03|Date Night

15 3 2
                                    

Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen sitz ich im Klassenraum und meine Freundinnen starren mich an. Emily lacht kurz auf und sagt: „Hey Aurelia, du siehst aber sehr glücklich aus." Beschämend schaue ich auf den Boden. „Ehm. Ja" stammle ich vor mich hin. Nach diesem Gestammel fangen wir alle an zu lachen. Unglücklicherweise bemerkt das die ganze Klasse. Hoppla, das ist wohl zu laut gewesen. Unser Physiklehrer schaut uns grimmig an und schüttelt mit dem Kopf.

Wir Mädels sind einfach zu laut und die zwei Stunden ziehen sich wie Kaugummi. Das Thema der Stunden ist es, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu berechnen. Der Lehrer gab uns die Aufgabe, eine Bank zu überfallen, natürlich im übertragenen Sinne. Zum Glück ist ein 4-er Team nötig für diese Gruppenaufgabe. Perfekt, dass wir 4 Freundinnen sind. Gefühlte zehn Stunden später ist endlich Pause. Diesmal beschließen wir, in die Halle zu gehen und uns Snacks aus dem Automaten zu holen.

Chips, Bountys und Snickers reichen. Mit unseren Snacks setzen wir uns auf die hölzernen Parkbänke, die vor dem kleinen Schulhof-Fußballplatz stehen. Von hier aus können wir die Jungs gut beobachten. Dennis hat uns auch gleich entdeckt und winkt uns zu. Schüchtern winke ich zurück, greife in die Bounty-Tüte und hole mir eins raus. Ich öffne dieses und steck es mir galant in den Mund, meine Augen sind dabei nur auf meinen Schwarm gerichtet. Während der ersten und der zweiten Pause spielen die Jungs immer Fußball. Dienstags und mittwochs haben wir sogar eine dritte Pause und dann wird auch in der Schule zu Mittag gegessen, ansonsten während der 15 Minuten Pause ne Kleinigkeit.

Wie zum Beispiel Pizza oder Suppe, die in der Cafeteria gebacken/gekocht wird. Schneller als wir gucken können ist auch schon die erste Pause wieder vorbei. Deshalb machen wir uns auf dem Weg zum Matheunterricht. Emily und ich laufen nebeneinander her, als sich Dennis von hinten anschleicht und dann direkt neben mir steht. Natürlich zucke ich zusammen, als ich ihn erblicke, und Emily fängt an zu lachen. Ich schaue zur Seite und meine Wangen fangen an zu glühen. Verdammt hätte Emily mich nicht vorwarnen können, dass es er ist?

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mich die ganze Zeit von der Seite anschaut. Um nicht wieder rot anzulaufen, schau ich gar nicht zu ihm rüber. Kurze Zeit später stehen wir vor dem Raum und warten, bis ein Lehrer die Tür öffnet. Dennis bleibt bei uns stehen und irgendwie ist mir das unangenehm, aber irgendwie gefällt es mir auch. Finn sieht Dennis und gesellt sich zu uns. Zur Begrüßung umarmt er uns Mädchen, bei Dennis reicht ein männlicher Handschlag, der laut durch den Flur knallt. Man was eine verzwickte Situation.

Seit einer weile steht Emily auf Finn und jetzt stehen wir zwei hier mit unserem Schwarm vor der Nase. Die Schulklingel läutet und schon hört man den Schlüssel eines Lehrers den Gang entlang klimpern. Dieses laute Klimpern erleichtert mich, denn so sitzen wir etwas weiter weg von den Jungs, um genau zu sein eine Tischreihe weiter weg. Laut atmend sitze ich angespannt auf meinem Stuhl.

Ein Gefühl von Unbehaglichkeit macht sich in mir breit. Verzwickt noch mal. Zum Glück schreibt der Lehrer ein Paar Aufgaben an die Tafel, die wie lösen sollen. Ohne zu zögern krame ich in meiner Schultasche, hole mein Matheheft und Stifte raus, schreibe oben rechts das Datum des heutigen Tages hin und beginne die Aufgaben abzuschreiben. Nachdem ich alle aufgaben, schön säuberlich aufgeschrieben habe, setze ich mich daran, diese zu lösen, dabei schweift man Blick immer nach vorne zu Dennis.

Verflucht, ich spüre eine unerklärliche Hitze in mir und weiß nicht, was ich tun soll. Um meinen Körper abzukühlen, hole ich meine Wasserflasche raus und nippe leise an dieser. Mein vollgeschwitzter Körper beruhigt sich langsam wieder und ich hebe meinen Arm, damit signalisiere ich dem Lehrer, dass ich fertig bin.

Da ich eine der besten Schülerin bin, darf ich wie immer an die Tafel gehen und die Aufgabe anschreiben. Ich nehme mir das Kreidestück, schaue in mein Heft und schreibe es an. Meine Hand zappelt dabei unaufhaltbar hin und her und es kommt mir so vor, als würde der Schweiß die Innenfläche meiner Hand nur so hinunter rinnen. Nachdem ich endlich die aufgeschrieben habe, lege ich die Kreide weg und setze mich auf mein Platz.

Girl of the NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt