsche, gelingt mir kein einziger Zauber. Erschöpft lasse ich mich auf den kalten Kellerboden fallen. Ich murmel irgendwelche Worte vor mich hin und alle Bücher fangen an zu wackeln und dann fallen aus dem Regal. Bevor sie auf mich fallen, springe ich zur Seite und falle dabei um. Heulend liege ich nun hier und weiß nicht weiter. Eine sms von Dennis taucht auf meinem Handy auf.
Dennis:》Hey, ich hoffe, es geht dir gut. Ich vermisse dich hier.《
Ich:》Ja mir gehts soweit ganz gut. Ich bin nur traurig, weil meine Eltern noch nicht wieder zurück sind.《
Dennis:》Wenn du reden willst, bin ich für dich da.《
Ich:》Danke♡. Ich bin froh dich zu kennen.《
Nach dieser Nachricht geht der Akku meines Handys aus. Mist, nun muss ich zurück nach Emilys Haus. Ohne die Bücher wegzuräumen, schnappe ich mir das Zauberbuch, stecke es in meine Tasche und verlasse mein zu Hause. Schnellen Schrittes laufe ich zu dem Haus, damit mich niemand hier sehen kann. Nun stehe ich draußen vor der Haustür und komme nicht herein. Ohne Schlüssel wird das wohl nichts. Nur Emilys Eltern und Emily besitzen einen Schlüssel. Wütend über meine eigene Dummheit steh ich nun vor der Tür und überlege mir einen Weg ins Haus. Die Gartentür steht auf, also beschließe ich, erst mal in den Garten zu gehen. Auch hier sind alle Eingänge verschlossen. Es ist zum Haare ausreißen, dass ich nicht daran gedacht habe.
Fluchend und mit gestikulierenden armen stehe ich im Garten und habe keinen Plan was ich tun soll. Seufzend lass ich mich zu Boden fallen und starre in den Himmel. Dort oben entdecke ich ein offenes Fenster, es ist das Zimmer von Emily. Gut könnte ich dort hochklettern, wäre ich drin, aber leider gibt es dafür keine Möglichkeit. Mein Magenknurren übertönt mein Gemecker. Zum Glück habe ich einen Müsliriegel in meiner Handtasche, sogleich krame ich nach ihm, doch mein Blick fällt auf das Zauberbuch.
Vielleicht gibt es hier ja einen Zauberspruch der mir die Türen öffnet, bevor ich bemerkt werde.
Wie ein fleißiges Bienchen lese ich aufmerksam in dem Buch, meine Finger streichen über jede Zeile des Buches, um auch jedes Wort aufzusaugen. Ich finde keinen Hilfreichen Zauberspruch, nur welche zum herbeirufen von Toten, Aufräumen und Putzen des Hauses und Liebeszauber. Alles davon ist leider echt unbrauchbar für mich, weshalb ich das Buch wütend zu klappe, in den Himmel starre und mir wünsche, einen Weg zu finden. Ich schließe meine Augen und spüre einen leichten Wind, der durch meine langen braunen Haaren weht. Mit geschlossenen Augen öffne ich vorsichtig das Buch und der Wind blättert die Seiten weiter, doch dann hört er Urplötzlich auf. Verwirrt öffne ich die Augen und erblicke einen Zauber.
Dort geschrieben stehen die Worte - obrir la porta¹ - welche ich leise vorlese. Nichts passiert, die Tür ist immer noch verschlossen. Ich stecke das Buch in die Tasche und stampfe auf der Stelle herum. "Warum zum Teufel funktioniert das hier nicht?", frage ich mich selber und seufze. Ich laufe durch den Garten und gehe die Worte im Kopf nochmal durch. Vielleicht lag es an der aussprache, an der Betonung oder daran, dass der Zauber für mich noch zu schwer ist. Mein Kopf schmerzt von dem ganzen grübeln und ich sehe keinen Ausweg, doch dann durchfährt mich ein kribbeln im ganzen Körper. Meine Triskele fängt an zu leuchten und ich sehe, wie es mir gelingt in die Wohnung reinzukommen.
Die Vision endet und ich mache mich an den nächsten Versuch. Durch meine Vorhersehung weiß ich ganz genau was ich tun muss, wie ich es aussprechen muss und das es mir gelingen wird. Gut vorbereitet würd ich mal sagen. Ich stehe nun vor der Tür, umschlinge die Türklinke mit meiner Hand und spreche die Worte klar und deutlich aus. Ein Klicken des Schlosses verrät mir, dass der Spruch diesmal geklappt hat. Ich ziehe die Tür in meine Richtung und trete ein. Im Wohnzimmer lasse ich mich sanft auf die Couch fallen und atme tief durch. Vor lauter aufregung habe ich doch glatt vergessen, dass ich Hunger hatte, doch das Schmerzen in meiner Magengegend erinnerte mich schmerzlich daran.
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Girl of the Night
Fantasy"Ein kleines Mädchen geboren in Cardonien, von einer Hexe und einem Hybrid, ist Plötzlich auf sich alleine gestellt. Ihre Eltern sind spurlos verschwunden, doch sie erhält auf Mysteriöse weise Briefe von ihren Eltern,die in Rätseln geschrieben sind...